Mr. T oder Quinton Jackson?
Serie vs. Film: Das ist die bessere "Das A-Team"-Umsetzung
Aktualisiert:
von Christian Vock"Das A-Team" (mit Dirk Benedict, Dwight Schultz, George Peppard, Melinda Culea und Mr. T) oder "Das A-Team - Der Film" (mit Bradley Cooper, Quinton Jackson, Sharlto Copley und Liam Neeson)? Action-Liebhaber:innen sind gespaltener Meinung.
Bild: picture alliance / COLLECTION CHRISTOPHEL | NZ / IMAGO / Everett Collection
Vier Jahre lang, zwischen 1983 und 1987, trat "Das A-Team" an, den eigenen Ruf wiederherzustellen und für das Gute zu kämpfen. Dann war Schluss! Erst 2010 holten Hannibal, Face, Murdock und B.A. wieder Zigarre und Kanonen raus - allerdings nun auf der Kinoleinwand und mit anderen Darstellern. Aber was ist besser: die Serie oder der Film?
Darum geht es in der Serie "Das A-Team"
Es gibt wohl kaum eine andere Serie, in der der Off-Sprecher im Intro so gut erklärt, worum es geht: "Vor einigen Jahren wurden vier Männer einer militärischen Spezialeinheit wegen eines Verbrechens verurteilt, das sie nicht begangen hatten. Sie brachen aus dem Gefängnis aus und tauchten in Los Angeles unter. Seitdem werden sie von der Militärpolizei gejagt, aber sie helfen anderen, die in Not sind. Sie wollen nicht so ganz ernst genommen werden, aber ihre Gegner müssen sie ernst nehmen. Also wenn Sie mal ein Problem haben und nicht mehr weiter wissen, suchen Sie doch das A-Team!"
Höre dir das Intro zum Serienstart an
"Das A-Team - Der Film": Unterscheidet sich die Handlung von der Serie?
Der Film spielt chronologisch vor der Serie, ist aber nach der Serie entstanden. Hier lernen sich Hannibal, B.A., Face und Murdock gerade erst kennen, acht Jahre später arbeiten alle vier als Elite-Einheit für das US-Militär. Während ihres Einsatzes im Irak bekommen sie den Auftrag, gestohlene Dollar-Druckplatten zurückzuholen. "Also, das ist mehr als irre, Boss", findet Face, als Hannibal seinem A-Team den Plan erklärt. Und tatsächlich: Weil die Truppe gelinkt wurde, geht der Plan schief, die Mitglieder des A-Teams werden unehrenhaft entlassen und zu langen Haftstrafen verurteilt. Um ihre Namen reinzuwaschen, fliehen die vier Haudegen aus ihren Militär-Gefängnissen, um die Druckplatten und die Verräter:innen zu finden.
Auch spannend:
Ausstieg: Warum Melinda Culea "Das A-Team" verlassen hat
Mr. T, Dirk Benedict und Co.: Was machen eigentlich die Stars von "Das A-Team"?
Film oder Serie: Was ist letztendlich besser?
Sieht man sich die Bewertungen auf dem bekannten Film-Portal IMDb an, ist das Urteil relativ eindeutig. "Das A-Team - Der Film" kommt auf eine Bewertung von 6,7 von 10 Sternen, die Serie allerdings auf 7,5 von 10 (Stand 2. September 2025). Aber ganz so eindeutig ist der Fall dann doch nicht, denn es kommt ein bisschen darauf an, worauf man Wert legt. Und hier haben sowohl Serie als auch der Film einiges zu bieten:
Was für die Serie spricht
Die Charaktere
Natürlich hat der Film mit Liam Neeson (Hannibal), Bradley Cooper (Face) und Jessica Biel als hartnäckige Verfolgerin Lieutenant Charisa Sosa drei absolute Topstars zu bieten. Vor allem Cooper und Neeson verleihen ihren Charakteren fast denselben Charme, den diese in der Serie hatten.
Aber: Das Original und dessen Darsteller:innen haben sich so sehr ins kollektive Gedächtnis eingebrannt, dass es einem schwerfallen kann, sich von den altbekannten Gesichtern zu lösen. Vor allem Mr. T ist als B.A. Baracus nicht zu ersetzen, so viel Mühe sich Quinton Jackson im Film auch gibt.
Der Charme des Originals
Was für die Darsteller:innen der Serie gilt, gilt natürlich auch für die Atmosphäre. Klar, die 1980er-Jahre kommen nicht mehr zurück, auch wenn mal wieder Karotten-Jeans oder Schulterpolster Trend sind. Allerdings kann kaum etwas schneller die Zeit zurückdrehen, als wenn man sich die Serien seiner Kindheit noch einmal ansieht - und sich für 45 Minuten wieder so fühlt, als wäre man selbst ein Teil des A-Teams und würde mit B.A., Hannibal und Kollegen für die Gerechtigkeit kämpfen.
Das Format
