Ende des Schlagers?
"Nicht mein Musik-Geschmack": So denkt der ARD-Chef über die Shows von Florian Silbereisen
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von teleschauVon Florian Silbereisen moderierte Shows wie der "Schlagerboom" stehen in der Kritik. Ist es angemessen, sie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu zeigen?
Bild: 2025 Getty Images/Kerstin Joensson
Bei einem Streitgespräch äußert sich HR-Intendant und ARD-Vorsitzender Florian Hager zur Krise des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Bleiben die Schlager-Shows mit Florian Silbereisen im Programm?
Wenn Florian Silbereisen im Programm der ARD steht, schaltet ein Millionen-Publikum ein. Doch sind diese Sendungen noch mit dem Bildungsanspruch des öffentlich-rechtlichen Senders zu vereinbaren? Der Intendant des Hessischen Rundfunks, seit Januar 2025 außerdem Vorsitzender der ARD, Florian Hager hat dazu eine klare Meinung: "Das ist auch nicht unbedingt mein Musik-Geschmack", so Hager in einem von "Die Zeit" organisierten Streitgespräch mit drei ausgewählten Zuschauer:innen. Aber:
Da schalten sehr, sehr viele Menschen ein, und für die ist es ganz wichtig, dass es diese Sendung gibt
Shows wie "Schlagerchampions" und "Schlagerboom Open Air" haben über drei Millionen Zuschauer:innen und sind damit Erfolgs-Garanten, auch wenn die Quoten zuletzt leicht zurückgegangen sind.
Vormerken: Der nächste "Schlagerbooom" mit Florian Silbereisen
Dennoch wird Kritik immer lauter. Sind diese aufwendigen Sendungen in Zeiten von finanziellen Engpässen noch tragbar? Zuschauer Nemir Ali, der am Streitgespräch mit Hager teilnahm, erklärte: "Aus meiner Sicht stehen Kosten und Nutzen in keinem akzeptablen Verhältnis."
Ob Schlager-Shows sich mit dem öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrag vereinbaren lassen, finden einige Kritiker:innen ebenfalls fraglich. Hager verteidigt die Sendungen: Das Erste erfülle damit auch den Bildungs- und Teilhabe-Auftrag für ein breites Publikum.
HR-Intendant weist Kritik zurück
Seit März 2022 der achte Intendant des Hessischen Rundfunks (HR): Florian Hager.
Bild: HR / Tim Thiel
Das Unterhaltungs-Fernsehen der öffentlich-rechtlichen Sender steht allgemein in der Kritik. Hager argumentierte dagegen: "Fiktionale Programme wie der 'Tatort' oder die 'Lindenstraße' hatten ebenfalls riesige Reichweiten und haben vielleicht mehr in der Gesellschaft bewegen können, etwa für die Integration, als manche Doku-Reihe." In seinen Augen seien Serien wie diese "demokratiestiftend".
Den Vorwurf, der Rundfunkbeitrag (18,36 Euro) sei zu hoch, wies der Intendant ebenfalls ab: "1963 betrug der Beitrag sieben Mark - inflationsbereinigt wären das heute 18,61 Euro." Dazu sei das Programm-Angebot heutzutage deutlich größer.
Hager gab jedoch zu, dass Verbesserungsbedarf besteht: "Dass es Gruppen gibt, deren Lebenswirklichkeiten wir nicht abbilden, beunruhigt uns." Der öffentlich-rechtliche Rundfunk müsse sich mehr denn je an den Bedürfnissen der ganzen Gesellschaft orientieren. Menschen mit Migrationshintergrund und aus bestimmten politischen Lagern sollten dabei nicht außen vor gelassen werden.
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