ZDF stellt beliebte Freitags-Krimiserie "Mordsschwestern" ein

Abschied nach drei Staffeln

Wie das ZDF gegenüber dem TV-Magazin "Digitalfernsehen" bestätigte, wird "Mordsschwestern" nicht fortgesetzt. In insgesamt 14 Episoden standen seit 2022 die ungleichen Ermittlerinnen-Schwestern Viktoria und Felicitas Lorentzen im Mittelpunkt, gespielt von Lena Dörrie und Caroline Hanke.

Gerade in der zuletzt ausgestrahlten dritten Staffel hatte das Format noch einmal sichtbar aufgerüstet: Veronica Ferres stieß als Fallanalytikerin Dr. Astrid Brockhaus zum Cast. Umso überraschender ist nun das abrupte Ende.

Weniger neue Krimis zur Primetime

Die Absetzung der "Mordsschwestern" reiht sich ein in eine ganze Serie von Kürzungen, die das ZDF in den vergangenen Monaten vorgenommen hat. Der traditionsreiche Freitagabend um 20:15 Uhr, jahrzehntelang eine verlässliche Krimi-Bastion, verliert spürbar an neuen Inhalten.

Bereits zuvor hatte sich der Sender von der erfolgreichen Serie "Letzte Spur Berlin" verabschiedet. Statt neuer Folgen lief das Format 2025 über mehrere Monate hinweg ausschließlich in Wiederholungen. Auch die Vorabendserie "SOKO Hamburg" fiel den Budget-Umschichtungen zum Opfer.

Hintergrund ist eine strategische Neuausrichtung: Ein wachsender Teil des Produktions-Budgets fließt in Inhalte, die primär für das ZDF-Streamingportal entwickelt werden. Besonders fiktionale Neuproduktionen profitieren davon jedoch zulasten klassischer, linear ausgestrahlter Serien.

Keine direkte Nachfolge für "Mordsschwestern"

Für "Mordsschwestern" ist nach aktuellem Stand kein direkter Ersatz vorgesehen. Schon in dieser Fernseh-Saison startete das ZDF nach der Sommerpause später als gewohnt mit neuen Krimifolgen. Bisher liefen lediglich vier neue Episoden von "Ein Fall für zwei" im September und Oktober.

Aktuell bestreitet "Jenseits der Spree" den Krimi-Freitag. Ab Januar folgen neue Staffeln von "Die Chefin" und "Der Alte". Zusätzlich ist vor dem Sommer eine weitere Serie geplant: "Obersee". Die vierteilige Reihe spielt am Dreiländereck am Bodensee und soll zumindest quantitativ den zuvor eingestellten "Staatsanwalt" ersetzen.