Rebellischer Film, ikonische Musik

Zu Ehren von Hark Bohm: ARD-Sender nimmt eine Programmänderung vor

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von C3 Newsroom

Hark Bohm prägte mit Filmen wie "Nordsee ist Mordsee" das deutsche Kino.

Bild: Imago Images / Andre Lenthe


Der Norddeutsche Rundfunk würdigt den Tod des Regisseurs und Drehbuchautors Hark Bohm mit einer kurzfristigen Programmänderung: Heute um 23:35 Uhr wird der Film "Nordsee ist Mordsee" im Anschluss an "Morden im Norden" gesendet.


"Nordsee ist Mordsee" am 20. November um 23:35 Uhr


Stimme des Jugend- und Sozialkinos

Hark Bohm ist am 14. November 2025 im Alter von 86 Jahren in Hamburg gestorben. Er prägte den deutschen Nachkriegsfilm, insbesondere im Bereich des sozialkritischen Coming-of-Age-Kinos. Zu seinen bekanntesten Werken zählen "Nordsee ist Mordsee" (1976), "Moritz, lieber Moritz" (1978) oder später "Yasemin" (1988).


Freundschaft über kulturelle Grenzen hinweg

"Nordsee ist Mordsee" erzählt die Geschichte des 14-jährigen Uwe, dargestellt von Bohms Adoptivsohn Uwe Bohm. Aufgewachsen in einer Hamburger Hochhaussiedlung, lebt Uwe unter der ständigen Bedrohung seines gewalttätigen, alkoholkranken Vaters. Uwe wird Anführer einer Jugendbande, mit der er unter anderem Spielautomaten knackt und regelmäßig Dschingis, einen Jungen mit asiatischer Abstammung, schikaniert.

Die Situation eskaliert, als Uwe Dschingis' selbstgebautes Floß entdeckt und die Gang es zerstört. Doch diesmal lässt sich Dschingis nicht einschüchtern: Er stellt Uwe, besiegt ihn in einem Zweikampf und zwingt ihn, das Floß wieder instand zu setzen. Für Uwe ist das eine ungewohnte Erfahrung. Er verliert den Respekt seiner Freunde, spürt jedoch erstmals, dass Dschingis ihm auf Augenhöhe begegnet.

Am nächsten Tag grenzt sich die Bande von ihm ab. Um seine Stellung zurückzuerlangen, stiehlt Uwe ein Auto, wird jedoch rasch von der Polizei aufgegriffen. Ausgerechnet Dschingis wird nun zu seinem Verbündeten und gemeinsam wagen die beiden Jungen die Flucht Richtung Nordsee.

Musik, die zum Motto wird

Für den Film wurde der Song "Andrea Doria" von Udo Lindenberg ausgewählt. Besonders die Zeile "Ich träume oft davon, ein Segelboot zu klau'n und einfach abzuhau'n…" fungiert als Leitmotiv. Das Lied begleitet den gemeinsamen Aufbruch und unterstreicht den Wunsch nach Freiheit und einem anderen Leben.

Der NDR zeigt "Nordsee ist Mordsee" am 20. November 2025 um 23:35 Uhr als besondere Erinnerung an Hark Bohm. Ab der kommenden Woche kehrt auf diesem Sendeplatz wieder das "Großstadtrevier" zurück.


"Großstadtrevier" auf Joyn


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