Hollywood extrem
Für "Cast Away" nahm Tom Hanks kiloweise ab: Diese Verwandlungen machten er und andere Stars durch
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von teleschauFür seine hochgelobte Rolle in der Film-Robinsonade "Cast Away - Verschollen" verlangte Tom Hanks seinem Körper einiges ab.
Bild: Twentieth Century Fox and Dreamworks LLC.
Manche Schauspielerinnen und Schauspieler lernen nicht nur das Drehbuch auswendig. Zur Vorbereitung auf eine extreme Rolle gehen sie schon mal radikale Wege. Sie hungern, pumpen, leiden und unterziehen ihre Körper drastischen Veränderungen: Wir zeigen dir die unglaublichsten Verwandlungen der Filmgeschichte.
Selten durchlief ein Schauspieler oder eine Schauspielerin innerhalb einer Filmproduktion Extreme wie Tom Hanks für "Cast Away - Verschollen" (2000) (7. Dezember, 20:15 Uhr in SAT.1 und zeitgleich kostenlos auf Joyn). Am Anfang der Film-Robinsonade über einen auf einer einsamen Insel gestrandeten Paketdienst-Mitarbeiter waren beide, Filmfigur und Darsteller, noch gut im Futter. Gegen Ende des Films waren sie ausgemergelt bis auf die Knochen: der Verschollene, weil er auf der Insel viele Jahre mit Nahrungsknappheit kämpfen musste. Und Oscar-Preisträger Hanks, weil er sich für die Rolle einer strengen Diät unterzogen hatte. Ein Jahr lang hatte die Produktion pausiert, in dieser Zeit speckte Hanks etliche Kilo ab, um seiner erschöpften Figur Intensität und Glaubwürdigkeit zu verleihen.
Für Tom Hanks Transformation wurden die Dreharbeiten ein Jahr lang pausiert.
Bild: IMAGO/Everett Collection

Chritian Bale geht durch Dick und Dünn
Mit dieser aufopfernden, den Körper schindenden Arbeitsmoral ist Hanks bei Weitem nicht der Einzige seiner Zunft. Schon vor und auch nach "Cast Away" (2000) sind Schauspielerinnen und Schauspielerinnen für ihre Rollen an Grenzen gegangen. Bekannt ist etwa der Perfektionismus von Christian Bale. Für seine Rolle eines psychisch labilen Maschinenarbeiters in Brad Andersons "Der Maschinist" (2004) hungerte er sich die Muskeln, die er sich für "American Psycho" (2000) noch antrainiert hatte, wieder ab. Wie ein Skelett schleicht Bale in dem Psychothriller durch die Szenen, 30 Kilo hatte er für die Rolle abgenommen. Eingehandelt hatte ihm sein Einsatz viel Lob, doch leider keinen Oscar, nicht einmal eine Nominierung.
Wie um zu beweisen, dass es ihm nicht um Anerkennung, sondern vor allem um die Kunst geht, legte Bale einige Jahre später denselben Eifer an den Tag. Bei der Filmbiografie "American Hustle" (2013) von David O. Russell ging er den umgekehrten Weg. Für die Rolle eines schmierigen Trickbetrügers legte er sich eine stattliche Plauze zu. Diesmal hatte Bale mehr Erfolg, 2014 erhielt er eine Oscar-Nominierung. Für eine zweite Auszeichnung nach "The Fighter" (2011), wo Bale wieder - ähnlich seines Auftritts in "Der Maschinist" - dünn und eingefallen aussah, reichte es aber auch diesmal nicht.
Ob Bale seinem Körper auch künftig so viel zumuten wird? Immerhin hat er dessen Warnsignale längst erkannt. Sein Körper, sagte der Schauspieler 2019 bei der Vorstellung der Politsatire "Vice" (2018) auf der Berlinale, schreie schon "ganz laut": "'Du wirst bald sterben, wenn du so weitermachst'". In "Vice" spielte Bale den früheren US-Vizepräsidenten Dick Cheney, für die Oscar-nominierte Rolle hatte er sich rund 20 Kilogramm an die Rippen geheftet. Dennoch: Ob der Hilfeschrei seines Körpers ihm eine Lehre war, darf angezweifelt werden. Den zitierten Satz äußerte Bale nicht ohne Augenzwinkern.
30 Kilo weniger: Für die Rolle des "Maschinisten" hungerte sich Bale gesundheitsgefährdend runter.
Bild: IMAGO/United Archives
Schauspieler wie wilde Stiere
Für Aufsehen mit seiner Hingabe an eine Rolle hatte auch Brendan Fraser gesorgt. In "The Whale" (2022) von Darren Aronofsky spielte der Schauspieler einen stark adipösen Mann, der sich nach dem Tod seines Lebensgefährten in den eigenen vier Wänden isoliert. Dem Tod ins Auge blickend, möchte er sich unbedingt noch mit seiner Tochter Ellie (Sadie Sink) aussöhnen. Die etlichen Kilos, die Fraser für das berührende Drama zunahm, wurde er bald nach Fertigstellung des Films wieder los. Bei der Oscar-Verleihung 2023, bei der er für seine ergreifende Darstellung mit dem Hauptdarsteller-Preis ausgezeichnet wurde, sah er wieder schlank und rank aus.
Die extreme Gewichtsszunahme bescherte Brendan Fraser seinen ersten Oscar.
