"Gar kein Geld macht auch nicht glücklich"

"Der absolute Horror": So erlebte Katharina Wackernagel den Knast

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von teleschau

Der Coup der Teilzeit-Gaunerinnen Lesley (Julia Becker), Olivia (Sara Fazilat) und Kim (Katharina Wackernagel, v. l. ) ging in die Hose.

Bild: ZDF / Gordon Timpen


Zusammen mit ihrem Halbbruder Jonas Grosch kommt die Schauspielerin Katharina Wackernagel mit dem nächsten gemeinsamen Projekt ins Fernsehen. Im Interview sprechen die beiden über ihre Zusammenarbeit, das Gefängnis und deutschen Humor.


Sieh Katharina Wackernagel im Film "Gar kein Geld macht auch nicht glücklich"


Am 8. Dezember läuft im ZDF der Kinofilm "Gar kein Geld macht auch nicht glücklich". Der Titel deutet an, dass es sich um eine Komödie handelt. Kein so einfaches Thema hierzulande finden Jonas Grosch und Katharina Wackernagel. Der Regisseur und die Hauptdarstellerin ("Das Wunder von Lengede", jetzt im Stream auf Joyn) haben zusammen bereits mehrere Projekte realisiert.

"Wenn die Experimentierfreude größer wäre, hätten wir vielleicht mehr lustige Sachen", sagt der 44-Jährige im Interview mit dem Mediendienst "Teleschau". Auch seine drei Jahre ältere Halbschwester nimmt viele Tabus und Ängste in der deutschen Film- und Fernsehlandschaft wahr. Sie würde es begrüßen, wenn es weniger Sorge gebe, jemandem auf dem Schlips zu treten, "dass man im Humor ein bisschen lässiger wird", so Katharina Wackernagel.

Bei den gemeinsamen Projekten des Geschwisterpaares handelt es sich meist um schräge Komödien. Etwa "bestefreunde" aus dem Jahr 2014 oder "Wenn Fliegen träumen" von 2018. Auch "Gar kein Geld macht auch nicht glücklich" fällt in diese Kategorie.

"Gar kein Geld macht auch nicht glücklich": Darum geht's

Der Film dreht sich um die Virologin Kim Hansen (Wackernagel) und ihre Halbschwestern Lesley (Julia Becker) und Olivia (Sara Fazilat). Die drei brechen zu Beginn in den Schließfachraum einer Bank ein. Jedoch nicht, um Geld zu rauben: Sie suchen einen USB-Stick! Denn Kim will ihren früheren Kollegen Christian Heisinger (Christoph Bach) entlarven. Er soll ihre HIV-Impfstoff-Forschung gestohlen und als seine eigene ausgegeben haben. Der Plan scheitert jedoch, und das Trio landet für fünf Jahre im Gefängnis.

Nach der Entlassung hat Kim ihre Mission jedoch keineswegs aufgegeben. Denn Heisinger steht nun kurz vor der Markteinführung ihres Impfstoffs. Um das Vorhaben zu torpedieren, tun sich die Schwestern erneut zusammen. Sie wollen den skrupellosen Karrieristen auf einem hochkarätigen Investorenevent auffliegen lassen.

Der Gefängnisdreh war für Katharina Wackernagel besonders beklemmend

Dass das "Einsitzen" der drei Schwestern in einer realen Vollzugsanstalt gefilmt wurde, ließ die Hauptdarstellerin nicht kalt, wie sie im "Teleschau"-Interview gesteht. "Es war eine ganz schön beklemmende Atmosphäre dort", so Wackernagel. "Mir hat das noch mal vor Augen geführt, wie krass das Eingesperrtsein wirklich sein muss." Die Vorstellung, irgendwo eingesperrt zu sein, ist der absolute Horror für mich", sagt sie weiter. Für eine Sache, von der sie fest überzeugt sei, würde sie kämpfen und wäre bereit, viel herzugeben, "aber meine Freiheit nicht".

Kämpfen will die Schauspielerin etwa um die Demokratie in unserem Land. Im Gegensatz zu früher äußerte sie sich zuletzt häufiger politisch. "Ich hatte das Gefühl, dass uns gar nichts anderes mehr übrig bleibt. Diese Entwicklung der letzten Jahre macht mir große Angst." Ihr sei es wichtig, "dass man als Mensch, als Frau, signalisiert, dass das, was die AfD propagiert, nicht richtig ist".

"Nur weil wir Geschwister sind, rede ich ihm nicht rein"

Am Set harmoniert das Geschwisterpaar Grosch und Wackernagel meist sehr gut. So auch beim Dreh von "Gar kein Geld macht auch nicht glücklich". Die Rollen seien klar verteilt, so die Schauspielerin, die auch in der ARD-Krimiserie "Morden im Norden" zu sehen ist: "Nur weil wir Geschwister sind, rede ich ihm nicht rein". Beim Dreh gebe es aber "eine gute Form der Kommunikation, wo Vorschläge in alle Richtungen möglich sind". Wenn man die Leute mit einbeziehe, "wird es am Ende besser", findet auch Jonas Grosch.

"Gar kein Geld macht auch nicht glücklich" läuft am Montag, dem 8. Dezember, um 20.15 Uhr im ZDF. Zeitgleich ist die Kinokomödie im kostenlosen Stream auf Joyn abrufbar.


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