"Inside: Bahnhofsviertel"

Aufrüttelnde Einblicke: YouTuber Tomatolix undercover auf dem Straßenstrich

Aktualisiert:

von Lars-Ole Grap

In der siebten Folge von "Inside: Bahnhofsviertel" begibt sich YouTuber Tomatolix undercover auf den Straßenstrich in Frankfurt. Hier arbeiten viele Frauen jede Nacht, um ihren Lebensunterhalt und ihren Drogenkonsum zu finanzieren. Freier nutzen diese Notlage oft aus - Gewalt, Übergriffe und Überfälle gehören zum traurigen Alltag der Frauen.

Sexarbeit, Drogen und Überleben: Tomatolix undercover im Bahnhofsviertel

Mit versteckter Kamera ausgestattet fährt Tomatolix langsam die Weserstraße entlang. Die Straße wirkt tagsüber unscheinbar, aber die Szenerie ändert sich, sobald die Nacht anbricht. Der YouTuber versucht, vor Ort direkt mit einigen Männern ins Gespräch zu kommen, die offenbar auf jemanden zu warten scheinen. Doch besonders gesprächig scheint hier niemand zu sein. Dennoch kann er ein paar erste Einblicke bekommen. "30 Euro für 20 Minuten, alles andere kostet extra", sagt einer von ihnen. Die Freier suchen gezielt Frauen aus, die auf Drogen angewiesen sind, um für wenig Geld Sex zu bekommen.

Tiefere Einblicke bekommt Tomatolix auch von Julian, den er bereits in der letzten Folge kennengelernt hat und der ihm damals von dem Straßenstrich erzählt hat. "Sobald du als Frau hier stehst, wirst du angesprochen. Es ist völlig egal, wie du aussiehst - ob du völlig kaputt bist oder nicht. Du musst nur eine Frau sein. Und die Männer sprechen dich an. Früher oder später sagt sie das erste Mal 'Ja'. Und irgendwann wird es zur Gewohnheit", erklärt Julian.

Bald darauf trifft Tomatolix Lia, die seit über 20 Jahren als Sexarbeiterin arbeitet. Sie erzählt offen von ihrem Alltag: "Sicher sind jeden Tag 200 bis 300 Euro, die ich brauche, um meine Drogen zu finanzieren." Das entspricht durchschnittlich sechs Kunden pro Tag, wie sie berichtet. Gewalt gehöre für viele Frauen auf dem Straßenstrich zum traurigen Alltag. Überfälle, Vergewaltigungen, Schläge - Erfahrungen, die viele Frauen teilen. "Man lernt, auf den Bauch zu hören", sagt Lia.

Ich wurde verprügelt, mir wurde das Geld abgenommen, und ich wurde erneut vergewaltigt. […] In dem Moment hat man Angst. Wenn es vorbei ist, verdrängt man es durch die Drogen. Es muss ja weitergehen. Es gibt keine andere Möglichkeit.

Lia, Sexarbeiterin

Hier kannst du dir die sechste Folge "Inside: Bahnhofsviertel" anschauen

Undercover im Bahnhofsviertel: Tomatolix trifft Ermittler Santi und erlebt den Straßenstrich hautnah

Während seiner Recherchen auf dem Straßenstrich trifft Tomatolix Santi, einen privaten Ermittler, der eng mit der Polizei zusammenarbeitet. Er fährt den ganzen Tag mit seinem Fahrrad durchs Viertel und deckt Straftaten auf. "Was hier in einer Nacht alles passiert, kann man sich kaum vorstellen", sagt Santi. Auch der Straßenstrich sei ein offenes Geheimnis. Selbst die Polizei wisse davon - aber effektiv dagegen vorgehen sei kaum möglich, Geldstrafen würden nicht abschrecken.

Später trifft Tomatolix Alex, die ihn zu den typischen Orten führt, an denen sie mit ihren Freiern Sex hat: versteckte Parks, dichte Büsche und öffentliche Toiletten. Auch Stundenhotels werden gebucht - ein Ort den sich der YouTuber genauer anschauen möchte. Am Abend checkt er selbst in eines der Hotels ein - und ist geschockt. Das Zimmer ist klein und unhygienisch. Zahllose Insekten krabbeln über den Boden. Der Geruch im Zimmer ist stark und unangenehm, die Ausstattung abgenutzt. Für Tomatolix ist es kaum vorstellbar, hier längere Zeit zu verbringen - oder sich auszuziehen. Doch für viele Frauen auf dem Straßenstrich gehört das zu ihrem Arbeitsalltag.

Kaum hat Tomatolix den Schock über den Zustand seines Hotelzimmers verdaut, meldet sich Santi: Er ist einem Verdächtigen auf der Spur - und lädt den YouTuber ein, ihn direkt bei seiner Arbeit zu begleiten. Wie der Fall ausgeht und welche Eindrücke Tomatolix in dieser Nacht noch sammelt, siehst du in der Folge.


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