Irre Fan-Theorie
Fan-Theorien von "Scrubs": Sind Cox, Kelso und J.D. wirklich dieselbe Person?
Aktualisiert:
von Anna TiefenbacherFan-Theorien sind manchmal erleuchtend, oft erheiternd, meistens absurd. Dass Cox, Kelso und J.D. bei "Scrubs" dieselbe Person verkörpern, ist aber nur beim ersten Gedanken abwegig. Eigentlich steckt eine tiefe Bedeutung dahinter.
Ist die Fan-Theorie wahr? Entscheide selbst!
J.D. ist Dr. Cox ist Dr. Kelso?
Die "Scrubs"-Fan-Theorie, die zunächst seltsam klingt, ist bei genauerem Hinschauen ziemlich smart.
Im Laufe der neun Staffeln werden wir Zeuginnen und Zeugen von John Dorians (gespielt von Zach Braff) Karriere als Arzt. Cox (gespielt von John C. McGinley) fungiert hierbei als sein Mentor und Kelso (gespielt von Ken Jenkins) gibt den furchterregenden Chefarzt. Eine Fan-Theorie besagt, dass die drei Männer unterschiedliche Phasen im Leben von ein und derselben Person verkörpern. J.D. verkörpert einen Arzt am Anfang seiner Karriere: optimistisch und gewillt, das Gesundheitssystem besser zu machen. Dr. Cox ist der fortgeschrittene Arzt, den der Stress und die harten Realitäten des Jobs verbittert gemacht hat. Und Kelso? Der ist am Ende seiner Karriere und kümmert sich mehr um Geld und das System als noch um Patienten - von denen ist er schon lange viel zu weit weg.
Nachdem J.D. Dr. Cox in der ersten Folge zu seinem Vorbild erklärt, nimmt die ungewöhnliche Beziehung der beiden ihren Lauf. Je mehr Erfahrungen J.D. am Sacred Heart Hospital sammelt, desto ähnlicher wird er seinem Mentor. In der neunten Staffel hat er schließlich den gleichen Status wie Cox. Dennoch gehen die beiden unterschiedlich mit der Position um.
Während J.D. seinem Mentor nacheifert und ihm ähnlicher wird, gleicht sich Cox im Laufe der Serie Kelso immer mehr an. In der 8. Staffel von "Scrubs" ist Kelso im Ruhestand, und Cox findet sich in der Position seines ehemaligen Erzfeindes wieder. Tatsächlich entwickelt sich zwischen den beiden eine interessante Freundschaft, die aus Cox' neu gewonnenem Verständnis für den Mann, den er einst verachtete, resultiert.
Wer die beiden jetzt interagieren sieht, dem fällt es nicht schwer zu glauben, dass sie ein und dieselbe Person sein könnten - "Scrubs" macht sogar ein paar Witze in diese Richtung. Außerdem ist Kelso, ohne den Druck des Arbeitsalltags, ein entspannter Zeitgenosse und sogar ein ziemlicher Kindskopf - darin ähnelt er wiederum J.D.
Neugierig geworden? Hier gelangst du direkt zu Staffel 8 und 9:
Vom blauäugigen J.D. zum verbitterten Kelso
Immer wieder regen sich Kelso und Cox über die allzu optimistische, naive Einstellung von J.D. auf, die ihn vor allem in den ersten Staffeln auszeichnet. Dabei waren sich Cox und Kelso einmal sehr ähnlich:
Beide Männer waren zu Beginn ihrer Karrieren sehr idealistisch. Schon in der Pilot-Folge von "Scrubs" wird deutlich, dass Cox und Kelso keinerlei Geduld für J.D. haben. Zwar springen die beiden mit allen ähnlich ruppig um, aber J.D. scheint sie aus irgendeinem Grund ganz besonders zu provozieren. Das könnte doch durchaus daran liegen, dass er sie an sie selbst erinnert, an die Fehler, die sie gemacht haben und den Optimismus, der ihnen im Laufe der Zeit abhandengekommen ist.
Fazit: Sind J.D., Cox und Kelso dieselbe Person?
Das ungleiche Trio hasst und liebt sich, die drei kämpfen miteinander und wachsen aneinander. Die Tatsache, dass alle drei Figuren so eng miteinander verbunden sind, ist vielleicht der überzeugendste Beweis für diese Theorie, denn weder J.D., noch Cox oder Kelso hätten ihre Probleme ohne die beiden anderen bewältigt.
Ob diese Theorie wahr ist oder nicht, ist Ansichtssache. Wir finden sie plausibel. Natürlich handelt es sich um eine Interpretation auf der Metaebene - die drei Schauspieler sehen völlig unterschiedlich aus und interagieren ständig miteinander, auch im Beisein von anderen Figuren. Aber sie stellen unterschiedliche Stadien im Leben eines prototypischen, männlichen, weißen Arztes im amerikanischen Gesundheitssystem dar.