Clevere Querverweise

Kriegskomödie "The Ministry Of Ungentlemanly Warfare": Parallelen zu "Inglourious Basterds" und "James Bond"

Aktualisiert:

von Anne O.

Kaum ein Film erfindet das Genre heutzutage neu. So finden sich auch in Guy Ritchies Action-Streifen "The Ministry Of Ungentlemanly Warfare" (M.) Einflüsse aus dem "James Bond"-Franchise (linker Kreis) und Tarantinos "Inglourious Basterds" (rechter Kreis).

Bild: picture alliance / COLLECTION CHRISTOPHEL | Lions Gate Films - Black Bear / CAP KFS / Mary Evans AF Archive Columbia Pictures 13059489 EDITORIAL USE ONLY


In Guy Ritchies Film "The Ministry Of Ungentlemanly Warfare" gibt es offensichtliche Parallelen zu Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds". Zuschauer:innen finden außerdem Querverweise zu James Bond - allerdings sind die ein bisschen versteckter im Film eingebaut. Das Ergebnis ist eine actiongeladene Kriegskomödie.

Klingt nach "Inglourious Basterds"

Der Vergleich von "The Ministry Of Ungentlemanly Warfare" und "Inglourious Basterds" liegt sehr nah, da in beiden Filmen Nazi-Deutschland bekämpft wird. Im Fokus steht jeweils eine sorgfältig zusammengestellte Spezialeinheit, die sich an keine Regeln hält. Diese Teams führen hochgeheime Missionen hinter feindlichen Linien aus, um Nazis zu bekämpfen.

Der Unterschied ist, dass Guy Ritchies Spionagethriller grob auf einer wahren Geschichte basiert. Die britische Spezialeinheit Special Operations Executive (kurz SOE) sowie einige Mitglieder-Namen sind nicht ausgedacht. Das Team hatte den geheimen Auftrag, Versorgungs-Schiffe für deutsche U-Boote unschädlich zu machen.

Tarantinos fiktive Basterds dagegen verbreiten Angst und Schrecken unter den Nazis, indem sie sie töten und skalpieren. Zudem planen sie, Hitler und hochrangige Offiziere bei der Vorführung eines Propaganda-Films in die Luft zu jagen.

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Führende Köpfe gegen den Führer

Basterds-Anführer Aldo Raine (Brad Pitt) und SOE-Bodenteam-Chef Gus March-Phillipps (Henry Cavill) sind die Anführer der jeweiligen Spezialeinheiten. Statt traditioneller Kriegs-Manöver setzen sie auf Terror, Guerilla-Taktiken und Sabotage, um ihre Ziele zu erreichen. Beide Charaktere sind furchtlos, unerschrocken und gleichzeitig charmant.

Neben ihrem Team bekommen beide Anführer aber auch Hilfe von mutigen Frauen, die mit Köpfchen und Sex-Appeal die Top-Secret-Missionen unterstützen. In "Inglourious Basterds" sind das die berühmte Schauspielerin Bridget von Hammersmark (Diane Kruger), die mit den Alliierten kollaboriert und Kino-Betreiberin Shosanna Dreyfus auf Rache-Mission (Mélanie Laurent).

In "The Ministry Of Ungentlemanly Warfare" kommt die Undercover-Spionin Marjorie Stewart (gespielt von Eiza González) zum Einsatz. Ihre Figur basiert übrigens auf einer realen Person. Die echte Marjorie Stewart heiratete später Gus March-Phillipps.

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Die Faszination des Bösen

Beide Kriegsfilme spielen während des Zweiten Weltkriegs. In diesem Setting zeigen beide Regisseure die Tötung von Nazis auf eine fast spielerische und unterhaltsame Weise. Die Darstellung von Gewalt ist in beiden Filmen überzogen, manchmal fast schon surreal und comic-haft. Dadurch bieten sie den Zuschauer:innen eine kathartische Rachefantasie.

Den zwei zentralen Männern, die die Kommandos geben, stehen aber auch ebenbürtige Antagonisten gegenüber. In "Inglourious Basterds" ist das der ikonische Nazi-Schurke Hans Landa (Christoph Waltz). Seine Figur ist ein Meisterwerk der Manipulation und des Schreckens. In "The Ministry Of Ungentlemanly Warfare" spielt Til Schweiger den fiesen Nazi-Oberst.

Der "Keinohrhasen"-Darsteller ist eine der deutlichsten Parallelen zwischen den beiden Kriegskomödien, da er in beiden Werken mitspielt. In "Inglourious Basterds" schlüpft er in die Rolle von Hugo Stiglitz, einem Nazi-Jäger, und in Guy Ritchies Film wechselt er auf die Seite der Bösen.

Der Deutschen Presseagentur sagte Schweiger, dass er zum ersten Mal einen Nazi spiele, "obwohl ich geschworen hatte, das nie zu tun." Regisseur Guy Ritchie hat ihn überzeugt. "Bei ihm konnte ich einfach nicht widerstehen und es war großartig", verrät Til Schweiger.

James Bond und sein Schöpfer Ian Fleming

Neben klaren Parallelen zu Tarantino, gibt es in "The Minstry Of Ungentlemanly Warfare" auch ein paar deutliche Verweise auf den berühmten britischen Schriftsteller Ian Fleming. Den kennt jede:r als Erfinder der ikonischen "James Bond"-Figur.

Der Autor war in seinen Dreißigern sogar selbst Teil der berüchtigten Special Operations Executive (SOE). Sie wurde 1940 auf Anordnung von Winston Churchill gegründet und aufgrund ihrer unehrenhaften Taktiken oft auch als "The Ministry of Ungentlemanly Warfare" bezeichnet. Ihr Ziel: inoffizielle Spezialeinsätze während des Krieges.


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Fleming sagte in diversen Interviews, dass Bond zwar eine fiktive Figur sei, aber auf den Erfahrungen und Charakterzügen vieler verschiedener Menschen basiere, die er während seiner Zeit beim Marine-Geheimdienst kennengelernt hatte. James Bond sei also eine Art Best-of von mehreren Kommando-Soldaten, Agenten und Geheimdienst-Mitarbeitern. Er habe sich die coolsten, härtesten und auch glamourösesten Aspekte dieser Männer herausgepickt und in einer Figur vereint.

Besonders der charmante Anführer Gus March-Phillipps soll ihn inspiriert haben.

Fun Fact: Henry Cavill, der den Abenteurer verkörpert, hat 2006 auch mal für die Rolle von 007 vorgesprochen. Auch wenn daraus nichts geworden ist, hätte er laut Regisseur Martin Campbell einen exzellenten Bond abgegeben.

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Eine versteckte Botschaft für Fans

Für James-Bond-Liebhaber:innen bietet "The Ministry Of Ungentlemanly Warfare" auch noch ein besonderes Easter Egg: Ian Fleming (gespielt von Freddie Fox) wird im Film als junger britischer Offizier und Teil des inneren Kreises gezeigt, der die Mission plant.

Die Operation, die March-Phillipps und sein Team durchführen, ist so geheim und unautorisiert, dass sie als "nicht-existent" gilt. Das ist eine klare Anspielung auf den "License to Kill"-Status von James Bond und seinen Freibrief, außerhalb der traditionellen Regeln agieren zu dürfen.

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