(Alb-)Traumrolle am Strand?
Jeremy Jackson bei "Baywatch": Der Einfluss seiner Rolle auf sein Leben und auf Leonardo DiCapri
Aktualisiert:
von teleschauJeremy Jackson (44) war elf Jahre alt, als er die Rolle seines Lebens ergatterte: Er durfte in "Baywatch - Die Rettungsschwimmer von Malibu" den Sohn von Seriensuperstar David Hasselhoff (72) spielen. Dabei schlug er einen ganz besonderen Konkurrenten aus dem Feld. Aber der Traumjob hatte Nebenwirkungen ...
Blonde Haare, trainierte Körper und traumhaftes Meer:
"Baywatch" war die erfolgreichste TV-Serie des 20. Jahrhunderts, wurde in 144 Ländern der Welt ein Erfolg. Auf Joyn kannst du alle neun Staffeln sehen. Aber anfangs sah es nicht nach einer TV-Legende aus. Die erste Staffel, die 1989 in Amerika lief, war ein Vollflop und belegte nur Rang 73 unter 103 gelisteten TV-Serien. Das Format wurde abgesetzt, aber Hauptdarsteller David Hasselhoff sah Potenzial und erarbeitete als ausführender Produzent eine zweite Staffel. Damit rettete er das Leben der Serie - und das von Jeremy Jackson, wie der Schauspieler in einem Interview mit "Bild" meinte.
Denn Hasselhoff krempelte auch den Cast um. Und er holte Jackson, den Elfjährigen, als seinen Sohn an Bord. Hasselhoff war Mitch Buchannon, Chef der Rettungsschwimmertruppe, und Jeremy Jackson wurde Hobie, Buchannons Sohn. In der ersten Staffel hatte noch Brandon Call die Rolle des Hobie gespielt.
Jeremy Jackson: "'Baywatch' hat mein Frauenbild zerstört"
Es gab ein richtiges Casting für die Hobie-Figur, erinnerte sich Jeremy Jackson im Interview. In der letzten Runde gab es nur noch einen Konkurrenten. "Ich wusste, ich bin der Beste für diese Rolle", sagte Jeremy zu "Bild". "Der andere und David Hasselhoff sahen sich überhaupt nicht ähnlich." Der andere, das war Leonardo DiCaprio! Damals war er ein schmächtiger 15-Jähriger, der ein paar Werbefilme gedreht hatte und Hasselhoff in der TV-Serie "Eine Wahnsinnsfamilie" aufgefallen war.
Aber gegen Jeremy hatte Leonardo keine Chance. In der Rückschau schmunzelte Jeremy im Interview: "Aber ich denke: Trotz allem hat sich das Ganze gut für Leo entwickelt."
Vom "Baywatch"-Strand in die Drogenhölle
Das galt - zunächst - auch für Jeremy. Die Rolle des Hobie machte ihn zum Star. "Ich hatte alles: Millionen auf dem Konto, wunderschöne Frauen, schnelle Autos, die besten Klamotten, großartige Apartments", gestand er, aber die Nebenwirkungen setzten früh ein: "Nichts davon war gut genug, um wahre Freude zu empfinden." Mit 16 wurde er zum Party-Löwen, nahm Drogen, trank viel. Zu viel.
Er offenbarte im Interview eine weitere Nebenwirkung von dem vermeintlichen Traumbild, mit den begehrenswertesten Frauen des Showgeschäfts aufzuwachsen. "'Baywatch' hat mein Frauenbild zerstört. Es war super, als ich jung war. Sie waren alle wie meine großen Schwestern. Aber als ich älter war, habe ich versucht, das beste 'Baywatch'-Babe als meine Freundin zu finden. Blonde Haare, große Brüste, was eigentlich gar nicht mein Typ ist, aber ich dachte, dass es das ist, was Leute von mir erwarten." Er habe tatsächlich gedacht: "Was werden Leute über mich denken, wenn ich mit einer Freundin auftauche, die nicht dem 'Baywatch'-Standard entspricht?"
Happy End: So rettete "Baywatch" sein Leben
Von den Kolleginnen wie Pamela Anderson (57) oder Erika Eleniak (55), die allerdings auch alle ein paar Jahre älter waren, datete er keine. Aber er hatte im Cast einen heimlichen Schwarm: Nicole Eggert (52), die in den Staffeln drei und vier dabei war. Die wurde zwar nicht sein Date, dafür aber eine wirkliche Freundin, die ihm zur Seite stand, als ihm sein Leben immer mehr entglitt. Während der letzten Staffel habe er, so gestand er, ein schweres Drogenproblem gehabt und sogar Meth genommen.
Nach dem "Baywatch"-Aus verebbte Jeremys Karriere im Sand. Es kamen keine Angebote, was aber blieb, war das Drogenproblem. Er wurde wegen Drogenbesitzes verhaftet, saß wegen eines Messerangriffs im Knast, eine Ehe scheiterte. Er war mehrfach in Entziehungseinrichtungen. Trotzdem sagte er im "Bild"-Interview, dass "Baywatch" sein Leben rettete: "Ich hatte Geld für Entzugskliniken und Therapien. Ohne dieses Geld wäre ich wahrscheinlich tot."