Basiert der Film auf einer wahren Geschichte?

Alle Steven Spielberg-Filme in einem Highlight: Heute läuft die "Die Fabelmans" im Free-TV

Aktualisiert:

von Annalena Graudenz

Sammy Fabelman (Gabriel LaBelle) interessiert sich für Filmdetails - genau wie Regisseur Steven Spielberg. Ob das was zu bedeuten hat?

Bild: 2022 STORYTELLER DISTRIBUTION CO., LLC. ALL RIGHTS RESERVED.


Seine Filmabenteuer haben Generationen geprägt, von "E.T." über "Indiana Jones" bis "Der weiße Hai". In seinem mehrfach Oscar-nominierten Werk "Die Fabelmans" blickt der Regisseur nicht auf fremde Welten, sondern nach innen - in die eigene Kindheit, seine Familie und auf die Ursprünge seiner Kinoleidenschaft. Heute kommt "Die Fabelmans" zur Primetime auf ProSieben.

So hat Spielberg seine Leidenschaft fürs Kino entdeckt

Vermutlich kann man heute behaupten, dass der Grundstein für eine einzigartige Karriere am 10. Januar 1952 gelegt wurde. Der damals fünfjährige Steven besucht mit seinen Eltern Cecil B. DeMilles Kinofilm "Die größte Schau der Welt". Das Spektakel überwältigt ihn und entfacht eine lebenslange Obsession. Zu Hause rekonstruiert er die Szene mit seiner Spielzeugeisenbahn, filmt sie auf der Acht-Millimeter-Kamera seines Vaters und ebnet damit den Weg für eine Ausnahmekarriere.

Im Film "Die Fabelmans" heißt der junge Steven "Sammy", seine Eltern Burt und Mitzi. Die Familie lebt in einem der grünen Vororten Amerikas, wie man sie aus Filmen kennt. Burt ist Computeringenieur, Mitzi wäre gern Pianistin geworden, hat diesen Traum aber aufgegeben und kümmert sich nun um ihre drei Töchter und den Sohn.

Der abwesende Vater als roter Faden

Spielbergs Jugend ist geprägt von Umzügen quer durchs Land, immer den Jobs des Vaters folgend und von dessen Abwesenheit. Ein Motiv, das sich auch durch viele seiner Filme zieht: der fehlende Vater von Drew Barrymores Rolle in "E.T.", der entfremdete Henry Jones senior in "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" oder die zerrissene Familie in "Unheimliche Begegnung der dritten Art", wo sich der Vater vom Ufo-Hype anstecken lässt und verschwindet.

In "Die Fabelmans" bekommt die Vaterfigur jedoch ein versöhnliches Porträt gezeichnet. Er schenkt Sammy seinen ersten Schneidetisch und fördert sein Talent. Der angehende Filmemacher erfährt früh, welche Macht die Montage von Aufnahmen haben kann. Denn als Sammy beim Sichten von Familienaufnahmen zufällig intime Blicke zwischen seiner Mutter und einem Cousin entdeckt, wird durch seinen Zusammenschnitt der Bilder klar: Hier spielt sich eine Affäre ab.

Sein erster Kinofilm spielte 600 Dollar ein

Schon früh hat Steven Spielberg Filme gedreht und geschnitten. Wie in seinen späteren Klassikern vermischt er schon als Teeanger-Realität und -Fantasie. Für seine Projekte zu Schulzeiten kocht die Mutter Kirschgelee als Kunstblut, Freunde reißen sich darum, vor der Kamera zu stehen. Mit gerade einmal 17 Jahren hat er schon ein Dutzend Kurzfilme gedreht. Darunter "Firelight", ein 140-minütiges Science-Fiction-Epos, das er für 500 Dollar produzierte und mit dem er bei einer einmaligen Kinovorführung - sein Vater buchte den Saal für einen Abend - stolze 600 Dollar einspielte.

Der Film "Die Fabelmans" zeigt auch fabelhafte - und fiktive - Episoden, wie etwa eine Audienz bei Western-Legende John Ford (gespielt von David Lynch) mit einer Kamera-Weisheit, die Spielberg angeblich nie vergessen hat: "Sehen Sie sich da den Horizont an! Man darf den Horizont immer nur tief unten im Bild filmen, oder ganz oben, nie in der Mitte." Ob dieses Aufeinandertreffen im wahren Leben stattgefunden hat, bleibt das Geheimnis des Filmemachers.

Dass Spielberg diesen zutiefst persönlichen Film erst mit 76 Jahren drehte, hängt mit dem späten Tod seiner Eltern zusammen. Sie hatten ihn zu Lebzeiten immer dazu ermutigt. Erst nach dem Verlust seines Vaters Arnold 2020 begann er, gemeinsam mit Drehbuchautor Tony Kushner, seine Erinnerung in einen Film zu verwandeln. Eine Mischung aus Wahrheit und Erfindung, genau wie sein Name im Film "Fabelman".

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

"E.T.": Warum Steven Spielbergs Klassiker nie eine Fortsetzung bekam

Geht Steven Spielberg in Rente? Das sagt der Ausnahme-Regisseur.

Schau dir den Film schon vor der TV-Ausstrahlung an

Eine Autobiografie der anderen Art

"Die Fabelmans" ist mehr als eine simple Autobiografie. Viele der berühmtesten Szenen aus Spielbergs Werken lassen sich auf den allerersten Film zurückführen, den er als Kind gedreht hat. Man entdeckt den Zirkuszug in "Indiana Jones", ein Zugunglück in "Super 8", ein angebliches Zugunglück in "Unheimliche Begegnung der dritten Art" und in "E.T." erwacht ein Spielzeug plötzlich zum Leben. Spielberg hat seine Geschichte so erzählt, wie er sie erzählt haben wollte.

Mehr entdecken

Alle Steven Spielberg-Filme in einem: Heute läuft die "Die Fabelmans" im TV