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"Rote Rosen" mit vielen Neuheiten: So gespalten reagieren die Zuschauer

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von teleschau

Jess (Juana Nagel l.) und Jonas (Patrick Schlegel r.) schauen betrübt drein. Kommt die neue Staffel wirklich so schlecht bei den "Rote Rosen"-Fans an?

Bild: NDR


Eine neue Staffel von "Rote Rosen" ist gestartet und spaltet die Meinungen. Kein Wunder, schließlich müssen die Zuschauer:innen viele Neuerungen verkraften. Doch was genau hat sich hinter den Kulissen der Erfolgsserie verändert?


Seit 2006 ranken sich die Geschichten der "Roten Rosen" rund um das Lüneburger Fünf-Sterne-Hotel "Drei Könige". Im Nachmittagsprogramm der ARD gehört die Zeit zwischen 14:10 und 15 Uhr für viele Fans fest der Telenovela.

Noch vor rund einem Jahr stand die beliebte Serie vor einer ungewissen Zukunft. Zunächst war nicht klar, ob es überhaupt weitergeht. Dann war von verkürzten Episoden mit einer Laufzeit von 24 Minuten die Rede.

Stattdessen soll es nun bis mindestens 2027 weitergehen. Auch die bisherige Länge von 48 Minuten wird beibehalten. Also alles wie gewohnt? Keineswegs. Die Macher:innen arbeiten bereits fieberhaft an einem neuen Konzept.

"Rote Rosen"-Umstrukturierung: Das ändert sich vor und hinter der Kamera

Vor allem warten auf die Fans komplett neue Sets. "Wir haben das gesamte Studio nahezu entkernt", verrät "Rote Rosen"-Produzent Jan Diepers in einem Interview mit dem Branchendienst "DWDL". Der Chef von Studio Hamburg Serienwerft verantwortet die Serie seit knapp fünf Jahren.

Auch die Kameratechnik wurde verfeinert. Dadurch soll es künftig möglich werden, in den Sets in fast alle Richtungen zu drehen.

Hinzu kommt eine inhaltliche Neuorientierung. So soll es zwar nach wie vor um eine Frau über 40 gehen - aber nicht mehr ausschließlich. Auch eine etwas jüngere Figur ist geplant, mit der die Serie andere Geschichten (zum Beispiel um eine Schwangerschaft) erzählen kann.


"Rote Rosen" setzt stärker auf Mediatheken und Streaming

Ein Grund für die "Verjüngung" sei auch, dass die Abenteuer rund um das Lüneburger Fünf-Sterne-Hotel ein wachsendes Publikum in der Mediathek des Senders sowie im Streaming haben, also der TV-Klassiker auch zu anderen Tageszeiten geschaut wird. "Wir versuchen, 'Rote Rosen' nicht mehr nur für den Nachmittag zu produzieren, sondern die Serie auch stärker für die Mediathek der ARD zu denken", sagt Jan Diepers im "DWDL"-Interview.

Ab sofort soll die Serie also zum Genre "Modern Romance" gehören, bestätigt Produzent Jan Diepers gegenüber der "Bild": "Wenn sich Paare in der Serie trennen, ist der Protest meist groß. Wir glauben, dass in der aktuellen Nachrichtenlage der Wunsch nach Eskapismus gewachsen ist."

Wir merken, dass die Zuschauer und Zuschauerinnen ein großes Bedürfnis nach Harmonie haben.

Produzent Jan Diepers über "Rote Rosen"

Noch eine Neuerung wird es geben: Künftig soll natürliches Licht die Haupt-Lichtquelle sein, also weniger Studio-Atmosphäre. Dadurch soll die gesamte Serie authentischer werden. Auch ein neues Produktions-Team ist am Start - genau wie verschiedene neue Vorspann-Versionen, die unterschiedliche Charaktere in den Fokus rücken.

Wer singt den neuen Titel-Song?

Auch musikalisch gibt's bei "Rote Rosen" ab sofort eine Veränderung: Tiktok-Star Shana (9 Mio. Follower:innen) singt den neuen Titel-Song. Damit will man auf die neuesten Musik-Trends aufspringen, bestätigt Diepers gegenüber der "Bild", "plötzlich wurde mir in meinem Feed ein Video angezeigt - eine junge Frau, die Nina Hagens 'Du hast den Farbfilm vergessen' singt."

Das war einer dieser seltenen Momente, in denen dir sofort klar ist: Wow, das ist die Stimme dieser Staffel.

Jan Diepers

Dank der neuen Planungssicherheit sollen ab Mai lange Drehpausen von bis zu neun Monaten Geschichte sein. Damit will das Team vermeiden, dass im Winter Episoden mit sommerlichem Hintergrund ausgestrahlt werden und dass Figurenwechsel weniger organisch wirken.

Zahlreiche Änderungen: Was sagen die Fans?

Die Neuerungen spalten die Meinungen. In den sozialen Medien wird hitzig diskutiert - zwischen Begeisterung über den "frischen Wind" und deutlicher Ablehnung sind viele Kommentare zu den Veränderungen zu finden. Auf Facebook und Instagram häufen sich Kommentare wie "überbelichtet", "zu glatt" oder "kalt und steril".  Viele Fans bemängeln, dass die typischen Lüneburg-Aufnahmen - ein visuelles Markenzeichen der Serie - kaum noch zu sehen sind. "Mir fehlen die schönen Stadtbilder, die die Serie immer so heimelig gemacht haben", schreibt eine Zuschauerin.

Doch gibt es auch Personen, die den Neustart begrüßen? Na klar! Sie sehen in der optischen und technischen Erneuerung einen längst überfälligen Schritt. "Das Set wirkt endlich zeitgemäß, lebendiger, realistischer", heißt es in einem Kommentar. Ein andere:r User:in schreibt: "Wenn man nur sucht, was früher besser war, verpasst man die Entwicklung." Auch die Rückkehr bekannter Schauspieler:innen macht viele Fans glücklich.

Die erste Folge der 24. Staffel von "Rote Rosen" wurde am 4. November ausgestrahlt. Weiter geht es zur gewohnten Sendezeit (montags bis freitags um 14:10 Uhr) im Ersten sowie im Stream auf Joyn.


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