Schauspieler in der Pandemie
Tom Holland: So verrückt waren die Dreharbeiten zu "Spider-Man - No Way Home"
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von Lena FranzWie ironisch: Der dritte Teil der "Spider-Man"-Filmreihe heißt "No Way Home". Kein Weg nach Hause? Den brauchte Tom Holland als Peter Parker auch eigentlich gar nicht, denn dank Corona hat er das Studio in Atlanta für die Dreharbeiten kaum verlassen müssen. Warum das problematisch war, hat er jetzt in einem Interview erklärt.
Hier geht es zu besagtem Film:
Spider-Man in Quarantäne?
Maske auf, Abstand halten, wer bekommt die letzte Packung Toilettenpapier? Wir alle hatten mit dem Corona-Virus und seinen Maßnahmen zu kämpfen. Und es hat auch vor Hollywood nicht Stopp gemacht. Die Dreharbeiten zu "Spider-Man: No Way Home" wurden im Oktober 2020 aufgenommen – dem Höhepunkt der Pandemie, die uns alle zum Daheimbleiben gezwungen hat. Kann man einen Blockbuster aus dem Homeoffice produzieren? Die Antwort lautet: Ja. Trotz allen Komplikationen war der Film, der dann im Dezember 2021 in die Kinos kam, ein riesiger Erfolg. In einem Interview hat Tom Holland von den Hindernissen erzählt, die die Dreharbeiten dank COVID-19 erschwert haben. Der hat als Peter Parker wohl am meisten darunter gelitten.
"Während des ganzen Produktionsprozesses habe vielleicht drei Tage am Drehort verbracht", erzählt er. Wie kann es dann sein, dass er im Film durch die Straßen von New York City rennt, von Doctor Strange durch die Luft gewirbelt wird und sich mitten auf dem Highway einen erbitterten Kampf mit Doc Ock liefert? "Sie haben eine Crew nach New York geschickt, um nur die Straßen mit Motion Camera Jibs zu filmen." Die gehören zum Filmequipment und ermöglichen flüssige Kamerafahrten sowie -schwenks. "Die abgedrehten Szenen brachten sie zurück ins Studio nach Atlanta." Dort wurden dann sämtliche Stellen auf dem Boden markiert, die Tom meiden musste à la: Hier ist etwas und dort ist ein Hund, da ein Gehsteig … Er fährt fort: "Und ich musste durchplanen, was ich mache – in einer bereits existenten Szene!" Den Rest macht die Technologie. Mit CGI-Tools (Computer Generated Images-Werkzeugen) wurden beide Aufnahmen zusammengefügt – fertig ist der Blockbuster.
Für den Schauspieler muss das gewesen sein wie Trockenschwimmen in der Grundschule. Kein Wunder, dass Tom davon genervt war. "Das kommt jetzt so rüber, als wäre ich sehr anstrengend. Aber ich kam darüber hinweg, wir haben es rausgekriegt."
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Problematisch: Peter Parker in Slo-Mo
Das eigentliche Problem war, so Tom, dass die Kamera sich viel langsamer bewegte als Peter Parker es normalerweise tun würde. "Er ist ein sehr hastiger, quirliger Charakter. Alles dreht sich darum, so schnell wie möglich von A nach B zu kommen, ohne groß nachzudenken." Dagegen wären die Szenen aus New York sehr langsam gefilmt worden, gewunden und aus verzwickten Aufnahmewinkeln.
Tom musste sich also einerseits dieser Schnecken-Geschwindigkeit anpassen, andererseits aussehen wie Peter Parker, der eigentlich in Eile ist, zu Doctor Strange zu kommen, um ihm diese eine Frage zu stellen. "Ich fand es wirklich schwer, so zu spielen, als wäre ich gestresst und hektisch. Ich glaube, das kann man im Film fühlen." Wobei er dann feststellt, dass diese Szene mit dem langsamen Laufen schlussendlich wohl gar nicht im Film ist. Vielleicht, weil sie nun mal nicht gut funktioniert hätte.
"Hätte man das Ganze nicht einfach umdrehen können?", fragt ihn der Interviewer, "Sodass die Szenen aus New York an deine Geschwindigkeit angepasst würden?" Tom schneidet ihm beinahe das Wort ab: "Nein, sonst würden sich doch die Menschen auf der Straße viel zu schnell bewegen!" Er fuchtelt wie im Zeitraffer mit seinen Händen und fügt seufzend hinzu: "Das ist nicht so einfach, ich wünschte, es wäre so einfach."
Großes Vertrauen in die Technik
Trotzdem hat "Spider-Man: No Way Home" an den Kinokassen rund 1,9 Milliarden Euro eingespielt, legte in den USA nach "Avengers: Endgame" den zweitbesten Kinostart aller Zeiten hin. Diesen Erfolg hat der Film nicht zuletzt den hochmodernen Videobearbeitungstechniken Hollywoods zu verdanken, die die einzelnen Schnipsel zu einer einwandfreien Szene verschmelzen lassen. Was für Zuschauer aussieht, wie eine normale Aufnahme von Peter Parker, der durch die Stadt hetzt, ist eigentlich ein Haufen Arbeit – vor und hinter der Kamera. "Es ist eine Menge Vertrauen nötig, wenn du einen Film wie diesen machst", merkt Tom abschließend an.
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