Sie macht Wissenschaft greifbar
Neue "Nicht nachmachen!"-Moderatorin: Wer ist Mai Thi Nguyen-Kim?
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von teleschauModeratorin, promovierte Chemikerin, zweifache Mutter: Was kann Mai Thi Nguyen-Kim eigentlich nicht?
Bild: ZDF und Maike Simon
Im Wissenschafts-TV ist sie der Shooting-Star der letzten Jahre: Mai Thi Nguyen-Kim bringt frischen Wind in altgediente ZDF-Formate wie "Terra X", überzeugt aber auch mit ihrer eigenen Show. Nun übernimmt sie die Moderation von "Nicht nachmachen!". Doch wie tickt die 38-Jährige privat?
Auf einen Blick
Name: Mai Thi Nguyen-Kim
Geburtstag: 7. August 1987
Geburtsort: Heppenheim, Hessen
Wohnort: Frankfurt am Main
Familienstand: verheiratet
Kinder: zwei
"Nicht nachmachen!" bekommt dritte Staffel
Endlich kommt die dritte Staffel des Wissenschafts-Comedy-Formats "Nicht nachmachen!" zurück auf die Bildschirme. Gemeinsam mit Fabian Köster und Lutz van der Horst zeigt Mai Thi Nguyen-Kim, was man zu Hause auf keinen Fall nachmachen sollte. Dabei lernt das Publikum gemütlich und sicher vom Sofa aus, was man mit zu viel Chemikalien, Sprengstoff und Schabernack so alles an verlassenen Orten anstellen kann. Dabei stehen neben der Vermittlung von wissenschaftlichen Fakten vor allem auch Neugierde sowie jede Menge Unterhaltung mit spektakulären Experimenten im Vordergrund.
Wie man am schnellsten einen brennenden Wohnwagen löscht und was passiert, wenn man Powerbanks in einen Toaster steckt? Das testen Mai Thi Nguyen-Kim und ihre Kollegen vor der Kamera. Die vier neuen Folgen laufen am 31. Dezember ab 20:15 Uhr in ZDFneo und lassen sich kostenlos über Joyn streamen.
Zum Jahresende darf's krachen: "Nicht nachmachen!" am 31. Dezember um 20:15 Uhr
Vielfach prämierte Aufklärerin
Als Aufklärerin im Namen der Wissenschaft steht Mai Thi Nguyen-Kim schon seit einiger Zeit im Rampenlicht. Nannen-Preis, Leibniz-Medaille, Goldene Kamera, Grimme-Preis: Es gibt kaum eine Auszeichnung, die sie in den vergangenen Jahren nicht erhalten hätte. Für ihre Berichterstattung zur Corona-Pandemie wurde die Wissenschaftlerin 2020 als Journalistin des Jahres ausgezeichnet, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte ihr gar das Bundesverdienstkreuz.
Das Rezept der promovierten Chemikerin, die 2015 mit ihrem ersten YouTube-Kanal begann und seither zum jungen Gesicht des Wissenschaftsjournalismus avancierte, scheint so simpel wie durchschlagend: Forschung einer breiten Masse zugänglich machen, unterhaltsam aufklären - eindeutige Fakten plus emanzipierte Frische.
Seit 2021 mischt sie auch im ZDF gewaltig mit - vor allem in ihrer eigenen Sendung "MaiThink X - Die Show" auf ZDFneo, die sich zwischen Forschung, Unterhaltung und gesellschaftlich relevanten Fragen bewegt. Aber auch als Moderatorin des Wissenschafts-TV-Urgesteins "Terra X", in dessen Rahmen sie sich nun den Geheimnissen rund um Geburt und Tod widmet.
Mutter zweier Kinder
Die Beschäftigung mit dem Thema habe sie "sehr dankbar gemacht für mein eigenes Leben", gesteht die 38-Jährige, die selbst Mutter zweier Kinder ist. Im ZDF-Interview verriet sie: "Als junge Mutter ist mir das Wunder des Lebens sehr bewusst; der Tod scheint dafür weit weg, wenn man mitten im Leben steht." Letztlich habe sie aber "das Gefühl einer tröstlichen Versöhnung mit unserer Endlichkeit" gespürt.
Geboren als Kind zweier vietnamesisch stämmiger Eltern, wuchs sie im baden-württembergischen Hemsbach auf, wo sie nicht nur ihr Abitur machte, sondern mit den Penguin Tappers auch vierfache Deutsche Meisterin sowie Weltmeisterin im Formationsstepptanz wurde. In Mainz studierte die Tochter eines Chemikers schließlich ebenfalls Chemie - ebenso wie ihr Bruder. Auch ihr Mann, den sie 2017 heiratete, ist Chemiker.
"Man muss sich manchmal politisch einmischen, um Neutralität zu wahren"
Bekannt wurde die vielfach in Talkshows eingeladene Wissenschaftlerin für ihre klare Haltung: Aufgrund der kontroversen Themen hätten sie und ihre Redaktion "auch schon negative Zuschriften erhalten. Aber das sind für mich die wirklich spannenden Themen", wie sie in einem Interview mit der Nachrichtenagentur teleschau verriet. "Ich bin überzeugt, dass Wissenschaft zur Versachlichung beiträgt", sagt sie über Debatten zu Klimawandel und Co. Dabei will sie unermüdlich aufklären: "Wissenschaft muss nicht sagen, auf welcher Seite man zu stehen hat. Aber: Je mehr man über ein Thema weiß, desto differenzierter wird die eigene Meinung zwangsläufig."
Der Anspruch der Wissenschaft, komplett sachlich und frei von Politik zu sein, sei "in der Praxis jedoch eine Utopie". Im teleschau-Interview bringt sie Ihre Überzeugung auf den Punkt: "Man muss sich manchmal politisch einmischen, um Neutralität zu wahren" - sonst werde das Narrativ von anderen gekapert.
"Populismus-Stunt" als Experiment
Wie das gehen kann, zeigte Mai Thi Nguyen-Kim erst im vergangenen Jahr: Mit ihrer Andeutung, in die Politik zu gehen, hatte die Wissenschaftsjournalistin für Schlagzeilen gesorgt. In einem YouTube-Video teilte sie gegen aktive politische Parteien aus und sagte: "Wenn du willst, dass es gut wird, musst du es halt selbst machen." Dann wurde klar: Es war alles ein Experiment für die neue Ausgabe ihrer ZDFneo-Show, die sich mit dem Thema Populismus auseinandersetzte - und dessen Funktionsweise mit diesem "Populismus-Stunt" durchaus anschaulich illustrierte.
Ob sie sich als Vorbild für junge Frauen sehe, werde sie oft gefragt, wie Mai Thi Nguyen-Kim im Interview mit der Agentur teleschau erklärte. Bewusst mache sie dies nicht - es sei aber ein "wichtiger und schöner Nebeneffekt meiner Fernsehpräsenz, dass ich dabei auch Menschen abhole, die sich vielleicht sonst auf den ersten Blick ausgeschlossen fühlen".
Futter fürs Gehirn, faktenbasiert, aber immer kurzweilig: Als junges Gesicht der Wissenschaft im ZDF setzt Mai Thi Nguyen-Kim auf kontroverse Themen - und sagt dem Schwarz-Weiß-Denken klug und humorvoll den Kampf an.
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