Private Einblicke

Oliver Wnuk: So sehr hat er sich im Vergleich zu seiner "Stromberg"-Figur Ulf verändert

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von Lars-Ole Grap

Vor mehr als 21 Jahren stand Oliver Wnuk zum ersten Mal für "Stromberg" vor der Kamera.

Bild: picture alliance / Eventpress | Eventpress Kochan


Ulf Steinke ist wieder da, Strombergs charmant-chaotische Mitarbeiter, der, wie sein Schauspieler Olver Wnuk selbst augenzwinkernd sagt, "nicht ganz auf der Überholspur gelandet ist". Im Interview spricht Wnuk offen über seine persönliche Entwicklung, die Rückkehr zu "Stromberg" und die Frage, ob sich Partnersuche mit fast 50 überhaupt noch lohnt.


"Stromberg - Wir sind pleite": Oliver Wnuk spricht über Ulf, Kino-Rückkehr und persönliche Veränderungen

Gerade komme er "etwas im Stress" daher, erzählt der 49-Jährige zu Beginn des Interviews mit "Gala". Drehtage auf Sylt, Koffer packen, Ferienwohnung aufräumen - und dennoch nimmt er sich Zeit. Nicht nur für den Termin, sondern auch für seine Antworten, die sichtbar gut überlegt sind.

Aktuell ist er auf Promo-Tour für den zweiten "Stromberg"-Kinofilm mit dem Titel "Wieder alles wie immer", der am 4. Dezember in den Kinos startete. Auf die Frage, warum es ausgerechnet jetzt noch mehr "Stromberg" brauche, sagt der Schauspieler mit einem Augenzwinkern: "Weil wir pleite sind." Humor, so findet er, könne Antworten liefern - gerade in Zeiten, in denen viele darüber diskutieren, worüber man noch lachen dürfe. "Man darf über alles lachen, was innerhalb von fünf Minuten änderbar ist", erklärt er. Aber vielleicht bräuchten Menschen auch einfach mal wieder "anderthalb Stunden Leichtigkeit".

Wieder in die ikonische Rolle des Ulf Steinke zu schlüpfen, war für Wnuk keine große Hürde - eher eine Mischung aus Dankbarkeit und Pflichtgefühl: Das Ensemble habe seine Karriere geprägt, sagt er, und viele Zuschauer:innen hätten einfach "Bock", die vertrauten Figuren wiederzusehen. Zwischen dem Serienstart 2004 und heute "liegen ganze Leben dazwischen, ganze Familienleben". Und der Schauspieler verrät: "Mein ganzes Leben hat sich zigfach verändert in der Zeit". Zugleich betont er, wie prägend all diese Erfahrungen für ihn waren.

Es lagen … Glück und Trauer dazwischen, also wenn das keinen Einfluss auf meine Persönlichkeit gehabt hätte, wäre ich ein sehr stumpfsinniger Mensch gewesen.

Oliver Wnuk

Oliver Wnuk in der romantischen Komödie "Liebe auf Kredit"

"Mit Passivität wirst du ein passives Leben führen": Wnuk über Partnersuche und Selbstverwirklichung

Ob Ulf eine ähnliche Entwicklung durchgemacht habe? "Der war schon relativ früh zufrieden mit seinem Leben", sagt Wnuk lachend. Manche Figuren hätten sich deutlich entwickelt - andere "drastisch weniger". Ulfs Passivität sei jedenfalls nichts, womit sich der Schauspieler privat identifizieren könne: "Mit Passivität wirst du ein passives Leben führen." Vielmehr gehe es darum, den Mut zu haben, nach seinen eigenen Glaubenssätzen zu leben und nicht nach denen anderer. Genau darüber schreibt er auch in seinem Buch "Besser wird's nicht", das zu seinem 50. Geburtstag erscheinen soll.

Auch über die Höhen und Tiefen in seinem Privatleben spricht der "Stromberg"-Star offen. "Viele Abschnitte laufen super, viele nicht so, wie ich es mir wünsche." In einem Promo-Video für seine Lesetour brachte der 49-Jährige das Thema Partnersuche auf - eine Frage, die viele mit fast 50 beschäftigt: Lohnt es sich noch, "auf Partnersuche zu gehen", oder solle man sich nicht doch lieber eine Pflegekraft suchen? Auf Nachfrage von "Gala" erklärt Wnuk: "Ich glaube, dass Partnersuche … ich weiß nicht, ob das gut ausgeht." Für ihn würden sich da einige Fragen aufwerfen: "Geht's tatsächlich um einen Partner oder geht es darum, die eigenen Bedürfnisse zu stillen? Geht's wirklich um einen anderen Menschen oder geht’s darum, dass man nicht mehr allein sein will?"

Für Wnuk steht fest: Er sei aktuell "nicht auf Partnersuche". Auf die Frage, ob das bedeute, dass er niemanden brauche oder vielleicht schon jemanden in seinem Leben habe, antwortet er: "Beides? Nein, also ich bin allein." Denn für Wnuk ist klar: Wer einen Partner braucht, läuft Gefahr, sich selbst aus den Augen zu verlieren. "Wenn du jemanden brauchst, dann solltest du vielleicht eher nochmal zum Psychotherapeuten gehen", sagt er.

Das Glück findest du nur in dir und nicht in einem Partner.

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