Dean Cain zeigt sich von anderer Seite
Unterstützer im Abschiebungs-Wahn: Ex-"Superman" wird Agent der US-Einwanderungsbehörde ICE
Aktualisiert:
von Annalena GraudenzDean Cain spielte in den 1990er-Jahren die Rolle von Superman.
Bild: picture alliance / ZUMAPRESS.com
Auf dem Bildschirm spielte er selbst einen Geflüchteten, heute will er dabei helfen, Menschen abzuschieben: Dean Cain, der TV-Superman der 1990er, will künftig für die umstrittene US-Einwanderungsbehörde ICE arbeiten und ruft seine Follower:innen auf, es ihm gleichzutun.
Es klingt fast zu ironisch, um wahr zu sein. Schauspieler Dean Cain, der in den 1990er-Jahren als Superman in "Superman - Die Abenteuer von Lois & Clark" Menschen vor Katastrophen rettete und für das Gute einstand, will nun im echten Leben Migrant:innen aus den USA abschieben. Im Auftrag der viel diskutierten Behörde ICE.
"Superman - Die Abenteuer von Lois & Clark"
Vom Superhelden zum Grenzwächter
Dabei ist die Geschichte des ikonischen Comic-Charakters geradezu ein Plädoyer für Menschlichkeit und Anteilnahme Geflüchteten gegenüber. Schließlich ist Superman alias Kal-El ein vom zerstörten Planeten Krypton geflohenenes Alien, das ganz ohne Visum auf der Erde landet. Als Baby wird der Flüchtling von einem liebevollen Paar in den USA aufgenommen und großgezogen. Dieser Akt der Nächstenliebe und Empathie sorgt Jahre später dafür, dass der Außerirdische als Superman für Gerechtigkeit und eine bessere Welt kämpft - und nicht etwa gegen Einwanderer.
Doch die Moral der berühmten Vorlage scheint bei Dean Cain in Vergessenheit geraten zu sein. Seine Realität sieht anders aus. Auf Instagram rief der 59-Jährige seine Follower:innen unlängst dazu auf, selbst ICE-Agent:innen zu werden.
"Ich habe gestern ein Rekrutierungsvideo veröffentlicht. (…) Also habe ich jetzt mit einigen Beamten der ICE gesprochen und möchte so schnell wie möglich als Agent vereidigt werden", erklärt Dean Cain in einem Interview mit Fox News.
Er sei bereits Hilfssheriff und Reservepolizist und nun bereit für den nächsten Schritt.
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Cain outet sich als Trump-Wähler
Wenig verwunderlich, dass Cain bei der letzten Wahl für Trump gestimmt hatte. Der US-Präsident hatte angekündigt, massenhafte Abschiebungen durchzuführen. Für Cain ist die Motivation klar: "Dieses Land wurde von Patrioten aufgebaut, die sich engagiert haben, egal ob es populär war oder nicht, und die das Richtige getan haben. Ich bin fest davon überzeugt, dass dies das Richtige ist."
Jetzt wolle Cain dabei unterstützen, das "kaputte Einwanderungssystem" zu reparieren.
Superman als Immigrant und Flüchtling
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Die viel diskutierte Szene befindet sich bei ca. 29 Minuten und 28 Sekunden.
Ist Superman ein illegaler Einwanderer?
Die Ironie der Geschichte blieb im Interview unerwähnt. In einer Folge von "Lois & Clark" muss der von Dean Cain dargestellte Superman selbst mit der Ausländerbehörde sprechen.
"Ich bin Emily Stevens von der Einwanderungsbehörde. Wir möchten nur einen kurzen Blick auf Ihre Greencard werfen. Sie sind doch ein Alien, oder nicht?", heißt es da. Die Doppeldeutigkeit ist im englischen Original nicht zu verleugnen: Das Wort "Alien" kann sowohl "Außerirdischer" als auch "Ausländer" oder "Fremdling" heißen.
Durch die Kommentare des Schauspielers, der die Charakterisierung Supermans als Immigrant nach eigener Aussage für falsch hält, hat diese Szene aus der 14. Episode der 4. Staffel ("Präsident John Doe") einen bitteren Beigeschmack bekommen.
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