Nemec und Wachtveitl: Das machen die Münchner "Tatort"-Stars über die Feiertage

Nemec und Wachtveitl im Weihnachtsmärchen

Statt knifflige Mordfälle zu lösen, schlüpfen die beiden Schauspieler in die Rollen von Ebenezer Scrooge und seinen Geistern in Charles Dickens' zeitlosem Weihnachtsklassiker "A Christmas Carol".

Regisseur Martin Mühleis und Komponist Libor Šíma haben aus dem sozialkritischen Märchen über den betagten Geizhals, der durch die Begegnung mit verschiedenen Geistern seine Menschlichkeit wiederentdeckt, ein musikalisches Bühnenstück gemacht. Zu sehen gibt's das Stück am 26. Dezember in der Isarphilharmonie in München.

"Tatort"-Stars tauschen Blaulicht gegen Dickens

Für die beiden "Tatort"-Schauspieler ist die viktorianische Weihnachtsgeschichte kein Neuland, wie sie in einem Interview mit der "AZ" verraten: "Mit 'A Christmas Carol' sind wir im London des 19. Jahrhunderts, seit fast neun Jahren immer zur Weihnachtszeit. Mittlerweile sind fast 100 Vorstellungen zusammengekommen".

Mit diesem ungewöhnlichen Feiertagsprogramm tauschen sie nicht nur Fernseh-Sets und -kameras gegen Scheinwerfer und Theaterbühne, sondern schlüpfen auch in völlig andere Rollen - eine willkommene Abwechslung, wie Wachtveitl sagt: "Wir sind ja nicht in die Schauspielerei gegangen, um 35 Jahre nur zu fragen: 'Wo waren Sie Dienstag Nacht?'".

Die schauspielerische Herausforderung auf der Theaterbühne

Die Beiden freuen sich vor allem über die Herausforderungen, die dieses Theaterstück mit sich bringt. Denn sie spielen nicht nur eine, sondern mehrere Rollen und wechseln ständig hin und her.

Vom betagten Geizhals Scrooge, zu dessen Neffen, ehemaligem Geschäftspartner und und und. Die Bandbreite sei ein großer Reiz, wie Wachtveitl betont: "In diesen Figuren kann man schauspielerisch relativ viel Zunder geben".

"Tatort"-Stars privat: So feiern Nemec und Wachtveitl Weihnachten

Doch wie verbringen die beiden "Tatort"-Urgesteine Weihnachten, wenn die Theater-Scheinwerfer aus sind?

Udo Wachtveitl sagt selbst, er sei "aus Weihnachten ausgetreten". Er bekomme die jahreszeitliche Stimmung zwar natürlich mit und sei auch durchaus berührt von "Stille, Licht und Besinnlichkeit", mit dem "ganzen Rummel" drumherum habe er aber "nichts am Hut". Der geborene Münchner verbringt die Feiertage mit seiner 90-jährigen Mutter und der Familie seines Patensohnes. Es wird gemeinsam gegessen und gefeiert.

Miroslav Nemec erinnert sich an Weihnachten in seiner Jugend im sozialistischen Jugoslawien, wo das Fest offiziell nicht existierte. "Es gab ja auch keinen Gott, sondern nur die Partei," so Nemec. In die Mitternachtsmette gingen die Menschen aber trotzdem.

In Deutschland hat Nemec seinen Töchtern zuliebe einen Tannenbaum. Ihm ist es wichtig, das Fest "möglichst nicht materiell" zu gestalten, sondern als Familienfest zu erleben. Denn Zeit mit den Liebsten sei für ihn nach wie vor der "Kern von Weihnachten".

Das Ende des Kult-Duos naht

Übrigens geht es auch im nächsten München-"Tatort" um Theater. Am 26. Dezember läuft Batics und Leitmayrs vorletzter Fall. Mehr über die "Tatort"-Folge "Das Verlangen" erfährst du hier.