Geheim-Projekt des "Oppenheimer"-Regisseurs

Karriere-Kick: Christopher Nolan holt Anne Hathaway an Bord

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von Lena Franz
„Demütigung durchzustehen, ist eine schwierige Aufgabe. Der Schlüssel ist, sie nicht nahe an sich heranzulassen.“ So überstand Schauspielerin Anne Hathaway den „Hathahate“, mit dem sie konfrontiert wurde.

„Demütigung ist schwer zu ertragen. Man darf sich davon nicht unterkriegen lassen.“ Mit dieser Einstellung und der Hilfe von Christopher Nolan (r.) überstand Anne Hathaway in den 2010er-Jahren eine Anfeindungswelle.

Bild: ddp | ddp/abaca press


Hat Anne Hathaway ihren Erfolgsschub erneut Christopher Nolan zu verdanken? Sie spricht jedenfalls nur in den höchsten Tönen von ihm. Kein Wunder, bringt er sie doch zum dritten Mal auf die große Leinwand. Ihre Reaktion? "Ich habe so viele Gefühle dazu, dass ich nicht weiß, wie ich sie ausdrücken soll." Die Story hinter den Emotionen.


Anne Hathaway in "Love and other Drugs"


Anne Hathaway: Getroffen vom Oscar-Fluch?

Wie ist es möglich, dass der Höhepunkt einer Karriere zugleich zum Gipfel der öffentlichen Ablehnung wird? Statt über ihre ausgezeichnete Leistung wurde nach der Oscar-Verleihung 2013 vor allem über Anne Hathaways Rede und ihr Kleid diskutiert - beides schien für viele enttäuschend zu sein. Doch schon bevor sie den Titel "Beste Nebendarstellerin" für ihre Rolle in "Les Misérables" erhielt, wuchs die Abneigung gegen sie mit jeder Trophäe. Anfang der 2010er-Jahre erlebte sie eine Hasswelle auf Social Media - und das, obwohl sie nichts offensichtlich Falsches gemacht hatte.

Vielleicht begann alles 2011, nach ihrem stark kritisierten Auftritt als Oscar-Host neben James Franco. Während Hathaway auf der Bühne enthusiastisch wirkte, wollte er besonders cool wirken - die Chemie zwischen den beiden stimmte nicht. Zusätzlich zu der allgemeinen Kritik streute Franco kurz darauf noch Salz in die Wunde. In der "Late Show with David Letterman" gab er zum Besten: "Anne Hathaway ist so energiegeladen, dass selbst ein Tasmanischer Teufel bekifft neben ihr aussehen würde."

Im Schatten des "Hathahate"

Ab diesem Zeitpunkt, besonders aber nach ihrem Oscar-Gewinn wurde sie online zunehmend als "nervig" und "affektiert" bezeichnet wie die deutsche Online-Ausgabe des Rolling Stone schildert. Viele Regisseure hätten sie angeblich deswegen nicht mehr besetzen wollen, obwohl sie für einige Rollen gut gepasst hätte. Es belastete sie, wie "toxisch" ihre öffentliche Wahrnehmung in den sozialen Medien geworden war.

Ihren belächelten Auftritt bei den Oscars, der den Social-Media-Hate nochmal so richtig angeheizt hatte, versuchte sie später zu rechtfertigen: "Es ist eine offensichtliche Sache, man gewinnt einen Oscar und sollte glücklich sein. Ich habe mich nicht so gefühlt. Ich habe mich falsch gefühlt, weil ich dort in einem Kleid stand, das mehr gekostet hat, als manche Menschen in ihrem Leben sehen werden, und einen Preis für die Darstellung von Schmerz gewann, der immer noch ein Teil unserer kollektiven Erfahrung als Menschen ist." Dass sie bei der Verleihung erneut in eine Rolle geschlüpft ist, habe man eben gemerkt - und es kam überhaupt nicht gut an.

Christopher Nolan - Retter in der Not

Nach zahlreichen Bemühungen, ihr Image mit Interviews, Talkshows und Social-Media-Posts aufzupolieren, wurde ihr wohl klar, dass die einzig wirksamen Mittel gegen Hater Authentizität und Erfolg sind. Und hier kam Christopher Nolan ins Spiel: "Das Telefon stand still, Angebote blieben aus", erzählt sie, bis Nolan die Oscar-Preisträgerin für die Rolle der Forscherin Amelia Brand im Kinoerfolg "Interstellar" (2014) engagierte. "Ich weiß nicht, ob er wusste, dass er mir damit den Rücken stärkte, aber es hatte den Effekt."

Die neue Rolle

2012 debütierte sie für Nolan als Catwoman in "The Dark Knight Rises", anschließend kam 2014 der Karriere-Retter "Interstellar". Nun ist sie auch in Nolans neustem Geheimprojekt involviert, das für Juli 2026 angekündigt ist - an der Seite weiterer Schauspielgrößen wie Matt Damon, Tom Holland, Zendaya und Charlize Theron. Zum Thema des Films ist bislang jedoch nichts durchgesickert.

In einem Interview mit dem Magazin "Women's Wear Daily" erklärt Hathaway jedenfalls, dass die dritte Rolle in einem Christopher-Nolan-Film sie sprachlos vor Freude mache. Kein Wunder, wenn man vom "Oppenheimer"-Regisseur rekrutiert wird. "Ich liebe Chris und Emma so sehr - in ihre Welt eingeladen zu werden ist einer der besten Orte, an dem man sich finden kann!" Bereits zum zweiten Mal eingeladen zu sein, sei schon ein Ding für sie gewesen - ein drittes Mal hätte sich gierig angefühlt. Sie hatte nie zu hoffen gewagt, dass es passieren würde. "Es gibt mir das Gefühl, dass ich etwas richtig mache", stellt die Schauspielerin zuversichtlich fest. Klingt ganz nach Hollywood-Happy-End!