"One Piece"-Finale: Haben wir Gecko Morias wahre Bedeutung übersehen?

Wer ist Gecko Moria?

Wir begegnen ihm im "Thriller Park"-Arc: Da ist er der Kapitän über das gigantische Schiff, das dem Arc seinen Namen gibt. Als erstes fällt auf, wie faul er ist. Die meiste Zeit liegt der knapp sieben Meter messende Mann irgendwo in den Tiefen seiner schwimmenden Gruselburg herum und grinst sich eins. Wie Ruffy will er zwar König der Piraten werden, aber die Arbeit dafür delegiert er an seine Untergebenen. Er wartet, bis Gegner sich zu ihm verirren, stiehlt ihre Schatten und baut damit seine Zombiearmee auf. Kein schlechter Plan, zugegeben, aber halt wenig dramatisch.

Wahrscheinlich führt Gecko daher nicht die Liste der beliebtesten Gegner an. Er ist passiv. Gegen Ruffy hat er gar nichts Persönliches, die Strohhüte sind zufällig in seine Falle geschippert. Selbst wenn er kämpfen muss, lässt er das lieber von seinem Schatten erledigen. Ein Feind wie Don Quichotte, das ist doch was: Der will Ruffy vernichten, weil er ihn hasst und in den Kampf stürzt er sich mit all seinen Fähigkeiten. Doch an Gecko ist mehr dran, als wir bisher gesehen haben.

Gecko Morias Verbindung zu Wano Kuni

Der faule Gecko Moria war mal ganz anders, wie wir verblüfft mehrere hundert Episoden später erfahren haben, als seine Vorgeschichte gezeigt wurde. Da war er ein wesentlich schlankerer Piratenkapitän mit einer lebendigen Crew. Ganz vorne an der Spitze seiner Crew stürmte er das Schwert schwingend auf seinen Gegner - nämlich Kaido! - zu. Der Kampf aber endete tragisch: Gecko verlor seine gesamte Crew.

Ganz anders Gecko auf der Thriller Bark: Umgeben von Untoten, als Samurai der Meere von der Weltregierung beschützt, nur mehr ein Schatten seines alten Selbst. Den Schmerz über den Verlust seiner Crew versteckt er hinter einem Dauergrinsen. So erscheint er uns in einem neuen Licht. Er ist nicht unbedingt eine schlechte Person - wenn auch sicher keine gute, nur eine gebrochene.

Was aber machte Gecko Moria auf Wano Kuni, warum kämpfte er gegen Kaido? Nun... In der verschneiten Region von Ringo steht ein Grabmal: "Kōzuki Moria" steht darauf. Die Bewohner des Landes verehren ihn als einen "Piraten der Gerechtigkeit", der bei einem Kampf gegen Kaido starb. Könnte es sich dabei um Gecko Moria handeln? Drehen wir die Nameszeichen für Kōzuki (光月) um, erhalten wir die Zeichen für "Mondschein" (月光), auf Japanisch "gekkō"! Hat jener Kōzuki sich vielleicht nach der Niederlage also Gecko neu erfunden? Bisher hat Autor Oda diese Theorie nicht bestätigt. So oder so, da Ruffy Wano von Kaidos Herrschaft befreit hat, dürfte sich Morias Einstellung zu ihm nun ändern.

Welche Rolle Gecko noch spielen könnte

Moria verlor nach der Begegnung mit Ruffy fast alles: Sein Schiff, seine Armee bis auf zwei seiner engsten Verbündeten. Wenig später hintergeht ihn die Weltregierung und er wird aus den Reihen der Samurai der Meere ausgeschlossen.  Seither ist er noch weiter in den Schatten verschwunden, aber immer noch da. Wer das Manga gelesen hat, weiß, dass er sich sogar wieder mit jemanden sehr Mächtigen angelegt hat. Ob es Zufall ist, dass Oda diesen Charakter so unauffällig auffällig im Hintergrund herumspuken lässt? Viele Fans erwarten, dass er im Finale wieder in den Vordergrund tritt.

Denn wenn er tatsächlich ein Kōzuki ist, dann könnte er die Fähigkeit geerbt haben, Poneglyphen zu lesen. Die Steinmonumente mit rätselhaften Inschriften enthalten immerhin die Wahrheit über die Geschichte der Welt von "One Piece" und die Wegbeschreibung zum sagenhaften Schatz. Vielleicht wird Moria hier Licht ins Dunkle bringen können. Nur für wen? Sollte er sich Buggys "Cross Guild" anschließen, hätten diese plötzlich einen ungeheuren Trumpf im Ärmel. Wir denken jedenfalls, es lohnt sich, bei dem "Thriller Bark"-Arc auf Details zu Moria zu achten!