"SAT.1 Frühstücksfernsehen
Natascha Sagorski erleichtert: Mutterschutz nach Fehlgeburt endlich genehmigt
Aktualisiert:
von teleschau - Jürgen WinzerNatascha Sagorski konnte endlich einen gestaffelten Mutterschutz für Frauen durchsetzen.
Bild: Picture Alliance
Drei Jahre lang kämpfte Natascha Sagorski (40), Buchautorin und PR-Expertin, für die Einführung eines gestaffelten Mutterschutzes für Frauen, die eine Fehlgeburt erlitten. Sie reichte sogar eine Petition im Deutschen Bundestag ein - und die hatte Erfolg. Darüber spricht sie am 31. Januar im "SAT.1 Frühstücksfernsehen".
Von Montag bis Freitag ab 5:30 Uhr und sonntags ab 9 Uhr
Natascha Sagorski schreibt seit 17 Jahren Sachbücher und Romane. Im März 2022 erschien "Jede 3. Frau", und sie nannte es "das wohl emotionalste und für mich wichtigste Buch, das ich bisher schreiben durfte". Das Buch war "voll mit Geschichten von bewundernswerten und fabelhaften Frauen, die leider alle (mindestens) eine Schwangerschaft ohne Happy End erleben mussten und trotzdem ihren Weg gefunden haben." Und: "Ich bin so dankbar und stolz!"
Die zweifache Mutter wusste, worüber sie schrieb. Sie hatte ein Baby in der zehnten Woche verloren. Im Krankenhaus, nach einer Ausschabung unter Vollnarkose, meinte die Ärztin zu ihr: "Sie brauchen keine Krankschreibung, sie können morgen wieder ins Büro gehen." Das war der Moment, an dem sie begriff: Das ist falsch. Seither kämpfte sie für die Rechte von Frauen und einen gestaffelten Mutterschutz nach Fehlgeburten.
Kurz vor Jahresende erreichte sie endlich ihr Ziel. Über ihren jahrelangen, nimmermüden Einsatz berichtet sie im "SAT.1 Frühstücksfernsehen".
Natascha Sagorski musste selbst eine Fehlgeburt verkraften
"Es kann nicht sein, dass eine Frau, die gerade ihr Baby verloren hat, am nächsten Tag wieder arbeiten gehen oder um eine Krankschreibung betteln muss", sagte Sagorski in einem Interview. Als sie bei der Recherche für ihr Buch "Jede 3. Frau" auf immer mehr Frauen mit dem gleichen Schicksal wie sie traf, startete sie eine Petition, um eine Gesetzesänderung auf den Weg zu bringen.
Im Dezember kam die erlösende Nachricht, die auch von den Medien aufgenommen wurde. Die politischen Parteien hatten sich geeinigt. "Fraktionen einigen sich bei Mutterschutz nach Fehlgeburten", titelte "Der Spiegel" und berichtete, SPD, Grüne, FDP und CDU wollten Frauen den Mutterschutz nach Fehlgeburten bereits ab der 13. Schwangerschaftswoche ermöglichen. Sagorski postete einen Screenshot der Meldung und schrieb dazu: "Die Schlagzeile, auf die ich seit fast drei Jahren warte ..."
Prominente unterstützten Natascha Sagorskis Einsatz
Ausgangspunkt war damals die gesetzliche Tatsache, dass "Menschen in Deutschland bei einer Diagnose in der 23. Schwangerschaftswoche genau null Tage Mutterschutz" zustünden, wie sie in einem Interview mit "JoinPolitics" ausführte. "Geht man einen Tag später, am ersten Tag der 24. Schwangerschaftswoche, in die gleiche Praxis mit der gleichen Diagnose, bekommt man 18 Wochen Mutterschutz", sagte Sagorski und bilanzierte: "Diese harte Grenze ist wahnsinnig unfair und macht medizinisch überhaupt keinen Sinn."
Dass ihre Petition Erfolg hatte, ließ die Autorin von einem wahr gewordenen "Weihnachtswunder" sprechen. Ihr Einsatz fand zahllose Unterstützer und Unterstützerinnen, am Ende zählte auch Bundesfamilienministerin Lisa Paus dazu. An ihrer Aktion "Leere Wiege - volle Arbeitskraft: Ich unterstütze einen gestaffelten Mutterschutz für Frauen, die ihr Kind vor der Geburt verloren haben" beteiligten sich auch Prominente wie Schauspielerin Collien Ulmen-Fernandes, Bestseller-Autorin Alexandra Zykunov, Podcasterin Charlotte Weise oder Schauspielerin Jana Schölermann.
Als die "Erfolgsmeldung" verkündet werden konnte, schrieb die Berliner Künstlerin Deborah Ruggieri: "Natscha, du Großartige - was für ein Engagement - was für eine Kraft und Energie, die du zum Wohl aller eingesetzt hast - ich trinke heute ein Glas Prosecco auf dich, du wunderbare Frau."