Carmen Nebel hört nach "Die schönsten Weihnachts-Hits" auf: Die Moderatorin privat

Keine Zeit für Wehmut

"Stil", "Charisma", "einzigartiges Engagement" - mit diesen Worten lobt ZDF-Intendant Dr. Norbert Himmler die Moderatorin Carmen Nebel (68), die mit "Die schönsten Weihnachts-Hits" am 5. Dezember ein letztes Mal im ZDF moderiert. "Eine außergewöhnliche Karriere" würde nun enden, so Himmler.

Es ist nicht ihr erster Abschied in ihrer langen Karriere: 2021 erzählte Nebel dem Mediendienst DWDL anlässlich der letzten Folge von "Willkommen bei Carmen Nebel", nach 83 Ausgaben in 14 Jahren: "Es ist ein Abschied und mir fallen Abschiede in jeder Lebenslage schwer."

Aber sie sagte damals auch: "Für Wehmut oder dergleichen habe ich gar nicht wirklich Zeit." Das dürfte auch für heute gelten, wenn mit der letzten Ausgabe von "Die schönsten Weihnachts-Hits" ein weiteres Kapitel in ihrem Leben und ihrer Karriere endet. Denn wenn Carmen Nebel schon viele Abschiede feierte, brach sie immer zügig zu neuen Ufern auf.

Carmen Nebel startete als junge Mutter im DDR-Fernsehen durch

Nebel kam 1956 im sächsischen Grimma zur Welt. Von 1975 bis 1979 studierte sie an der Humboldt-Universität in Berlin Pädagogik, Germanistik und Anglistik und arbeitete anschließend als Deutsch- und Englischlehrerin. 1979 wurde sie bei einem Talentwettbewerb entdeckt und begann im Nebenjob als Programmansagerin beim DDR-Fernsehen.

Dann ging es schnell: 1984 gab Nebel ihre Lehrertätigkeit auf. Ab 1986 moderierte die junge Mutter - 1985 kam ihr Sohn Gregor zur Welt - TV-Shows, 1989 bekam sie ihre erste eigene Sendung, "Sprungbrett", für die sie gleich im ersten Jahr zum "Fernsehliebling der DDR" gewählt wurde.

Nach der Wende: Star bei der ARD, dann beim ZDF

Nach der Wende wurde Carmen Nebel bei der ARD zum Star. Auch hier bekam sie bald ihre eigene Show: Am 2. Juni 1994 startete "Die Feste der Volksmusik". Nebel moderierte die Sendung 46 Mal, bevor sie 2004 zum ZDF wechselte und Florian Silbereisen "Feste der Volksmusik" übernahm.

Silbereisen legte schnell los, am 7. Februar 2004, und war doch nicht schnell genug. Eine Woche früher, am 31. Januar schlug Carmen Nebel ihr neues Kapitel auf: "Willkommen bei Carmen Nebel" feierte in Magdeburg Premiere. Zu den prominenten Gästen aus der Volksmusikszene gehörte unter anderen auch Roger Whittaker.

"Ganz sicher fange ich auch etwas Neues an"

2006 wurde mit "Die schönsten Weihnachts-Hits" die nächste Nebel-Show aus der Taufe gehoben. Sie wurde jährlich gesendet, nur einmal, 2011, musste Nebel krankheitsbedingt passen. Kollege Jörg Pilawa sprang für sie ein.

Für das ZDF moderierte Nebel von 2004 bis 2011 auch "Alle Jahre wieder - Weihnachten mit dem Bundespräsidenten". Die Nachfolgesendung, die von 2012 bis 2017 und von 2019 bis 2023 ausgestrahlt wurde, hieß dann "Heiligabend mit Carmen Nebel".

Gar nichts zu machen ist nicht ihr Ding. 2021 sagte sie im "DWDL"-Interview: "Jetzt bringe ich erst mal etwas zu Ende, und ganz sicher fange ich auch etwas Neues an." Wir sind also gespannt, ob sie dieser Maxime auch nach ihrem Abschied von "Die schönsten Weihnachts-Hits" treu bleibt.

Carmen Nebels Mann Norbert Endlich ist der Vater von Ella Endlich

Altes Abschließen, Neues beginnen. Das kannte Carmen Nebel auch privat. In ihren Anfangstagen beim DDR-Fernsehen verliebte sie sich 1985 in den Musiker Norbert Endlich. Das Knistern war beiderseitig, aber das Timing schlecht: Beide waren liiert und hatten kleine Kinder. Nebel ihren Gregor, Endlich seine Tochter Ella, die später Sängerin wurde und im April 2022 die sechste Staffel von "The Masked Singer" (bei ProSieben und Joyn) gewann.

Sie verloren sich aus den Augen, zumal Endlich 1987 von einem Konzert in West-Deutschland nicht in die DDR zurückkehrte. 2010 war das Timing besser. Da trafen sie sich wieder - als Singles. Bereits 2011 änderten sie ihren Beziehungsstatus. Seither sind sie zusammen und seit 2021 verheiratet - was sie allerdings erst zwei Jahre nach der Hochzeit öffentlich machten.

Carmen Nebel geht. Die Tür beim ZDF schließt sich. Aber es dürfte sicher sein, dass sie schon längst darüber nachdenkt, welches Türchen sie demnächst öffnen wird.