Bild: IMAGO/Future Image/Everett Collection
Vorbild für Fraser wie für viele andere Schauspieler auch ist das radikale Arbeitsethos Robert De Niros. Der Charakterdarsteller hatte den Naturalismus des Method Actings mit "Wie ein wilder Stier" (1980) auf die Spitze getrieben. Für die Rolle des einstigen Box-Weltmeisters Jake La Motta trainierte er mit dem "echten" La Motta ein Jahr lang Boxen und absolvierte zum Abschluss seiner "Ausbildung" drei Kämpfe gegen Profis. Und um den älteren, von Essen und Alkohol aufgedunsenen La Motta zu verkörpern, futterte sich De Niro in vier Monaten 27 Kilo an. Der Lohn für die Strapazen: der Oscar als bester Hauptdarsteller.
Commitment zur Rolle: De Niro trainierte ein Jahr lang mit Boxer La Motte zusammen, um sich ihm möglichst akkurat anzugleichen.
Bild: IMAGO/Everett Collection
Filme mit Robert De Niro, die du unbedingt gesehen haben musst
Ist das noch gesund?
Auch Charlize Theron war in dem auf wahren Begebenheiten beruhenden Drama "Monster" (2003) kaum wiederzuerkennen. Für die fordernde Rolle einer Serienmörderin ließ sich die Schauspielerin zu einer 20 Jahre älteren Frau schminken, trug Zahnprothesen und nahm in drei Monaten 15 Kilo zu. Einige Jahre später legte sie noch eine Schippe drauf. Für ihre Darstellung der überforderten Mutter Marlo in "Tully" (2018) nahm Theron über 20 Kilo zu. Doch für den künstlerischen Erfolg - für "Monster" erhielt sie einen Oscar - musste sie einen hohen Preis zahlen. Bei "Tully" sei sie über ihre Grenzen gegangen, gestand sie 2018 in einem Interview mit "Entertainment Tonight". Sie sei durch die Arbeit am Film zuckersüchtig geworden und hatte mit Depressionen zu kämpfen.
Charlize Therons Transformation hinterließ Schäden: Die Schauspielerin hatte nach Ende der Dreharbeiten mit Zuckersucht und depressiven Verstimmungen zu kämpfen.
Bild: IMAGO/Zuma Press/Capital Pictures
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Ist das noch gesund? Das fragten sich viele Zuschauerinnen und Zuschauer auch, als sie 2013 Matthew McConaughey im Drama "Dallas Buyers Club" sahen. Der Schauspieler, der ein Jahr zuvor noch in "Magic Mike" mit Tanzkünsten und Astralkörper begeisterte, hatte für die Rolle eines mit HIV infizierten Cowboys 20 Kilo abgenommen. Genauso viel Gewicht speckte Joaquin Phoenix für seine Titelrolle in "Joker" ab. Das körperlich Ausgemergelte war hier Reflexion, es spiegelte die psychische Deformation des Batman-Widersachers. Dieses künstlerische Durchdringen des Charakters, gepaart mit der unbedingten Hingabe des Darstellers wurde am Ende ebenfalls belohnt. Wie McConaughey für "Dallas Buyers Club" erhielt auch Phoenix einen Oscar.
Vom Stripper zum Diabetes-kranken Cowboy: Das drastische Herunterhungern brachte McConaughey einen Oscar.
Bild: IMAGO/Mary Evans
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Haare lassen
Während die einen Schauspieler in die Substanz ihres Körpers eingreifen - so wie Oliver Masucci, der für die Rolle Rainer Werner Fassbinders im Biopic "Enfant Terrible" (2020) 25 Kilo zunahm, oder Michael Fassbander, der in "Hunger" (2008) glaubwürdig einen hungerstreikenden IRA-Häftling verkörpert, opfern andere ihre Haarpracht. Anne Hathaway für die Musical-Verfilmung "Les Misérables" (2012) ihre Mähne ebenso abschneiden wie Hilary Swank in "Boys Don't Cry", die sogar einige Schritte weiterging. Um für das Transgender-Drama "Boys Don't Cry" (1999) gewappnet zu sein, lebte Swank fünf Wochen vor dem Dreh als Mann - mit engen Bandagen über den Brüsten, Socken im Schritt und tiefer Stimme inklusive.
Hathaway und Swank wurden für ihre künstlerische Entschlossenheit jeweils mit einem Oscar prämiert. Ob auch Emma Stone diese Ehre zuteilwird? Auch sie ließ immerhin für ihre Rolle einer entführten Unternehmerin in der Satire "Bugonia" (2025) ihre Haare. Wird die mutige Entscheidung belohnt, für den sie über immerhin über ihren Schatten springen musste? Kurz bevor ihre Haare abgeschnitten wurden, hätte sie beinahe kalte Füße bekommen, verriet Stone dem Boulevardblatt "People". Doch sie kann guter Dinge sein. Die Chance, dass sie ihren dritten Oscar bekommt, ist groß. Die Academy liebt es, wenn Schauspielerinnen und Schauspieler für ihre Rollen alles geben - besonders, wenn Rolle und Star auch körperlich miteinander verschmelzen.
Hilary Swank verwandelte sich schon Wochen vor Drehstart in den jungen Transmann, um die Rolle so authentisch wie möglich zu porträtieren.
Bild: IMAGO/Anadolu Agency/Ronald Grant
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