Beim Dream-Walk teilen die Models ihre Kindheitsgeschichten

Noëlla: "Manchmal gibt es kein Wasser oder Essen. Zur Schule kann ich auch nicht immer, wenn kein Geld da ist"

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von ds

Noëlla schreibt Erinnerungen aus ihrer Kindheit im Kongo auf.

Bild: ProSieben/Sven Doornkaat


Wer es bei "Germany's Next Topmodel" in die Top 10 geschafft hat, hat keine Gelegenheit sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Der Platz an der Spitze will verdient sein. In Woche 13 verwandelt sich eine Filmstraße in einen Catwalk und strahlender Sonnenschein in Regen. Das Thema an diesem Tag: Wünsche zu reflektieren, die die Topmodels als Kind hatten. Keine leichte Aufgabe, denn sie fordert Offenheit von den Frauen.

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Die Luft riecht nach Regen und warmem Asphalt. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages kämpfen sich durch die imposante Filmkulisse, und tauchen die Straße in ein goldenes Licht. Leicht außer Atem und völlig durchnässt öffnen Heidi Klums Models nacheinander ihren Briefumschlag und lesen einen selbstverfassten Text laut vor. Was folgt sind wohl gewählte Worte, die die Zuhörer:innen in das Land der Träume und Wünsche entführen.

Anita: "Was will ich denn überhaupt preisgeben?"

Eines ist den Topmodel-Anwärterin gleich zu Beginn klar: Der Entscheidungs-Walk wird sehr persönlich. "Was will ich denn überhaupt preisgeben? Ich glaube, dass es heute ganz speziell wird", ahnt Anita. Bei der Verlesung der eigenen Kindheitswünsche fällt auf, wie viel Herzblut in die Aufgabe geflossen ist. Die Texte der Frauen sind so ehrlich, dass sich die Zuschauer:innen problemlos das junge Mädchen von damals vorstellen können. Ob der Inhalt nun ernst oder humorvoll ist, die Briefe stecken voller Hoffnung. So wünscht sich Anita beispielsweise: "Wenn ich groß bin, möchte ich eine starke, selbstbewusste und unabhängige Frau sein. Daher möchte ich ein Model werden, damit die Leute zu mir aufblicken." Dann fügt sie hinzu: "[Außerdem] will ich für immer Süßigkeiten essen und nie wieder vor dem Sandmann schlafen gehen."

Kim über Noëlla: "Ich bin ein Fan"

Als Noëlla vor dem Topmodel und der Gastjurorin steht, beginnt sie zu lesen: "Wenn ich mal groß bin, wünsche ich mir familiäre Sicherheiten, weil ich meine Mutter und meinen Vater nicht kenne, weil sie in Europa leben. Ich bin im Kongo, das wünsche ich keinem Kind auf dieser Welt. Aber trotzdem bin ich froh, dass ich in einer großen Familie bin. Das macht das Gefühl nicht so groß, weil glücklich sind wir ja. Manchmal gibt es kein Wasser oder Essen. Zur Schule kann ich auch nicht immer, wenn kein Geld da ist. Wenn ich erwachsen bin, will ich dafür sorgen, dass meine Familie keine Sorgen mehr hat." Mit den Worten: "Deswegen will ich berühmt werden: Ich weiß leider nicht, welches Talent ich besitze, aber wenn ich groß bin, finde ich es raus", beendet sie ihren Brief. "Ich bin ein Fan, ganz offiziell", verkündet die Gastjurorin daraufhin.

Heidi und Kim Petras sind gerührt von Noëllas Text

"Wann hast du deine Eltern wiedergesehen?", frag Heidi betroffen. "Ich habe meine Mom erst mit 13 wiedergesehen und meinen Dad hab ich immer noch nicht gesehen", antwortet Noëlla. "Ich kenne meinen Dad nicht. In Deutschland habe ich mit meiner Mom nur vier Jahre zusammengelebt. Trotzdem bin ich stolz darauf, dass Noëlla so ist. Weil ich weiß, was ich als Mutter machen würde und das ist auch okay", fügt das Model zuversichtlich hinzu. "Ich finde es bemerkenswert und ich danke dir auch, dass du deine Geschichte so öffentlich mit uns teilst", sagt Heidi.