Rätselhafte Unterwasserwelt in Mexiko

Yucatáns Unterwasserwelt: Die faszinierenden Höllenglocken Mexikos erklärt

Aktualisiert:

von Claudia Frickel
Tropfsteine in Glockenform, unter der Wasseroberfläche in Mexico: Was hat es mit den "Hells Bells" auf sich?

Tropfsteine in Glockenform unter der Wasseroberfläche in Mexico: Was hat es mit den "Hells Bells" auf sich?

Bild: ProSieben


Tropfsteinartige Glocken in einer faszinierenden Unterwasserwelt: In einer Höhle in Mexiko hängen mysteriöse Gebilde, die es weltweit nur dort gibt. Galileo taucht in gefährliche Tiefen ab - und kommt einem magischen Phänomen auf die Spur.

Das Wichtigste in Kürze

  • Tropfsteine sind faszinierende Gesteinsformationen in Kalksteinhöhlen. Auch die Gebilde in der "El Zapote"-Höhle in Mexiko bestehen aus Kalkstein. Aber sie sind in mehrfacher Hinsicht merkwürdig.

  • Die Strukturen hängen in 30 Metern Tiefe an der Decke - unter Wasser. Das ist rätselhaft: Normalerweise entstehen Tropfsteine in der Luft, durch Tropfen, die sich ablagern. Aber unter Wasser ist dieser Prozess nicht möglich.

  • Die bis zu zwei Meter hohen Formationen sehen noch dazu ungewöhnlich aus: Sie erinnern an Glocken und sind hohl. Wegen dieser seltsamen Form tragen sie den Namen "Hells Bells" oder "Höllenglocken".

  • Wie die Glocken entstanden sind, beschäftigt die Wissenschaft seit ihrer Entdeckung. Sicher ist: Sie müssen sich unter Wasser gebildet haben. Aber wie?

  • Galileo-Reporter haben sich nach Mexiko aufgemacht, um das Rätsel der Höllenglocken zu lösen. Doch der einzige Weg, die Formationen auf der Halbinsel Yucatán zu sehen, führt über einen anspruchsvollen Tauchgang. Was sie finden, übertrifft ihre kühnsten Erwartungen.


Die Galileo-Reportage zu den Höllenglocken


Was ist das Besondere an den Höllenglocken?

Tropfsteine bilden sich normalerweise im Laufe von tausenden Jahren in Kalkstein-Höhlen: Kalkhaltiges Wasser tropft herunter. Ein Teil trocknet ein - und Kalk lagert sich an einem Stein ab. Nach und nach wächst auf diese Weise ein fester Zapfen, der nach unten hin spitzer wird. Das sind die sogenannten Stalaktiten.

Wenn Tropfen von der Spitze auf den Höhlenboden fallen, enstehen durch weitere Ablagerungen nach oben gerichtete Zapfen. Sie heißen Stalagmiten.

Die Höllenglocken von Yucatán hängen zwar wie Stalaktiten von der Decke - aber sie sind anders. Denn die geheimnisvollen Gebilde sind hohl. Außerdem weiten sie sich nach unten hin trompetenförmig und sehen dadurch aus wie Glocken.

Die Hells Bell befinden sich in einer faszinierenden und weitverzweigten Höhle unter Wasser. Erreichbar ist diese nur über sogenannte Cenoten. So nannten die Maya die mit Wasser gefüllten Kalksteinlöcher, die sich vor tausenden Jahren auf der Erdoberfläche bildeten.

Knapp 600 Cenoten finden sich auf der Halbinsel Yucatán in Mexiko, nicht weit von Cancún entfernt. In der Höhlenwelt gibt es noch mehr Besonderheiten: Weil sie vor tausenden Jahren noch trocken war, finden sich dort Relikte wie uralte Tierknochen.

So sieht eine Cenote auf der Halbinsel Yucatan in Mexiko aus. Die tiefen Löcher führen zu verzweigten Höhlensystemen.

So sieht eine Cenote auf der Halbinsel Yucatan in Mexiko aus. Die tiefen Löcher führen zu verzweigten Höhlensystemen.

Bild: IMAGO/imagebroker


Wie Galileo das Geheimnis der Höllenglocken aufdeckt

Galileo-Reporter Vincent will die Höllenglocken mit eigenen Augen sehen. Zwar hat er eine Tauchlizenz, aber der Tauchgang ist nicht ohne: Er muss in eine Cenote springen und dann in einer engen Röhre 25 Minuten nach unten tauchen.

Erst dann öffnet sich eine Höhle - und dort hängen die Höllenglocken. Der Reporter ist überwältigt von dem, was er zu Gesicht bekommt: Er fühlt sich wie in einer unterirdischen Kathedrale.

Aber wie die Glocken entstanden sind, kann er sich nicht erklären. Darum trifft er den Höhlenforscher und Paläontologen Geonimo Avilez, der die Hells Bells 2017 zufällig entdeckt hat. Von ihm lernt der Galileo-Reporter, dass die Formationen wirklich unter Wasser entstanden sein müssen. Denn die Höhle füllte sich zwar vor rund 10.000 Jahren mit Wasser, aber der Forscher hat neben den großen Formationen auch winzige Glocken entdeckt, die höchstens 200 Jahre alt sind. Sie wuchsen also erst, als schon Wasser in der Höhle war.

Vincent taucht noch einmal ab, dieses Mal zusammen mit dem Höhlenforscher. Die beiden erleben etwas einzigartiges in der Höhle - und lüften schließlich das Geheimnis. Wie sie das machen, kannst du in der Reportage sehen.


Hier taucht der Galileo-Reporter in die Tiefe zu den Höllenglocken