"Stromberg"-Star in Weihnachtskomödie
Bjarne Mädel: Darum hat der "Prange"-Star kein klassisches Elternhaus mehr
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von teleschauRalf Prange (Bjarne Mädel) lebt unscheinbar in seiner Hamburger Rotklinkerwohnung - bis die neue Paketzustellerin Dörte (Katharina Marie Schubert) sein Leben durcheinanderwirbelt.
Bild: NDR/Manju Sawhney
In der Weihnachtskomödie "Prange - Man ist ja Nachbar" spielt Bjarne Mädel einen Mann, der für seine Mietshaus-Mitbewohner:innen alle Pakete annimmt. Verbunden mit den Paketen sind die Suche nach Gemeinschaft, Liebe und auch der Kampf gegen die Einsamkeit.
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Ralf Prange wohnt im Erdgeschoss. Deshalb nimmt er in "Prange - Man ist ja Nachbar" für alle seine Mitbewohner:innen des Hauses die Pakete an und verteilt sie dann. Alle Mitbewohner:innen sind - wie Prange - ganz besondere Charaktere. Und vor allem sind sie Singles. Die Suche nach Gemeinschaft und Liebe verbindet sie, ebenso wie die Furcht vor Alleinsein und Einsamkeit.
"In 'Prange' geht es um Einsamkeit, die viele Menschen heute empfinden. Besonders die, die als Single leben", sagte der 57-jährige "Stromberg"-Star Mädel im Interview mit der Medienagentur "Teleschau". "Es geht auch um fehlende Gemeinschaft beziehungsweise wie und wo man sie wiederentdecken kann." Mädel meinte, dass die Pakete ein schönes "Vehikel für die Geschichte" seien, denn: "Alle sitzen allein zu Hause und bestellen sich etwas. Keiner geht mehr raus, um andere zu treffen. Pakete sind schon ein gutes Symbol für Vereinsamung. Mit dem ständigen Bestellen von Dingen versuchen Menschen oft, eine Leere in ihrem Leben zu füllen."
Hausgemeinschaft als Ersatzfamilie?
In der berührenden und norddeutsch trocken-humorigen Tragikomödie wird eine Lösung angedeutet. Die Hausgemeinschaft als Ersatzfamilie. Die hat natürlich auch ihre Tücken, wie das Verhältnis zwischen Prange und seinem von Olli Dittrich gespielten Nachbarn zeigt. Zusätzlicher Konfliktstoff ergibt sich, als sich beide in Paketbotin Dörte (Katharina Marie Schubert) vergucken.
Mädel kann die Situation im Haus nachempfinden, sagte er im "Teleschau"-Interview: "Als städtisches Wohnmodell finde ich den Film sehr realistisch. Es wird zwar auch viel gestritten, aber wir Schauspielerinnen und Schauspieler sagten oft zwischen diesen Treppenhaus-Drehs: 'In so einem Haus könnte ich mir auch vorstellen zu leben'. Warum? Weil da eine bunt zusammengewürfelte Gemeinschaft letztendlich funktioniert." Das halte er, gerade in der heutigen Zeit, "für eine wichtige Botschaft."
"Weihnachten ist für mich ein bisschen unwichtig geworden"
In "Prange" geht es auch um Weihnachten. Für Schauspieler Mädel hat sich die Bedeutung des Festes verschoben. "Als Kind fand ich Weihnachten toll. Ich habe viele Erinnerungen an die Faszination der Lichter und die Vorfreude auf das, was da kommen wird." Weil er aber keine Kinder habe, habe er das "nostalgische Gefühl nicht erneuern" können. "Deshalb ist Weihnachten bei mir ein bisschen unwichtig geworden. Ich verbinde damit das Raclette-Essen, das man einmal pro Jahr macht, oder dass man zu viele Lebkuchen in sich reinstopft."
Mädel, in Hamburg geboren und in Schleswig-Holstein aufgewachsen, lebt in Berlin. Feste "Mutter-Sohn-Tradition" sei, dass er seine in Hamburg lebende Mutter natürlich zu Weihnachten immer sehe. Der Rest der Familie sei verstreut. Der Vater lebe in Kalifornien, seine Schwester in Portland, Oregon. Das klassische "Elternhaus" gebe es schon lange nicht mehr. "Es gibt bei mir nicht die große Familienzusammenkunft, wo für alle etwas vom Braten abgeschnitten wird."
Ab und zu beneide er andere um dieses weihnachtliche Gemeinschaftsgefühl. Andererseits sei es oft auch umgekehrt. "Viele Menschen feiern ja auf diese Art Weihnachten - und berichten dann aber, dass dieses große Familientreffen alles andere als gut oder harmonisch lief. Dass es Streit gab oder zumindest viel Frust und Enttäuschung. Manchmal beneidet mich die 'Braten-Fraktion' dann darum, dass ich zu Weihnachten in Ruhe auf dem Sofa sitzen und eine tolle Serie schauen oder ein gutes Buch lesen kann."
Er erlebe Weihnachten eher als Zuschauer. "Ich gehe gerne mal spazieren an den Weihnachtstagen und schaue bei anderen Leuten ins gemütlich beleuchtete Fenster hinein."
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