Sich zwei Stunden lang auf einen Film zu konzentrieren - das ist in Zeiten von TikTok und Instagram keine Selbstverständlichkeit mehr. Jeder ist gestresst, die nächste Ablenkung ist nur einen Second Screen entfernt. Wer es also einmal kürzer mag, aber dennoch unterhalten werden will, für den hat eine Serie viele Vorteile gegenüber einem Film. Eine kürzere Story, ein schnelleres Ende und Running Gags, die sich in einer Serie viel besser entwickeln können als in einem Film. Und wenn man mal doch mehr Zeit hat, dann kann man sich einfach ein paar Folgen hintereinander ansehen.
Die Kult-Serie in vollen Zügen genießen
Die Serie kannst du auf Joyn auch in der englischen Originalsprache ansehen.
Was für den Film spricht
Die Umsetzung
Ja, die Serie stammt aus den 1980ern - und das sieht man. Heute sind manche Serien qualitativ Filmen ebenbürtig, damals waren sie es noch lange nicht. Das kann man charmant nennen, der Film jedenfalls ist auf der Höhe der Zeit. Zumindest auf der Höhe von 2010. Während sich Hannibal, Face und Kollegen in der Serie noch mit Funkgeräten und Telefonzellen aushelfen mussten, tut sich das Film-A-Team mit dem Einsatz von Smartphones und anderer Technik wesentlich leichter. Mit anderen Worten: "Das A-Team - Der Film" ist in allem ein bisschen moderner, egal, ob das die Erzählweise, den Schnitt, die Technik oder die Dialoge betrifft. Das dürfte auch jüngeren Generationen den Zugang zum Film erleichtern.
Die Action
Sowohl die Serie als auch der Film leben von den Action-Szenen und natürlich ist auch hier der Film eindeutig moderner. Das liegt aber nicht nur an technischen Weiterentwicklungen, sondern auch am Budget. Für 110 Millionen US-Dollar, die der Film gekostet haben soll, konnte die Film-Crew einiges an praktischen Effekten auffahren. Wer in puncto Realitätsnähe beide Augen ganz fest zudrücken kann, wird dafür mit reichlich aufwendiger und absurder Action belohnt. Da startet das A-Team dann mal eben mit einem Transport-Flugzeug in die Luft, landet aber am Ende mit einem Panzer in einem See.
Das Format
Was für die Serie gilt, gilt auch für den Film, nur eben umgekehrt. Hier muss nicht alles nach 45 Minuten vorbei sein, sondern kann sich ganze zwei Stunden lang entwickeln. Das gibt der Story mehr Raum - auch wenn die beim "A-Team"-Film jetzt nicht unbedingt komplex ist.
Gleichzeitig ist nach 120 Minuten dann eben auch alles vorbei, Cliffhanger, über die man grübeln muss, gibt es nicht.
Weitere interessante News zu Action-Filmen
Das Fazit: Hat ein Medium die Nase vorn?
Film oder Serie, Serie oder Film? Was besser ist, muss schlussendlich jede:r für sich entscheiden. Ein Film bedient eben andere Bedürfnisse als eine Serie und umgekehrt.
Und was sagen die Beteiligten? George Peppard, der Hannibal der Serie, soll lange von einer Fortsetzung, ob als Film oder Serie, geträumt haben, starb aber 1994 und erlebte den Film nicht mehr. Dirk Benedict (Face) und Dwight Schultz (Murdock) scheinen auch nichts gegen eine Verfilmung gehabt zu haben, haben beide doch einen Cameo-Auftritt darin.
Nur Mr. T alias B.A. Baracus soll nicht begeistert von der Film-Variante gewesen sein, er lehnte einen Cameo-Auftritt ab. Und Stephen J. Cannell, der die "A-Team"-Serie einst zusammen mit Frank Lupo entwickelt hat? Dieser hat als Produzent an der Verfilmung mitgearbeitet.
Am Ende muss man sich vielleicht auch gar nicht für den Film oder die Serie entscheiden - sondern guckt sich einfach beides an.
Interessiert an mehr Meinungen der BTS-Redaktion?
Ist "Django Unchained" der letzte gute Tarantino-Film? Unsere Meinung!
Wie viel Kult steckt heute noch in "Men in Black"? Generation-Z-Redakteurin geht der Frage auf den Grund.
Mehr entdecken

"Ich schwöre, ich mach' alles wieder gut!"
Emotionaler Appell: Serkan Yavuz hofft bei "Das große Promi-Büßen" auf Samiras Vergebung

Vergleich mit "Battle Royale"
Ideenklau: Tarantino stellt "Hunger Games" als dreiste Kopie dar

Streaming-Hinweis
Finale und Reunion von "Das große Promi-Büßen" 2025: Alle Infos!

Nur ein Star kann gewinnen
"Das große Promi-Büßen" 2025: Wer ist raus?
Reality-Check
Das macht "Unsere kleine Farm" auch heute noch hochaktuell

Game of Cars
Nachfolge für "Morlock Motors" steht fest: Carla löst ihren Vater ab

