"Eine echte Täuschung"

Mord an einer Taxifahrerin: Rätselhafter Jahresabschluss für das "München Mord"-Trio

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von teleschau

Das "München Mord"-Ermittler-Trio (v. l.): Angelika Flierl (Bernadette Heerwagen), Ludwig Schaller (Alexander Held) und Harald Neuhauser (Marcus Mittermeier).

Bild: ZDF/Jürgen Olczyk


Das eigenwillige Ermittler-Team aus "München Mord" bekommt es zum Jahresabschluss mit einem rätselhaften Fall zu tun: Eine ermordete Taxifahrerin wirft im neuen Film der ZDF-Krimireihe jede Menge Fragen auf.


Nach dem letzten Fall, der bereits zu Jahresbeginn lief, geht es diesmal um "Eine echte Täuschung". Und der 21. Film der Reihe, der auf einem echten Fall basiert, hat es in sich. Schaller, Flierl und Neuhauser untersuchen den Tod der Frau, die brutal getötet in ihrem Wagen aufgefunden wird. Nur anhand eines Tattoos kann sie identifiziert werden.

Flierl (Bernadette Heerwagen) glaubt angesichts der Grausamkeit sofort: "Das ist doch eindeutig eine Männertat." Auch Schaller (Alexander Held) weiß: "Frauen haben die Neigung, subtiler zu morden" - während sich Neuhauser (Marcus Mittermeier) lieber "genderneutral" gibt. In dieser Dreier-Konstellation aus Küchentischpsychologie, Streit und Humor liegt wie immer ein Großteil des Reizes.

War der letzte Fahrgast der Mörder?

Dass die Wohnung der Toten eigenartig leer wirkt und sie Kontakt in Darknet-Foren hatte, macht die Ermittlungen nicht einfacher. War es doch ein assistierter Suizid? Wer war das Opfer wirklich?

Chef Zangel (Christoph Süß) sieht die Sache schneller gelöst, als seinen Leuten lieb ist. Der letzte Fahrgast, ein vorbestrafter Mann, scheint ihm naheliegend genug. "Raubmord ist kein Hexenwerk", meint er und bezeichnet die Variante Taxikillermord als "classic, old-school, aber hat immer Saison". Doch die Dinge scheinen im unterhaltsamen Krimi (Drehbuch: Peter Kocyla, Regie: Anno Saul) komplizierter als gedacht.

"Wann sind wir wirklich wir selbst?"

Verdächtig verhalten sich so einige Figuren in diesem Krimi: Ist Daniel Safaric (Nicola Mastroberardino), der auch Ermittlerin Flierl schöne Augen macht, tatsächlich nur "ein harmloser Kollegenflirt" des Opfers gewesen? Was hat die Pilotin Paola Falthauer (Janina Sachau) zu verbergen, die zu den letzten Fahrgästen der Toten gehörte? Und wie steht es um den trauernden Vater (Oliver Stokowski), der Visionen von seiner Tochter zu haben scheint?

Es geht in diesem Fall weniger um die Tat selbst als um Identität, Rollenbilder und die Frage, wie gut wir andere überhaupt kennen. "Wann sind wir wirklich wir selbst?", gibt sich Flierl an einer Stelle existenzialistisch. Zwischen Ironie und tiefen Gedanken ist es in "München Mord" bekanntlich immer nur ein kleiner Schritt.

Nächster Fall bereits Ende Januar

Die Zutaten für einen unterhaltsamen Krimi mit einem Augenzwinkern bringt die aktuelle "München Mord"-Episode jedenfalls auch diesmal mit: ein herrliches Ermittler-Trio, fantastische Dialoge, absurde Szenen, philosophische Exkurse und jede Menge spannende Wendungen. Klar scheint bei all den Geheimnissen, die sich in "Eine echte Täuschung" auftun, jedenfalls nur eines: "Taxifahren ist ein brutaler Job."

Fans der Reihe können sich derweil darüber freuen, dass die Wartezeit zum nächsten Fall diesmal viel kürzer ist: Der Krimi "Im Zweifel für den Zweifel" läuft bereits am Samstag, 31. Januar 2026, um 20.15 Uhr im ZDF und natürlich live auf Joyn, diesmal ermitteln die Keller-Kommissare im Fall eines toten Chefkochs.

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