Kämpferin im Kreuzverhör

Olivia Jones kritisiert Edith Stehfest bei "Das große Promi-Büßen" scharf: "Reality ist kein Therapieplatz"

Aktualisiert:

von Lena Maier

Das große Promi-Büßen

"Die Schicksalskarte ist wie der Joker": Edith Stehfests Runde der Schande

Videoclip • 18:54 Min • Ab 12


Sie ist eine Kämpferin, die nie wegschaut. Nicht einmal, wenn Olivia Jones ihr tief in die Seele blickt. In Folge 9 von "Das große Promi-Büßen" muss Edith Stehfest in die "Runde der Schande". Was sie dort preisgibt, erschüttert nicht nur die Mit-Promis, sondern auch sie selbst.

"Ich habe nichts zu verbergen"

Edith Stehfest nimmt in der vierten Staffel von "Das große Promi-Büßen" in Folge 9 in der "Runde der Schande" Platz, genau vor Olivia Jones. Beide starren sich eine gefühlte Ewigkeit an. Edith senkt ihren Blick nicht.

Olivia erkennt diese Haltung sofort: "Du bist eine der wenigen, die meinem Blick standgehalten hat. Stehfest quasi."

Edith antwortet ohne Zögern: "Ich habe auch nichts zu verbergen." Und sie erklärt, warum sie sich freiwillig diesem emotionalen Verhör stellt: "Ich möchte büßen für Verhalten, was sehr über den Rahmen hinausgeschossen war und Hintergründe, die ich nicht so richtig kommuniziert hab."

Sie spricht von Grenzen, die sie überschritten hat. Von Verletzungen, die sie verursacht hat. Und davon, dass Wachstum nur funktioniert, wenn man auch den dunklen Blick auf sich selbst zulässt.

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Die dunkle Biografie - doch längst nicht die ganze Wahrheit

Olivia fasst Ediths Lebensgeschichte schonungslos zusammen: harte Drogen, eine sexuelle Gewalt-Erfahrung, ein Überlebenskampf, der sie geprägt hat, und eine diagnostizierte Krankheit, über die sie später noch sprechen werden: ADHS.

Doch Olivia stellt klar: Wer hier sitzt, sitzt hier freiwillig. "Du wolltest dich dem großen 'Promi-Büßen' stellen." Edith nickt und sagt: "Ganz genau."

Es ist ihr bewusster Schritt, nicht eine Rolle, kein Format, kein Vorwand, sondern der Wille zu verstehen, warum sie manchmal anders reagiert, als sie es sich selbst wünscht.

Die Küchenfee, die hart zuschlägt

Olivia zeigt eine Szene aus einer vergangenen Dschungelcamp-Staffel: Die Camper:innen müssen ein Steak über offenem Feuer zubereiten. Edith übernimmt das Regiment, und zwar kompromisslos. Niemand darf ihr reinreden.

Edith erkennt sich selbst darin nur allzu gut wieder: "Komplette Überreizung. Nur auf Angriff." Olivia bringt es auf den Punkt:

Du könntest die nette Küchenfee sein, aber in deiner Hand ist der Kochlöffel kein Zauberstab. Der ist eine Peitsche.

Olivia Jones

Edith bricht in diesem Moment auf, zeigt, was unter der Härte steckt: "Das mach ich nicht, weil ich’s böse meine. Das ist die einzige Chance, dass ich so mein Leben zusammenhalte." Tränen laufen, während sie versucht zu erklären, wie sehr feste Abläufe und Kontrolle ihr Sicherheit geben. Auch wenn sie damit andere überrollt.

Wenn die eigene Wahrnehmung andere verletzt

Dann eine weitere Szene aus dem Dschungel: Nina Bott spricht Edith ruhig auf ihr dominantes Kochverhalten an. Eigentlich harmlose Kritik. Doch Edith wirkt gestresst, genervt, schnippisch.

Sie selbst kommentiert rückblickend: "Ich kann nicht zwei Sachen gleichzeitig. Und ich kann es dann auch nicht mal freundlich formulieren."

Olivia lobt, dass Edith dort immerhin ihre Grenzen klar ausgedrückt hat. Doch die Moral-Majestät geht weiter: Was Edith selbst als sachlich empfindet, wird von anderen oft als herablassend und angreifend erlebt. Dazu zeigt sie die Szene, die für heftige Diskussionen sorgte: das Betten-Drama mit Pierre und Sam.

Das Betten-Drama: Wenn ein Scherz eskaliert

Es gibt nicht genug Betten im Dschungel-Camp. Lösungen müssen her. Edith wirft in spöttischem Ton in den Raum, Pierre und Sam könnten ja zusammen schlafen.

Für viele Zuschauer:innen wirkte die Bemerkung wie ein Seitenhieb auf die sexuelle Orientierung der beiden. Pierre findet klare Worte: "Du bist so ’ne dämliche Kuh."

Was als flapsige Bemerkung begann, wird plötzlich zu einem lautstarken Streit. Edith verlangt empört, dass dieses Verhalten Konsequenzen haben müsse. Sie fordert quasi den Rauswurf von Pierre und beruft sich auf Respekt gegenüber Frauen.

Olivia analysiert die Lage nüchtern:

Der Betroffene hat sehr cool reagiert. Und du fährst da auf einmal so hoch.

Olivia Jones

Edith gibt zu, dass sie gar nicht realisiert hat, wie ihre Worte wirken konnten: "Ich hab mir halt ’nen dummen Spruch erlaubt, den maximal die beiden machen dürfen."

Ihr Problem: ein Gefühl löst eine Reaktion aus, ohne dass ihr bewusst ist, was sie gerade damit anrichtet.


Staffel 4 von "Das große Promi-Büßen"


ADHS: Eine Wahrheit mit zwei Seiten

Edith erklärt offen, wie sich ADHS für sie anfühlt: der fehlende Filter, die Überreizung, die permanente Überflutung der Sinne. Sie sagt: "Es ist einfach nur ein pures Gefühl, es platzt raus und danach kommt erst: Oh Gott, was hab ich da gemacht." Doch Olivia hakt nach: "Was tust du dann hier?"

Edith wird noch einmal emotional: "Ich kämpf mich da durch, weil ich Kinder hab und weil mein Mann grad aus der Psychiatrie ist und wir eine Family sind, die zu ernähren ist."

Hier wird Ediths Motivation spürbar. Sie spricht nicht nur über sich, sondern über Verantwortung.
Über ihre Familie und ihren Mann Eric Stehfest, dessen Kampf mit paranoider Schizophrenie bereits öffentlich thematisiert wurde:


Doch Olivia will Edith nicht in einer Opferrolle sehen. "Reality ist kein Therapieplatz", sagt sie ernst und erklärt ihr: "Die Schicksalskarte ist wie der Joker. Mit dem kann man sich allem Weiteren entziehen, aber geklärt wird dadurch nichts."

Zum Schluss gibt Olivia ihr mit: "Edith, du bist auch ohne Joker ’ne wirklich starke Frau. Gute Nacht." Edith, erschöpft und nach innen gekehrt, sagt leise: "Gute Nacht."

Ob Edith ihre Taten reflektieren wird und wie es für sie im "Promi-Büßen"-Camp weitergeht, siehst du immer donnerstags mit zwei neuen Folgen auf Joyn.

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