Nach 17 Jahren Engagement
"Eine Art Befreiung": Darum rechnet dieser Ex-Ermittler mit "Tatort" ab
Aktualisiert:
von teleschauÜber mehrere Jahre hinweg spielte er einen Bremer "Tatort"-Kommissar, dann zog er die Reißleine.
Bild: picture alliance / SvenSimon
Über 17 Jahre lang war er als Kriminalhauptkommissar im "Bremer Tatort" im Einsatz. Dann schmiss der Schauspieler hin. Jetzt erklärte er, warum er seit 2019 nicht mehr in der ARD-Krimireihe mitgespielt hat.
Darum hat Oliver Mommsen den "Tatort" verlassen
"Ich habe mit dem 'Tatort' abgeschlossen", erklärte Schauspieler Oliver Mommsen jetzt in einem Interview. "t-online" gegenüber gab er an, warum er 2019, nach über 17 Jahren und 34 Fällen als Hauptkommissar Nils Stedefreund, die Reißleine zog und ausstieg.
An der Seite von Sabine Postel (als Hauptkommissarin Inga Lürsen) war Mommsen der Star des Bremer "Tatorts". Doch vor allem in den letzten Jahren sei die Rolle nicht nur Freude, sondern auch Belastung gewesen. Der "Tatort" sei eine "fette Marke" und habe alles andere dominiert, mit Folgen bis ins Privatleben:
Mich hat fast niemand mehr auf der Straße mit Oliver Mommsen angesprochen, sondern nur noch mit: 'Na, Herr Stedefreund?'
Und fügt hinzu: "Da musst du dich irgendwann entscheiden, weil es sonst alles andere überstrahlt", erzählte Mommsen.
Dass er sich damals entschied, beim "Tatort" auszusteigen, sieht er heute positiv. Es sei "eine Art Befreiung" gewesen, meinte er.
Spannung pur: Krimi-Reihen in der ARD
Das Ende war dramatisch. In seinem 34. und letzten Fall wurde Nils Stedefreund erschossen, weil er sich schützend vor seine Kollegin Lürsen (Sabine Postel) warf. Für Schauspieler Oliver Mommsen starb damit nicht nur sein "Tatort"-Engagement, sondern es fiel auch viel Druck ab. Der hatte sich bei ihm in einer Wesensänderung bemerkbar gemacht, wie er im Interview gestand: "Ich habe gemerkt, dass ich zu selbstgefällig wurde und mich plötzlich Sachen genervt haben, die mich woanders überhaupt nicht nerven", meinte der 58-jährige gebürtige Düsseldorfer.
Der "Tatort" als TV-Flaggschiff sei Fluch und Segen zugleich gewesen. Nicht missen möchte er die vielen positiven Begegnungen, den Respekt und die "vielen schönen Gespräche", die er erfuhr und erlebte. Aber bei allem Erfolg engte ihn die Serie auch ein. Obwohl er "währenddessen wahnsinnig viel anderes gemacht habe", sei der "Tatort" förmlich erdrückend gewesen. Alles, was er sonst machte, rückte in den Hintergrund.
Irgendwann dachte ich einfach: 'Ich bin doch nicht hauptberuflich bei der Mordkommission Bremen angestellt, sondern ich bin Schauspieler.'
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"Vanya": Oliver Mommsen wagt ein "besonderes Abenteuer"
Seit 1993 steht Oliver Mommsen vor der Kamera, nachdem er zuvor am Theater begonnen hatte. Seither war er in über 40 TV-Serien und Kinofilmen zu sehen. Unter anderen in den Komödien "Putzfrau Undercover", "Tierisch verknallt", "Love Is In The Air" und "Sind denn alle Männer Schweine?".
Der "Tatort" ist also nur eines von vielen Engagements in einer langen und erfolgreichen Karriere. Trotzdem sagte der verheiratete Vater zweier Kinder im "T-Online"-Interview: "Ich arbeite daran, dass hinter mir nicht mehr 'Ex-Tatort-Star', sondern 'Schauspieler' steht."
Zuletzt war er in dem Fernsehfilm "2 unter Millionen" und in einer Folge der Serie "Die Chefin" zu sehen. Aktuell steht er in Berlin in der Komödie am Kurfürstendamm für die Soloshow "Yanya" auf der Bühne. Darin spielt er alle acht Rollen, Männer wie auch Frauen. Mommsen sieht es als "besonderes Abenteuer": "Endlich hatte ich mal die Gelegenheit, meiner weiblichen Seite zu begegnen."
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