Exklusiv-Interview

Daniel Aminati spricht über seine Rolle als Vater und den Kampf seiner Frau

Aktualisiert:

von Dunja S.

In einem Exklusiv-Interview spricht der "taff"-Moderator über das Vatersein, Ängste und die Krankheit seiner Frau.

Bild: Copyright: © ProSieben / Marina Geckeler


Im exklusiven Interview spricht Daniel Aminati mit "taff" offen über das Vatersein, Ängste, und wie er und seine Frau Patrice trotz schwerer Krankheitsreise sich stets ihre Positivität bewahren.

Daniel Aminati: Wie Familie und Kindheit seine Kreativität beflügeln

Moderator, Musiker, Schauspieler, Entertainer - es gibt wenig, was Daniel Aminati nicht kann. Sich selbst bezeichnet der gebürtige Aachener mit ghanaischen und polnischen Wurzeln im Interview allerdings hauptsächlich als eines: als Mensch. Denn für ihn sind das Leben und seine Familie die größten Inspirationsquellen.

Das beweist er auch in seinem neuen Song, der vor allem ein Versprechen an seine Tochter Charly ist: " Ich glaube, dass die Kindheit einfach auch die wichtigste Zeit ist im Leben eines Menschen ist, weil sie prägt so ungemein. Und ich glaube, dass wir als Eltern oder vielleicht auch als Menschen, die Kinder in die Welt setzen wollen, uns dieser Verantwortung insofern bewusst sein sollten, wie zerbrechlich und fragil eine Kindheit ist."

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Mehr als Musik: Ein Album als Liebeserklärung an seine Tochter

Daniels eigene Kindheit war nicht gerade eine Bilderbuchgeschichte. Lange Zeit hatte er Angst davor, selbst Vater zu werden, da sein eigenes Aufwachsen von Problemen und Gewalt gezeichnet war: "Meine Mutter war sehr damit beschäftigt vier Kinder alleine großziehen. Und das ohne Geld." Seine Eltern trennten sich, als Daniel gerade einmal sechs Jahre alt war, weil es zu "viel Gewalt und Problemen" kam.

Mit diesem emotionalen Hintergrund wird es mehr als deutlich, dass Daniel sich für seine Tochter ein völlig anderes Leben wünscht: "Deswegen gebe ich meiner Tochter das Versprechen, dass ich alles dafür tue, dass sie nicht solche Narben aus dieser Zeit tragen muss wie ich." Heute weiß er allerdings, dass diese grausame Zeit ihn am Ende auch zu dem Vater hat werden lassen, der er jetzt ist.

Tochter Charly liebt die Musik ihres Papas - genauso wie ihre Mama Patrice. Zu Hause hört die Familie das Album rauf und runter. Ob Charly allerdings schon versteht, dass der Song "Mein Versprechen" an sie gerichtet ist, da ist sich Daniel noch nicht ganz sicher. Spätestens in den nächsten Jahren, wird sie sich aber sicher darüber freuen, so ein Geschenk von ihrem Vater erhalten zu haben.


Von der Diagnose zur Inspiration

Eine weitere Liebeserklärung richtet Daniel in seinem Song "Komplizin" an seine Frau Patrice. Doch was wie eine romantische Liebeserklärung klingt, hat einen traurigen Hintergrund: "Als ich ihr diesen Song vorgespielt habe, war das leider eine Zeit für uns, die sehr schwierig war, weil wir einfach damit umgehen mussten, dass Metastasen sich im ganzen Körper ausbreiteten und wir einfach wirklich Angst um Patrices Leben hatten."

Im Frühjahr 2023 erhält die junge Familie eine niederschmetternde Diagnose: schwarzer Hautkrebs. Seitdem kämpft die 30-Jährige unermüdlich gegen die Krankheit an. Erst kürzlich wurde bekannt, dass der Krebs nicht heilbar ist. Patrice befindet sich seither in Palliativbehandlung. Für Daniel ein Schock und es fällt ihm schwer, darüber zu sprechen.

Trotz allem, von Aufgeben ist bei Familie Aminati keine Spur. Mit seinen Fans spricht das Paar in den sozialen Medien sehr offen über seine Gefühlslage und so wurden sie für viele auch zu Hoffnungsträgern. Mit dieser emotionalen und persönlichen Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen, erfordert auch sehr viel Mut: "Du musst es ja irgendwo lernen, mit diesem Umstand und mit dieser Krankheit irgendwie umzugehen. Ich glaube nicht, dass es da ein Richtig oder Falsch gibt. Ob man das jetzt öffentlich macht oder nicht, das muss jeder für sich selbst entscheiden und wir wundern uns manchmal auch selber, dass Menschen uns so inspirierend finden.

Wir wollen da gar keine Vorbildrolle spielen.

Daniel Aminati

Im Gegenteil, es sei einfach eine Entscheidung, die das Paar zusammen getroffen habe. Dass sie damit absolut richtig liegen zeigt sich in den Reaktionen der Fans: In den Kommentaren werden sie überschüttet mit hoffnungsvollen Botschaften und Worten der Dankbarkeit, dass sie mit ihrer Geschichte auch anderen Menschen Hoffnung geben.


Daniel Aminati: Warum "taff" ein "rettender Anker" für ihn war

Neben seiner emotionalen musikalischen Reise zum Vatertag feiert Daniel parallel auch noch einen Geburtstag: Denn die Sendung "taff", in der Aminati seit 2009 vor der Kamera steht, feiert heute 30-jähriges Jubiläum!

Die Moderation des Lifestyle-Magazins ist für ihn dabei viel mehr als nur ein Job - "taff" war für ihn ein rettender Anker, denn nach seiner Zeit bei der Band Bed & Breakfast fiel er in ein tiefes Loch: „Ich hatte horrende Schulden und musste mich aus dieser Katastrophe, die ich mir selbst eingebrockt habe, weil ich dachte, das geht jetzt immer so weiter und ich bin einfach jetzt ein Popstar und jetzt läuft mir das Glück immer vor die Füße - das war halt eben nicht so."

Daniel verlor zu dieser Zeit den Boden unter den Füßen und hat Jahre gebraucht, sich von den Schulden zu befreien. Der Job des Moderators war zuerst nicht unbedingt sein Traumjob, wie er erzählt, denn er sah sich selbst viel mehr als Schauspieler oder in der Musikwelt. Im Nachhinein ist er aber mehr als dankbar, dass er diese Möglichkeit erhielt, Teil eines festen Moderatorenteams zu werden und genau das gab ihm den Halt zurück: "Gerade nach den ganzen unsicheren Lebensphasen, die ich da hinter mich gebracht hatte, bin ich dem so lange treu geblieben."


Daniel Aminati über sein Leben in 30 Jahren

Zukunftsvisionen? Für Daniel eine klare Sache: "Vielleicht habe ich das Glück, dass meine Kids um mich sind und meine Kinder vielleicht schon selbst Kinder haben. Da werde ich alles bewusst wahrnehmen - damit fange ich übrigens jetzt schon an." Doch bevor das eintritt, erscheint im August erst mal noch sein lang erwartetes Album "So viel mehr" und vielleicht könnten wir ihn sogar auch noch mal auf der großen Leinwand sehen.

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