"Inside: Bahnhofsviertel"

Undercover-Report: YouTube-Star Tomatolix enthüllt gefährlichen Drogenhandel in Frankfurt

Aktualisiert:

von Lars-Ole Grap

Der Youtuber Tomatolix wagt sich in der zweiten Folge der neuen Joyn-Doku "Inside: Bahnhofsviertel" direkt ins Herz einer der bekanntesten Drogenszenen Deutschlands und erlebt einen Tag zwischen Straßenverkauf, versteckten Hotel-Deals und dem harten Alltag mit Crack, Fentanyl und Kokain.

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Ex-Dealer packt aus: So läuft das illegale Geschäft mit harten Drogen

Der Frankfurter Hauptbahnhof gilt als eine der gefährlichsten Umschlagplätze in Deutschland, viele Menschen meiden ihn deshalb. Doch Youtuber und Reporter Tomatolix stellt in der zweiten Folge von "Inside: Bahnhofsviertel" vor Ort die harten Fragen: Welche Drogen sind hier am beliebtesten? Wer verkauft sie? Und wie läuft der Handel ab?

Der beliebte Youtuber spricht zunächst mit dem ehemaligen Drogendealer Mohamed "Mo" Bousaaidi. Mo verkaufte im Viertel über vier Jahre Crack, Kokain, Gras und Haschisch, um seine Spielsucht zu finanzieren und Schulden zu begleichen. "Wenn jemand sich hier gut auskennt, dann bin ich das. Ich kenn's wie meine eigene Hosentasche. Ich kenne die Menschen, ich kenne die Straßen, ich kenne die Läden."

Doch die Zeit im Gefängnis wurden für Mo zum Wendepunkt - weg von der Spielsucht und den Drogen, hin zu einem neuen Leben. "Da hatte ich das erste Mal im Leben die Möglichkeit gehabt, mich mal hinzusetzen, über mich und meine Probleme, über meine Sucht und meine Fehler nachzudenken und an mir zu arbeiten. Und das war das Beste, was mir passieren konnte." Heute unterstützt er andere beim Ausstieg und zeigt Reue für sein damaliges Verhalten, betont aber, dass ihn diese Erfahrungen zu dem Menschen gemacht haben, der er heute ist.

Tomatolix erfährt von Mo, dass der Drogenhandel nicht nur auf der Straße stattfindet. Oft läuft er versteckt in Hotels, Bars oder Läden ab, während die Polizei regelmäßig mit Großrazzien interveniert. Besonders die Droge Crack präge die Szene und das Viertel stark.

Da kannst du nie genug haben. Sobald du einmal konsumierst, willst du innerhalb von ein paar Sekunden den nächsten Zug haben.

Mo, Ex-Drogendealer

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Tomatolix undercover: Dealer erzählen vom harten Alltag im Frankfurter Bahnhofsviertel

Für Tomatolix geht es anschließend mit versteckter Kamera ins Milieu. Schon nach wenigen Schritten wird er angesprochen: Lyrica, Haschisch, Marihuana, Speed und Kokain werden ihm angeboten. Er trifft auf einen 18-jährigen Dealer, der mit 15 oder 16 Jahren ins Bahnhofsviertel kam. "Das heißt, du sagst: 'Ich geb 50 Euro das Gramm'. Ich sag dann zum Beispiel: '80 Euro'. Das heißt, so hole ich meinen Gewinn raus", erklärt der junge Mann.

Der Alltag der Dealer sei geprägt von Paranoia und ständiger Angst vor Verlustgeschäften. "Mit Razzien musst du rechnen. Die kommen dann mit hundert Beamten zum Teil. Sperren auch die Straßen ab, damit die in Ruhe arbeiten können. Damit die uns in Ruhe durchsuchen können. Das heißt: Schuhe ausziehen - du wirst schon richtig gefilzt auf der Straße", berichtet der Kleinhändler. Viele würden trotzdem kaum genug zum Überleben verdienen: "Du bist froh, wenn du mal einen Zehner zum Essen hast. Das ist struggle. Hier auf der Straße jagst du wirklich das Geld, um zu überleben."

Am Abend bucht sich Tomatolix ein Zimmer in einem Hotel, in dem vor allem auch Dealer:innen wohnen und arbeiten. Laut Mo gibt es etwa sieben solcher Adressen in Frankfurt. Und diese stellt sich als Glücksgriff für den Reporter heraus: Eine erfahrene Dealerin, die seit über zehn Jahren Crack, Fentanyl und Heroin verkauft, ist bereit, ehrlich mit ihm zu sprechen. Sie gibt offen Auskunft über ihr Leben, welche Rauschmittel besonders gut verkauft werden und wie sich die Drogenszene in der letzten Zeit gewandelt hat.

Ihr Rekord: Über hunderttausend Euro in einem Monat. Ihr Kundenstamm reicht dabei von Obdachlosen bis zu Ärzt:innen und Anwält:innen. Doch der Konsum habe sich gewandelt. Besonders die neue Droge Fentanyl mache viele Konsument:innen aggressiv - während die "Watte-Droge" Heroin früher die Menschen eher ruhig gestellt habe.

Wenn ich es nicht verkaufe, verkauft's jemand anderes. Hört sich blöd an, hört sich vielleicht auch hart an, aber - nein, wir verkaufen keine Tomaten und ob ich Crack verkaufe, Fentanyl, Heroin, ist scheißegal.

Dealerin im Interview bei "Inside: Bahnhofsviertel"

Wenn du noch tiefere Einblicke in das Leben der Menschen im Frankfurter Bahnhofsviertel bekommen und wissen möchtest, was Tomatolix im Hotel noch alles von der Drogendealerin erfährt, solltest du die zweite Folge von "Inside: Bahnhofsviertel" auf keinen Fall verpassen.


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