Der "Girwidz"-Schauspieler im Porträt

"Hubert ohne Staller": Schauspieler Michael Brandner und sein Weg zu gutem Karma

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von teleschau

Politik "ist eine Mordsmaloche": Den Schauspieler Michael Brandner zieht es auf die politische Bühne.

Bild: ARD/TMG/EmanuelA. Klempa


Im Titel taucht der Name nicht auf, aber die Fans wissen: Ohne Reimund Girwidz wäre die Serie "Hubert ohne Staller" nur halb so lustig. Für den Klasseschauspieler Michael Brandner ist die Rolle des mittlerweile tief gefallenen ehemaligen Polizeirats ein gefundenes Fressen. Doch wie tickt der Star?


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Michael Brandner

  • Name: Michael Brandner

  • Geburtsdatum: 22. November 1951

  • Geburtsort: Augsburg

  • Wohnort: München

  • Größe: 1,85 Meter

  • Beziehungsstatus: verheiratet mit Karin Brandner (Schauspielagentin)

  • Kinder: ein Sohn

"Zur Komik gehört natürlich immer auch die große Tragik"

Das Schauspielfach war für ihn nicht die erste Wahl. Zunächst machte der im Pott nahe Dortmund aufgewachsene Michael Brandner eine Ausbildung als Schreiner, arbeitete als Bauzeichner und Innenarchitekt. Nächste Station war der Bundesgrenzschutz und danach - im krassen Gegensatz - war er ein Teil der Hausbesetzerszene.

In "Hubert und/ohne Staller" besticht Michael Brandner als degradierter Polizist Girwidz. Die tragikomische Rolle des cholerischen Beamten am Rande des Wahnsinns mochte Brandner von Anfang an. Warum er den Polizisten aus dem Chaos-Revier so perfekt verkörpert, erklärt er sich auch mit den Erfahrungen aus seiner Zeit beim BGS: "Was man da als Untergebener an eitlen Vorgesetzten in Offiziersuniform alles miterlebt hat, war eine wunderbare Inspiration", erklärte er in einem Interview mit der Agentur teleschau. Außerdem sei Girwidz "in seiner Zerrissenheit zwischen Selbstüberschätzung und Selbsterhaltung eine perfekte Projektionsfläche für mich als Schauspieler", so Brander. Die Rolle biete ihm "die ideale Voraussetzung für Komik. Und zur Komik gehört natürlich immer auch die große Tragik."

"Mittendrin im wunderbaren Leben"

Die Zeit im Ruhrgebiet möchte er nicht missen: "Ich bin in den 50er-und 70er-Jahren als Sohn eines Bergmanns aufgewachsen: Brieftaubenfreunde, Karnickelzüchter, Männergesangsverein, Kleingarten und auch Fußball - wir waren mittendrin in diesem wunderbaren Leben", erinnerte sich Brandner im teleschau-Interview. Nicht zu vergleichen mit heute sei für ihn der Zusammenhalt, den er damals im Pott erleben durfte: Die Herkunft, so drückte er es aus, spielte keine Rolle, "egal, wer man war oder woher man kam. Ob Westfale, Türke oder Pole - es war keiner besser als der andere."

Für Fremdenhass und Integrationsdebatten hat Michael Brandner kein Verständnis. Er fand vor einigen Jahren im Interview mit der Agentur teleschau dazu klare Worte: "Mir schwillt der Kamm, wenn ich sehe, wie verkrampft heutzutage über Integration debattiert wird - damals bei uns war das völlig normal."

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Politisch aber kein Politiker

Einer Partei gehört Michael Brandner aber nicht an. Er wisse, "dass Demokratie wahnsinnig anstrengend ist. Das ist eine Mordsmaloche." Dennoch sei es für ihn wichtig, zu seiner Haltung zu stehen. Dass er dafür auch mal Kritik hinnehmen muss, sei für ihn in Ordnung: "Ach, das muss man aushalten. So viel Rückgrat muss ich doch haben als Künstler. Gerade wenn es gegen Rechts geht ... Alle Leute, die in der Lage sind, Öffentlichkeit zu erzeugen, im Grunde alle Kulturschaffenden, sind aufgerufen, zu sagen, was sie denken. Sonst ist es vielleicht irgendwann zu spät."

"Das Beste, was man für sein Karma tun kann"

Michael Brandner glaubte nach dem Ausstieg von Helmfried von Lüttichau als Johannes "Hansi" Staller, dass die Wohlfühlkrimiserie auch weiterhin Erfolg haben kann, eben auch dank der "paar Trotteln, die sich vor landschaftlich reizvoller Kulisse ein bisschen im Weg stehen". Er sollte recht behalten. Die Quoten sind ungebrochen auf hohem Niveau. Was Michael Brandner auch für sich selbst freut, ist es, seine Mitmenschen lachen zu sehen. "Heutzutage die Leute zum Schmunzeln zu bringen, ist das Beste, was man für sein Karma tun kann. Mich macht der Job glücklich", schwärmte er im Interview.

Glücklich schätzen dürfen auch die Fans von "Hubert ohne Staller". Am Mittwoch, 5. November, strahlt Das Erste zwar um 18:50 Uhr die zwölfte und damit letzte neue Folge von Staffel zwölf aus. Doch gleich in der Woche darauf startet Staffel 13 - auf dem gewohnten Sendeplatz.


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