"Galileo" macht den Check
Autonomer Straßenbau in China: "Galileo" zeigt High-Tech-Baustelle
Aktualisiert:
von Claudia FrickelAuf Joyn ansehen
Baustellen ohne Arbeiter:innen: Chinas autonomer Straßenbau
Videoclip • 09:42 Min • Ab 12
Wie von Geisterhand gesteuert walzen Maschinen eine frisch asphaltierte Fahrbahn - ohne Arbeiter:innen am Steuer. Solch ein vollautomatischer Straßenbau ist in China längst Realität. "Galileo" schaut sich an, wie das funktionieren kann.
So läuft Straßenbau fast von allein
Die Arbeiter sitzen gemütlich zusammen und machen Pause, während im Hintergrund mehrere Walzen synchron über die Fahrbahn rollen . "Das ist viel bequemer als früher", sagt einer von ihnen im Gespräch mit "Galileo".
In der Nähe der Stadt Bozhou in der chinesischen Provinz Anhui entsteht gerade ein Teilabschnitt einer Schnellstraße. Er muss asphaltiert werden. Doch die Bauarbeiter müssen keine Schippen oder Harken in die Hand nehmen, um Asphalt aufzutragen oder zu glätten. Auch auf den Fahrersitzen der Walzen nehmen sie nicht Platz.
Den Großteil der Arbeit erledigen nämlich automatische Baumaschinen. Zuerst verteilt eine Asphaltiermaschine das Material gleichmäßig auf den Untergrund. Dabei sitzt ein Mensch hinter dem Lenkrad.Anschließend fahren die Walzen fahren wie von selbst über den Asphalt, um ihn zu glätten und anzudrücken. Am Steuer befindet sich niemand, die 150 Tonnen Stahl rollen ganz allein.
Jede autonome Flotte besteht aus einer Asphaltiermaschine und sechs Walzen. Sie können pro Tag drei bis vier Kilometer Straße asphaltieren. Zum Vergleich: In Deutschland und mit echten Arbeiter:innen würde das drei Tage dauern. Auf der chinesischen Baustelle sind die Mitarbeiter:innen nur noch dazu da, die Maschinen zu programmieren und zu überwachen.
So sehen die autonomen Walzen im Einsatz auf den Straßen Chinas aus.
Bild: Galileo
China ist Vorreiter beim autonomen Straßenbau
Autonome Baustellen wie die bei Bozhou gehören in China zum Alltag - mit verschiedenen Systemen. In diesem Jahr hat das Land ein weltweit einzigartiges Pilotprojekt abgeschlossen: Ein Streckenabschnitt der Autobahn zwischen Beijing, Hongkong und Macau wurde sogar komplett ohne Menschen am Steuer gebaut. Auch die Asphaltiermaschine arbeitete dort eigenständig, eine künstliche Intelligenz übernahm die Steuerung. Die Walzen fuhren ebenfalls autonom, und Drohnen übernahmen die Vermessung.
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Woher wissen die autonomen Walzen, wo sie fahren müssen?
Zurück auf die Baustelle in Bozhou: Damit die Walzen auf der autonomen Baustelle präzise und an den richtigen Stellen arbeiten, müssen sie wissen, wo die Asphaltmaschine gewesen ist. Eine programmierbare Basisstation bildet hier das Herz der autonomen Baumschinen-Flotte, wie der technische Leiter Xu Kang bei "Galileo" erklärt: "Damit können wir die Lage des Fertigers auf der Straße genau lokalisieren."
Mithilfe eines Antennensystems ortet und steuert die Station auch die Walzen. Dazu verwendet sie eine Kombination aus Satellitennavigationssystem und RTK. Die Abkürzung steht für Real Time Kinematik. Kinematik ist die Lehre von der Bewegung. Das Satellitensystem bestimmt die Position der Maschinen. In China kommt dafür nicht das US-amerikanische GPS zum Einsatz, sondern das landeseigene BeiDou. Aber beide sind nur auf wenige Meter genau. Das reicht für den Straßenbau nicht aus, denn die Maschinen benötigen exakte Angaben. Diese liefert die RTK-Basisstation: Sie kennt ihre eigene Position genau und vergleich sie mit den Satellitendaten. Abweichungen kann sie dann in Echtzeit an die Maschinen senden. Dadurch erfolgt die Steuerung zentimetergenau. So ähnlich finden auch Rasenmäherroboter ihren Weg im Garten.
Was passiert, als ein Mitarbeiter einfach vor eine Walze läuft, warum die Arbeiter trotz der smarten Maschinen keine Angst um ihre Arbeitsplätze haben und warum es trotz aller Sicherheitssysteme immer einen "Baustellen-Babysitter" braucht, erfährst du oben im Clip.
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