Nach einer historischen Begebenheit
Die wahre Geschichte: Das steckt wirklich hinter dem Film "47 Ronin" mit Keanu Reeves
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von Peter Falan PichaSchon gewusst? Das Samurai-Epos "47 Ronin" mit Keanu Reeves basiert auf historischen Ereignissen, die sich in Japan zugetragen haben. Von Fantasy-Figuren wie Drachen, Hexen und Dämonen ist dort aber keine Spur.
Das Fantasy-Epos mit Keanu Reeves
2013 kam '47 Ronin' in die deutschen Kinos. In dem Samurai-Abenteuer geht es um Kai (Keanu Reeves), einen halb-kaukasischen, halb-japanischen Krieger, der als Außenseiter in der japanischen Gesellschaft gilt. Kai ist ein Waisenkind, das von den Samurai aufgenommen wurde. Nach dem Tod seines Herren schließt er sich den 47 Ronin an, um Rache zu nehmen.
Der Begriff Ronin - übersetzt Wellenmänner - stammt aus der japanischen Geschichte und bezeichnet einen Samurai, der seinen Herren oder seine Herrschaft verloren hat, oft aufgrund des Todes seines Fürsten oder durch den Verlust seiner Position. Es handelt sich dabei also um Schwertkämpfer, die keinem Herrn untergeordnet sind. Als Lord Asano in "47 Ronin" stirbt, verlieren seine Samurai ihren Ehren-Titel.
Keine Hollywood-Fantasie: Darauf basiert der Film "47 Ronin"
Wer hätte es vermutet? Obwohl sich Keanu Reeves in seiner Rolle als Kai in "47 Ronin" den Intrigen einer Hexe stellen muss und sogar gegen einen Drachen kämpft, beruht der Kern des Hollywood-Blockbusters auf wahren Begebenheiten. Die 47 Ronin aus dem Film sind kein Mythos. Es gab sie wirklich. Die Geschichte um die tapferen Schwertkämpfer spielte sich Anfang des 18. Jahrhunderts ab, sie gilt in Japan als Beispiel für bedingungslose Loyalität und Treue.
Somit haben einige Figuren aus der Originalgeschichte ihren Weg in den Film gefunden. So beispielsweise Lord Asano und der Zeremonienmeister Kira, aufgrund deren Auseinandersetzung das ganze Geschehen überhaupt ins Rollen gekommen ist. Auch Asanos treuer Gefährte Oishi (Hiroyuki Sanada), der den Racheplan geschmiedet hat, taucht in der wahren Geschichte auf.
An die selbstlose Tat der 47 Ronin wird noch heute gedacht. Ihre Gräber kann man im buddhistischen Sengaku-Ji-Tempel in Tokio besuchen.
Worin sich die Hollywood-Verfilmung von den tatsächlich Ereignissen unterscheidet
Es sollte niemanden allzu sehr verwundern, aber alles Mythische, was in "47 Ronin" zu sehen ist, ist reine Fiktion. In der überlieferten Geschichte ist von einer Gestalt wandelnden Hexe, Dämonen oder sonstigen Fabelwesen nie die Rede.
Auch der Protagonist Kai hat bei den 47 Ronin keine Rolle gespielt. Doch ganz aus dem Hut gezaubert ist sein Charakter nicht. Die historische Figur ist nur deutlich älter. Denn das Vorbild für Kai soll der aus dem 12. Jahrhundert stammende Feudalherr Minamoto Yoshitsune sein, über den gesagt wurde, dass er im jungen Alter von Tengu-Dämonen trainiert worden sei - eben solche, die auch im Hollywood-Film zu sehen sind.
Als Grund für den Streit zwischen Kira und Oishi werden aufschwellende Meinungs-Verschiedenheiten genannt. Der Plot mit Asanos Tochter Mika entspringt wohl künstlerischer Freiheit.
Fun Fact: Regisseur Carl Risch wollte sich beim Drehbuch mehr an die historischen Ereignisse halten. Jedoch bestand die Produktionsfirma Universal darauf, die Geschichte mit Fantasy-Elementen zu füllen.