Fiasko mit LARC-XV

"Morlock Motors": Warum beim Rhein-Heimspiel alles schief ging

Aktualisiert:

von Andreas I.

Eine vermeintlich einfache Mission in heimischen Gefilden läuft für Michael Manousakis völlig aus dem Ruder.

Bild: Joyn/Kabel Eins


Knapp hinter der holländischen Grenze ein schwimmendes Auto abholen und ein paar Kilometer rheinabwärts seinem neuen Besitzer übergeben - eine eigentlich leichte Mission, die der Morlocks kaum würdig erscheint. Doch weil eben die Morlocks jene Überfahrt übernehmen, geht schief, was nur irgendwie schiefgehen kann.


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Mit dem LARC-XV zu Land und zu Wasser

Manchmal kann es so einfach sein: Knapp hinter der Grenze zu den Niederlanden in dem Städtchen Thorn kauft Michael Manousakis mit seiner Crew ein amphibisches Fahrzeug des Typs LARC-XV, fährt damit zurück nach Deutschland an den Rhein, setzt es hier ab in den Fluss, um dann vorbei an Köln und Michaels Heimatstadt Bonn bis nach Bad Honnef zu fahren. Dort wartet nach etwa 60 Kilometer gemütlicher Schifferlfahrt auf dem Rhein bereits der neue Käufer des schwimmenden Autos. Schneller und leichter verdiente Michael Manousakis selten sein Geld ... also in der Theorie.

Die Praxis sieht dann allerdings ganz anders aus und zeigt bereits in Holland ihre dreckige eklige Fratze in Form einer gallertartigen Flüssigkeit, die sich hektoliterweise im Inneren des ganzen Fahrzeuges samt Maschinenraum verteilt. Diese ölige Pampe müssen die Morlocks erst mal mühsam aus dem Rumpf befördern, bevor sie das Fahrzeug zum Laufen bringen können.

Rein in den Rhein, raus aus dem Rhein

Nach der etwas langwierigen Entschlackungskur des amphibischen Fahrzeugs und diverser Reparaturen geht es über den Landweg Richtung Rhein. Zu Wasser wollen die Morlocks die letzten 63 Kilometer überwinden. Zum einen erspart der Wasserweg die ein oder andere Genehmigung, die man für ein knapp 14 Meter langes und 4,3 Meter breites Fahrzeug in diversen Städten braucht. Zum anderen will der Kunde die Schwimmfähigkeit des LARC-XV leibhaftig bewiesen haben.

Und so wassern die Morlocks ihr Gefährt mit Hilfe eines Abschleppers erfolgreich in den Rhein und schippern los. Mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit von 5 km/h gegen den Strom würden sie für die Strecke von 63 Kilometern etwa 11 bis 13 Stunden benötigen - wenn nichts dazwischen kommt. Kommt es aber, und wie! Kaum im Wasser baden gegangen, platzt eine Hydraulikleitung und spritzt wild mit Öl um sich. Die Morlocks müssen mit dem LARC schnellstmöglich ans Ufer, um es zu reparieren. Schließlich stranden sie an einem sandigen Uferabschnitt. Bislang zurückgelegte Strecke: 200 Meter!

Vom Feststecken bis zur Manövrierunfähigkeit

Tatsächlich schafft es Michaels Tochter Carla, irgendwo im Nirgendwo die benötigten Hydraulikschläuche für die Reparatur aufzutreiben ... Apropos treiben, der Sand auf dem sie gestrandet sind, stellt sich beim Versuch der Abfahrt als tückischer Treibsand heraus. Und das 18 Tonnen schwere Fahrzeug droht, sich bei jedem weiteren Anfahrversuch immer tiefer einzugraben. Dank Michaels gutem Netzwerk gelingt es ihm, einen Bekannten samt Trecker herbeizurufen. Jener Trecker zieht das LARC aus dem Sumpf und bringt es 200 Meter zurück an die Anlegestelle, an der die Morlocks morgens losfuhren. Hier geht es am nächsten Tag wieder los, mit 24 Stunden Verspätung, aber zwei neuen Hydraulikschläuchen.

Am nächsten Morgen starten die Morlocks also mit neuer Energie und hoffen darauf, dass ihnen der neue Tag freundlicher gesinnt ist ... ist er aber nicht. Welche Katastrophen bin hin zur Manövrierunfähigkeit und einem Zusammenprall mit einem Ausflugsdampfer den Morlocks mit ihrem LARC XV noch passieren, siehst du in Folge 5 von "Morlock Motors - Big Deals im Westerwald" am Donnerstag, 13. November, um 20:15 Uhr bei Kabel Eins sowie hier im Livestream auf Joyn. So viel sei jedoch verraten: es gibt jede Menge Blaulicht und massig Schlagzeilen in der Presse.

Kleine Geschichte zum Amphibienfahrzeug LARC-XV

LARC steht als Abkürzung für Lighter Amphibious Resupply Cargo und bedeutet etwa "Amphibischer Nachschubleichter für Fracht". Als Amphibienfahrzeug ist das LARC also ein kleines Schiff mit vier Rädern und kann sich somit an Land und über Wasser bewegen. Sein Hauptzweck war einst, Truppen, Ausrüstungen und Materialien auch ohne Hafeninfrastruktur von großen Schiffen an Land zu bringen und umgekehrt. Die Entwicklung stammt von der US-Navy aus den 1950er-Jahren, das LARC-XV der Morlocks ist Baujahr 1960 und mittlerweile wie alle LARCs sehr selten zu finden.

Gebaut wurde das LARC in drei Größen für 5, 15 und 60 Tonnen Nutzlast, daher kamen auch die römischen Bezeichnungen LARC-V, LARC-XV und LARC-LX. Das von den Morlocks mehr oder weniger gesteuerte Fahrzeug ist ein LARC-XV, misst 13,7 Meter Länge, ist 4,3 Meter breit, 4,2 Meter hoch und 18 Tonnen schwer. Auf der Straße erreicht das LARC-XV eine maximale Geschwindigkeit von 40 km/h, auf dem Wasser sind es noch 15 km/h, sofern es nicht gegen eine Strömung schippern muss.



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