Truppenübungsplatz Hohenfels als Drehort
Sonntagabend: "Tatort" München trifft auf "Mission: Impossible" - Ein Fall, der alle in Atem hält
Aktualisiert:
von Sylvia LothKriminalhauptkommissar Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) ermittelt auf einem US-Militärgelände.
Bild: BR/Lucky Bird Pictures/Oliver Oppitz
Das gab es noch nie: ein "Tatort"-Dreh auf einem US-Militärgelände! Für den neuesten "Tatort" aus München wurde auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels in der Oberpfalz gedreht. Was dich in der neuen Episode erwartet!
Neuer "Tatort" aus München am 2. März 2025
"Tatort" trifft auf "Mission Impossible" - darum geht's im neuen Fall aus München
Der neueste Münchner "Tatort" überrascht mit seiner Aufmachung und Story: Kurz nach der Ankündigung Donald Trumps, US-Truppen aus Europa abzuziehen, fährt der neue Fall eines der beliebtesten Tatort-Duos Deutschlands mit einem NATO-Manöver auf. Aktueller könnte die Episode also kaum sein!
Im 96. Fall des Münchner Ermittler-Duos Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec) sorgt ein mysteriöser Fund für Aufsehen: Ein derangierter Militär-Geländewagen steht mitten im Nirgendwo - darin die Leiche einer Unbekannten. Es stellt sich heraus: Die Frau war als "Civilian On the Battlefield" (COB) für ein NATO-Manöver auf einer Army Base im Einsatz. Noch während Batic, Leitmayr und ihr Kollege Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer) den Fall untersuchen, machen sie gemeinsam mit einer Military Police Officer eine weitere grausame Entdeckung: auf dem Gelände befindet sich eine zweite Leiche. Was wird hier nur gespielt?
Da das Manöver weiter läuft, drängt die Zeit und die Ermittler greifen zu einer besonderen Methode: Sie lassen sich selbst in die Operation einbinden und setzen auf "Embedded Investigation". Dieser Tatort verspricht Spannung, internationale Verwicklungen und ein ungewöhnliches Ermittlungsumfeld!
So läuft das NATO-Manöver im Münchner "Tatort" ab
Im Februar 2024 fiel die erste Klappe für den neuesten Fall von Batic und Leitmayr. Der Titel: Charlie. Das Drehbuch stammt von Dagmar Gabler, die Regie übernahm Lancelot von Naso, der 2023 bereits den "Tatort" "Game Over" inszenierte.
Was den kommenden "Tatort" einzigartig macht? Die Kommissare ermitteln auf einem US-Militärgelände, auf dem ein großangelegtes NATO-Manöver mit unzähligen Soldaten, zivilen Komparsen und schwerem Gerät abgehalten wird. Das erste Opfer: ein "Civilian On the Battlefield". Ein COB ist ein Darsteller für militärische Übungsszenarien, der für die Dauer eines Manövers (zwei bis drei Wochen) engagiert wird. In wechselnden Rollen - etwa als Lehrer, Polizist, Bürgermeister, Händler oder Journalist - trägt der COB dazu bei, realistische Situationen nachzustellen. Dazu gehören Krisen wie Aufstände, Evakuierungen, Demonstrationen oder Häuserkämpfe. Während des gesamten Manövers gibt es keinen Kontakt zur Außenwelt.
Anfangs waren die Produzenten der Münchner "Tatort"-Episode alles andere als überzeugt: Die Idee von Drehbuchautorin Dagmar Gabler, den Münchner "Tatort" bei einem Großmanöver der U.S. Army spielen zu lassen, klang für sie zunächst nach einer lupenreinen "Mission Impossible". Aber die Lust auf diesen spannenden Stoff, in dem ein Mordfall während einer NATO-Übung für den militärischen Ernstfall erzählt wird, war zu groß, es nicht zu versuchen. Auch die Schauspieler standen vor einer echten Herausforderung. "Die Leute, meistens US-Amerikaner, sind sehr zugänglich und kooperativ, obwohl immer zu spüren ist, dass für den Ernstfall trainiert wird", beschreibt Udo Wachtveitl seine Erfahrungen im BR-Interview. Sein Kollege ergänzt:
Für uns, die wir als Schauspieler, aber auch als Privatpersonen zum ersten Mal auf einem realen Truppenübungsplatz sind und arbeiten, eine absolut außergewöhnliche, hochinteressante und sehr intensive Dreh-Erfahrung.
Während ein Spurensicherer Tatortfotos macht, untersuchen die Kriminalhauptkommissare Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl, links) und Ivo Batic (Miroslav Nemec, Mitte) die Leiche von Fine (Katharina Ronja Brusa).
Bild: BR/Lucky Bird Pictures/Oliver Op
Truppenübungsplatz Hohenfels als "Tatort"-Drehort
Tatort-Fans dürfen sich auf etwas ganz Besonderes freuen: Als erstes Filmteam überhaupt, drehte das "Tatort"-Team, auf dem seit 1938 bestehenden Truppenübungsplatz in Hohenfels. Gedreht wurde im Rahmen des jährlichen multinationalen NATO-Manövers "Allied Spirit". Natürlich nur, wenn kein Soldat oder Komparse im Einsatz war und das an insgesamt sieben Drehtagen.
Die Genehmigung erhielt das Produktions-Team von einer speziellen Abteilung der US-Armee, die sich mit Film- und Drehgenehmigungen befasst. "Pentagon has no objections" heißt das dann. Mit mehr als 16.000 Hektar ist der Truppenübungsplatz Hohenfels bei Velburg einer der größten in Deutschland. Er liegt wenige Kilometer von dem größeren Gelände Grafenwöhr entfernt. Die beiden Areale bilden den größten und nach eigenen Angaben modernsten Truppenübungsplatz der amerikanischen Streitkräfte außerhalb der USA. In der Oberpfalz sind rund 13.000 US-Soldaten stationiert.