Ein schwerer Abschied

Udo Wachtveitl über mögliches "Tatort"-Ende: Stirbt Kommissar Batic den Serien-Tod?

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von teleschau - Jürgen Winzer

Das Ende naht: Nur noch dreimal sind Udo Wachtveitl (l.) und Miroslav Nemec (r.) als Leitmayr und Batic im Münchner "Tatort" im Einsatz. Wird ihr Abschied blutig werden?

Bild: BR/Bavaria Fiction GmbH/Linda Gschwentner


Nur noch drei Mordfälle, dann ist Schluss. Nach dem 100. "Tatort" aus München quittiert Hauptkommissar Franz Leitmayr seinen Dienst. Schauspieler Udo Wachtveitl sagt "Servus". Aber wie? Gibt es ein Drama, die letzte große Tragödie?


Seit dem 1. Januar 1991 sind Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec ein Top-Team. Damals flimmerte der erste "Tatort" aus München mit Franz Leitmayr und Ivo Batic über die Bildschirme. Die beiden Kommissare waren all die Jahre unzertrennlich. Irgendwie logisch, dass sie demnächst auch gemeinsam aufhören. Nach ihrem 100. "Tatort" wird Schluss sein. Der Abschied rückt näher: Gerade wurde mit "Zugzwang" der 97. Fall der Münchner ausgestrahlt.

2026 wird es so weit sein. Leitmayr/Wachtveitl und Batic/Nemec sagen "Servus". Aber wie wird der Abschied in der Serie aussehen? Gibt es ein letztes großes blutiges Drama, wie zuletzt beim Tod von Pathologe Steinbrecher (Robert Joseph Bartl), der qualvoll an einer Vergiftung starb? Wird auch einer der bayerischen Helden sterben? Oder gar beide?

Im Interview verriet Udo Wachtveitl, was er sich zum Abschied wünscht.

Müssen Leitmayr und Batic im letzten "Tatort" um ihr Leben fürchten?

Es hat schon einige Kommissare im Dienst erwischt: Martina Bönisch (Anna Schudt) aus Dortmund wurde 2022 erschossen. Lessing (Christian Ulmen) aus Weimar starb 2021 in einem dramatischen "Tatort", der stark von "The Sixth Sense - Der Sechste Sinn" mit Bruce Willis inspiriert war. Auch Nadeshda Krusenstern (Friederike Kempter) aus Münster wurde 2020 ermordet.

Zu den Opfern möchte Udo Wachtveitl nicht gehören. Es sei zwar noch nichts entschieden, sagte er im Interview mit "Zeit", aber: "Wir würden gerne ohne dramatische Überhöhung gehen. Wir haben uns immer als lebensgewandte Figuren empfunden und würden gerne auch so in Erinnerung bleiben." Also bleibt den Fans ein blutiges Finale wahrscheinlich erspart. Emotional dürfte es aber allemal werden, dazu waren Leitmayr und Batic einfach zu lange Bestandteil des Sonntagabend-Primetime-Fernsehens.

Schluss für Udo Wachtveitl als Kommissar Leitmayr: "Es passt in jeder Hinsicht"

Wenn sie abtreten, werden sie es nach 35 Jahren tun. Nur die Ludwigshafener Ermittlerin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) ist noch zwei Jahre länger im Einsatz, kam bisher aber "nur" auf 81 Fälle. Damit war gar nicht zu rechnen, erinnert sich Wachtveitl im Interview: "Wir hätten nie gedacht, dass das so lange gehen würde - wir waren freie Schauspieler mit einem Berufssicherheitshorizont von etwa einem halben Jahr." Er habe seine Rolle immer mit Freude gespielt. "Ich mache den Beruf wahnsinnig gern. Aber es liegt so eine Richtigkeit im Entschluss, mit dem 'Tatort' aufzuhören, solange es die Leute noch schade finden. Es passt jetzt in jeder Hinsicht."

Angst, in ein Loch zu fallen, hat der 66-Jährige nicht: "Der Tatort beschäftigt mich drei, dreieinhalb Monate im Jahr. Miro und ich, wir standen eh schon immer vor dem Problem, was machen wir denn die restlichen acht Monate? Wir haben beide viel anderes gearbeitet, werden das auch weiter tun." Wachtveitl war immer wieder auch in anderen Rollen in Film und Fernsehen zu sehen, sprach Hörbücher ein und war als Synchronsprecher tätig. Zum Beispiel lieh er in "Harry Potter und der Feuerkelch" Harrys Vater James seine Stimme.

Zuletzt habe er "einen 'Asterix' ins Münchnerische übersetzt, das hat sehr viel Spaß gemacht", wie er verriet.

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Die Nachfolger von Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec stehen fest

Wie Leitmayr und Batic Abschied nehmen, ist noch nicht bekannt, wer ihnen als Chefermittler folgt, schon. Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer), der 2011 als Assistent zu Leitmayr und Batic stieß, ist inzwischen Kriminaloberkommissar und tritt die Nachfolge seiner bisherigen Vorgesetzten an. Neu zur Münchner Mordkommission stößt Kriminalhauptkommissar Nikola Buvak. Der "Neue" wird von Carlo Ljubek gespielt.

Der 48-Jährige hat bereits "Tatort"-Erfahrung. In drei seiner bisher vier Auftritte spielte er allerdings Schurken. Zuletzt (2023) sogar in einem Fall der Münchner. Da wird er selbst zum Mordopfer. Jetzt wechselt er endgültig die Seiten und wird ein "Guter". Der erste Einsatz von Hammermann und Buvak wird der 101. Münchner "Tatort" sein. Dann beginnt die neue Zeitrechnung.

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