Er schrieb TV-Geschichte
Horst Lettenmayer: Ihm gehören die berühmten Augen im "Tatort"-Vorspann
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von C3 NewsroomDiese Augen schrieben TV-Geschichte: Horst Lettenmayer - Darsteller im "Tatort-Vorspann.
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Millionen Deutsche blicken ihm einmal pro Woche in die Augen - doch nur wenige wissen, wer er ist: Horst Lettenmayer ist der Darsteller im legendären "Tatort"-Vorspann. Später tauchte er auch in Persona im "Tatort"-Universum auf. Außerdem hatte er eine spezielle Rolle in "Biene Maja".
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Ein Blick. Hastige Schritte. Ein Schatten. Viel mehr war nicht nötig an jenem Tag 1970, um den Dreh im Kasten zu haben. Klappe zu - das war’s.
Weder der Darsteller noch das Drehteam ahnten damals, dass sie soeben eine ikonische Sequenz abgedreht hatten - den wohl langlebigsten Vorspann im deutschen Fernsehen. In der Hauptrolle: Horst Lettenmayer. Doch wer war der Mann, der jeden Sonntag im Vorspann der Kultserie "Tatort" in unsere Wohnzimmer blickt?
So blickt Horst Lettenmayers Augen sonntags in Deutschlands Wohnzimmer.
Bild: imago/teutopress
Von der Schauspielschule zum Schattenmann
Horst Lettenmayer wurde 1941 in Biberach an der Riß geboren und wuchs in Rottweil auf. Er studierte Schauspiel an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule, stand auf verschiedenen Bühnen und wirkte auch als Synchronsprecher in Zeichentrickfilmen mit - zum Beispiel als Ameisenoffizier in "Biene Maja".
Die suchen ein paar Augen, meld dich mal.
Eines Tages dann dieses eine Telefonat … Der Anruf kam, wie sich Lettenmayer später erinnerte, "aus dem Nichts." "Die suchen ein paar Augen, meld dich mal", so beschreibt es die ARD. Lettenmayer meldete sich, sagte zu - und schrieb TV-Geschichte.
Mit wenigen Ausnahmen sind seine Beine und Augen seit 55 Jahren beim "Tatort"-Vorspann im Einsatz gewesen - mal mit Klaus Doldingers Musik dazu leicht variiert, mal das Bild leicht angepasst - aber der ikonische Einstieg blieb weitgehend bestehen.
Legendär und langlebig
Kreiert wurde die ikonische Sequenz vom BR. Aufgabe des NDR war es, die erste "Tatort"-Folge "Taxi nach Leipzig" zu inszenieren. Die Dreharbeiten für den Vorspann fanden am damaligen Flughafen München Riem statt und dauerten nur einen Tag. Lettenmayers Lohn: 400 D-Mark.
Dass aus dem Tagesjob eine ikonische TV-Präsenz werden würde, war ihm nicht klar. "Kein Mensch dachte damals, dass das Ding so lange läuft", sagte er später. Es gab keinen Vertrag, nichts. Später nannte er sich einmal "der Gelackmeierte" und versuchte es mit einer Klage - erfolglos. Das Filmmaterial gehört dem Sender und mit der Zeit verflog auch Lettenmayers Unmut.
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Vom Rampenlicht zum Reißbrett
1979 verließ er die Welt der Studios und Bühnen und tauschte sie gegen ein Studium der Elektrotechnik an der TU München. Damit tauchte er wieder im Schauspiel-Universum auf - diesmal jedoch im Bereich Beleuchtungstechnik, wo er unter anderem bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes die Stars in das richtige Licht rückte. In dieser Rolle entwickelte er auch ein Patent für eine Bilderleuchte.
Er hat sein Leben genossen - mit viel Rauchen, Rotwein und vollem Einsatz.
Auch sein Unmut gegen die Filmindustrie verlor sich mit den Jahren. Als kleiner Trost durfte er 1989 einmal vollständig von Kopf bis Fuß in der Schimanski-Folge "Der Pott" auftreten. Dort spielte er neben Götz George und Eberhard Feik einen in dunkle Geschäfte verwickelten Gewerkschaftsfunktionär. Sein Auftritt endete so dramatisch, wie es seine flüchtenden Beine im Vorspann erahnen lassen: Er wird ermordet und seine Leiche entsorgt.
Leben in Bewegung - bis zum Schluss
Horst Lettenmayer starb am 20. Juli 2024 in Dachau und wurde auf dem Münchner Nordfriedhof beigesetzt.
So, wie seine Tochter ihn beschrieb, scheint er im echten Leben alles ausgekostet zu haben: "Er hat sein Leben genossen - mit viel Rauchen, Rotwein und vollem Einsatz."
In den deutschen Wohnzimmern ist er jedoch immer noch zu Gast - fast jeden Sonntag um 20.15 Uhr.
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