Viggo Mortensen: Comeback bei "Herr der Ringe"?

Zwei Herzen schlagen in seiner Brust. Einerseits machte die Rolle als Waldläufer, der zum König aufsteigt, Viggo Mortensen zum Hollywood-Superstar - inzwischen ist er dreifach Oscar-nominiert. Andererseits hält der dänisch-amerikanische Schauspieler nicht viel von Fortsetzungen, sogenannten Franchises. Im Interview mit "Variety" verrät er jedoch, dass er sich unter bestimmten Voraussetzungen eine Rückkehr als Aragorn nach Mittelerde in dem geplanten Ableger "Der Herr der Ringe: Die Jagd nach Gollum"  vorstellen könnte.

Viggo Mortensen war dreimal für den Oscar nominiert - aber nie als Aragorn

Rund drei Milliarden Dollar spielten die drei Teile von "Herr der Ringe" (2001 bis 2003) an den weltweiten Kinokassen ein. Damit zählt das Franchise zu den erfolgreichsten der Filmgeschichte. Viggo Mortensen konnte sich nach seiner beeindruckenden Performance als Aragorn in Hollywood die Hauptrollen aussuchen - und nutzte das Sprungbrett.

Für seine Darbietungen in "Tödliche Versprechen - Eastern Promises" (2008), "Captain Fantastic - Einmal Wildnis und zurück" (2017) und "Green Book - Eine besondere Freundschaft" (2019) wurde er jeweils für den Oscar und den Golden Globe als bester Hauptdarsteller nominiert, eine Ehre, die ihm als Aragorn noch verwehrt blieb - obwohl die drei Filme insgesamt für 30 Oscars nominiert waren und 17 davon gewannen.

Viggo Mortensen: Die Story muss stimmen

Trotzdem ist Mortensen kein Fan von Fortsetzungen, wie er im Interview mit "Variety" offenbart. Darin ging es zunächst nur um seine Einstellung als Schauspieler: "[Ich vermeide kein bestimmtes Genre, sondern] suche einfach nach interessanten Geschichten", erklärte Mortensen. "Für mich ist es egal, um welches Genre es sich handelt, wie hoch das Budget ist oder wer sie produziert. Ich würde niemals einen Film machen, nur weil dieser oder jener Regie führt. Es muss um die Geschichte gehen. Und wenn ich denke, dass ich der Richtige für die Figur bin, steht das immer an erster Stelle."

Das gelte auch für Angebote, in ein Franchise einzusteigen: "Wenn jemand mit einem dritten oder neunten Teil von irgendwas zu mir käme und ich dächte, es sei eine großartige Figur und ich hätte etwas beizutragen, würde ich es tun. Ich bin nicht dagegen." Allerdings schränkte er ein: "Normalerweise sind sie nicht so gut. [Sie sind häufig vorhersehbar und schlecht geschrieben]." Mit einem Augenzwinkern fügt er hinzu:

Viggo Mortensen: "Von Aragorn viel gelernt"

Unter Geldmangel leidet Mortensen aktuell eher nicht. Er ist nicht nur als Schauspieler, sondern seit ein paar Jahren auch als Drehbuchautor und Regisseur erfolgreich. Zuletzt vereinte er bei "The Dead Don't Hurt" (2023) sogar alle diese Talente. Nebenbei macht er Musik, schreibt Gedichte, fotografiert und hat mehrere Platten und Schriften veröffentlicht.

Für 2025 steht noch kein Film von oder mit Mortensen in den Startlöchern - doch das könnte sich schnell ändern. "Herr der Ringe"-Schöpfer Peter Jackson plant die Produktion eines neuen Ablegers. Bei "Der Herr der Ringe: Die Jagd nach Gollum" soll Gollum-Darsteller Andy Serkis Regie führen. Anfang des Jahres äußerte sich Mortensen gegenüber "GQ" zu den Chancen für seine Rückkehr nach Mittelerde. Er sei offen dafür, Aragorn erneut zu verkörpern: "Ich habe beim Spielen der Figur viel gelernt. Ich habe es sehr genossen."

Rückkehr als Aragorn? Nur unter bestimmten Bedingungen

Ein paar Vorbehalte hat er jedoch: "Ich weiß nicht genau, worum es in der Geschichte geht, ich habe noch [keine Details erfahren]." Und betont, dass die Story Sinn ergeben muss: "Ich würde es nur tun, wenn ich aufgrund meines jetzigen Alters [...] der Richtige für die Figur wäre. Sonst wäre es albern, es zu machen." Fans können schon mal die Daumen drücken, dass talentierte Drehbuchautoren an Bord sind - vielleicht sogar Mortensen selbst?