Die Schauspielerin im Porträt

"WaPo Bodensee"-Star Floriane Daniel: Warum sie ihr größtes Hobby aufgab

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von teleschau

Seit bald neun Jahren und 100 Folgen spielt Floriane Daniel die Dienststellenleiterin Fehrenbach der "WaPo Bodensee".

Bild: ARD/Laurent Trümper


Verspätete Weihnachtsüberraschung für alle "WaPo Bodensee"-Fans: Am 30. Dezember sendet das Erste eine Doppelfolge. Star der Vorabendserie ist seit 2017 Floriane Daniel als Dienststellenleiterin Nele Fehrenbach. Die Schauspielerin sorgte aber schon vorher für Furore.


Das gab's schon lange nicht mehr. Am Dienstag, 30. Dezember, gibt es im Ersten und im Livestream auf Joyn die doppelte Ladung "WaPo Bodensee". Ausnahmsweise werden am Stammsendeplatz nicht nur eine, sondern gleich zwei Folgen gesendet.

In "Die Prinzessin kehrt zurück" (ab 18 Uhr) und "Das Schmuddelkind" (ab 18:50 Uhr) wird ein Cold Case plötzlich wieder aktuell, als die seit zehn Jahren verschwundene Juwelierstochter Emely (Flora Li Thiemann) plötzlich nass und bibbernd bei ihrer Mutter Julia Pötsch (Silvina Buchbauer) vor der Tür steht. Dienststellenleiterin Nele Fehrenbach und ihre Kolleg:innen von der Wasserschutzpolizei merken schnell, dass da einiges nicht mit rechten Dingen zugeht. Die beiden Episoden sind die 99. und 100. Folgen in der fast neunjährigen Geschichte der Serie.

Seit der ersten Episode von "WaPo Bodensee", die am 17. Januar 2017 in der ARD ausgestrahlt wurde, spielt Floriane Daniel die Chefin der "WaPo"-Truppe. Die 54-Jährige hat mit der Rolle der Nele Fehrenbach ihre größte langfristige Rolle gefunden. Obwohl sie seit 2017 kaum in anderen Formaten zu sehen ist, kam sie aber bislang auf über 100 Beteiligungen an TV- und Filmproduktionen.

Floriane Daniel spielte in über 40 TV-Serien mit

Daniel kam in West-Berlin als ältestes von sieben Geschwistern zur Welt. Sie besuchte verschiedene Waldorfschulen und stand schon dort in etlichen Theaterinszenerungen auf der Bühne. Früh stand ihr Traumjob Schauspielerin fest. Sie machte eine Ausbildung am Bühnenstudio der darstellenden Künste in Hamburg und debütierte 1993, als 22-Jährige, in der ZDF-Weihnachtsserie "Clara".

1996 spielte sie in Tom Tykwers Filmdrama "Winterschläfer" die Übersetzerin Rebecca und Freundin von Heino Ferch. Die Hauptrolle brachte ihr den Durchbruch. Weitere Hauptrollen im Kino ("Ein tödliches Verhältnis") und Fernsehen ("Der kleine Unterschied") folgten. Zudem agierte sie in Episodenrollen in vielen bekannten Serien, war in vier SOKO-Formaten ebenso zu sehen wie in "Tatort" und "Polizeiruf 110" sowie in Serien-Hits wie "Die Bergretter", "Der Bergdoktor", "Ein Fall für zwei", "Danni Lowinski" und "Rosamunde Pilcher".

Von 2010 an war sie für 14 Folgen die Ex-Frau von Mick Brisgau (Henning Baum), alias "Der letzte Bulle" (jetzt auf Joyn streamen). Danach spielte sie in "Heiter bis tödlich: Hauptstadtrevier" in 18 Folgen die Polizeirätin Nadja Bock.

Spagat zwischen Schauspielkarriere und Familienalltag

Dass Floriane Daniel trotz des Einsatzes in über 40 Serien, rund zehn Kino- und über 30 Fernsehfilmen kein Star der allerersten Riege wurde, liegt vor allem an ihr selbst. Sie wollte das nämlich nicht. Denn es gab wichtigeres: 1999 lernte sie bei den Dreharbeiten zu "Sperling und das große Ehrenwort" den Kameramann Peter Aichholzer kennen - und lieben. Sie heirateten. 2002 kam die gemeinsame Tochter Emily auf die Welt. Seither trainiert Daniel den Spagat zwischen Schauspielerei und Familienalltag.

"In der einen Hälfte bin ich die Nele Fehrenbach von der Wasserpolizei Konstanz und drehe am Bodensee. In der anderen Hälfte kümmere ich mich um meinen Mann, meine Tochter, zwei Pferde und eine Katze namens Frau Maier", sagte sie in einem Interview mit der Agentur teleschau zum Start der fünften Staffel im September 2022.

Der Bodensee ist ihr ans Herz gewachsen, obwohl sie zugibt, am Anfang "ein bisschen gefremdelt" zu haben. Das ist vorbei. Nicht nur, weil es am Bodensee "unglaublich schön" sei. "Ich fühle mich wirklich total wohl dort. Die Menschen sind alle wahnsinnig nett und entgegenkommend. Man sieht dort nicht so viele mürrische Gesichter und unfreundliche Menschen wie in Berlin."

Deshalb freue sie sich jedes Mal, wenn neue Dreharbeiten anstehen. Sie habe da ein eigenes Ritual entwickelt: "Ich gehe als Erstes zum See hinunter und begrüße ihn richtig. Das ist echte Wiedersehensfreude."

Ein Zufall brachte Floriane Daniel zurück in den Pferdesattel

Privat ist Floriane Daniel Tierliebhaberin und "ein echtes Pferde-Mädchen". Die Liebe hat sie an ihre Tochter weitergegeben. Dabei habe sie selbst 20 Jahre lang nicht geritten, auch als Vorsichtsmaßnahme. "Ich bin früher als Kind und als junge Frau geritten und habe dann wirklich eine 20-jährige Pause gehabt", erzählte sie einst in einem Interview mit "Promistyle".

"Das hatte aber nichts mit einem Sturz zu tun. Das Reiten ist auf der einen Seite ja auch ein sehr kostenintensives Hobby, andererseits hatte ich als junge Schauspielerin schon auch Sorge, dass mir etwas passieren könnte. Dass ich im schlimmsten Fall dann vielleicht nicht mehr arbeiten kann. Es steht ja auch in den Verträgen, dass man keine gefährlichen Hobbys haben sollte."

Um ihren 40. Geburtstag herum hatte sie die Erkenntnis: "Ich habe festgestellt, dass das Leben endlich ist und dass ich mein Leben nicht verbringen möchte, ohne mein Lieblings-Hobby auszuüben." Außerdem spielte ihr ein Zufall in die Karten: Sie musste für eine Rolle zurück in den Sattel. "Als ich dann wieder auf ein Pferd gestiegen bin, hat sich das angefühlt, wie nach Hause kommen. Es war ein unfassbarer Glücksmoment für mich, ich kann das gar nicht beschreiben."


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