Frei, wild, weiblich

Mädchenpower auf der Leinwand: Wie die Filmreihe "Die wilden Hühner" schon früh Feminismus lehrt

Aktualisiert:

von Sylvia Loth

"Die wilden Hühner" (v. l.) Melanie (Paula Riemann), Trude (Zsa Zsa Inci Bürkle), Sprotte (Michelle von Treuberg), Wilma (Jette Hering) und Frieda (Lucie Hollmann).

Bild: picture alliance/United Archives


Starke Mädchenfiguren, wahre Freundschaft und der Mut, sich für Gerechtigkeit einzusetzen ist das Erfolgsrezept der Filmreihe "Die wilden Hühner". Basierend auf den beliebten Büchern von Cornelia Funke, erzählen die Filme nicht nur von Abenteuern im Teenager-Alltag, sondern transportieren auch wichtige feministische Botschaften.

Die "wilden Hühner" sind selbstbewusst und mutig

Alle fünf "wilden Hühner" haben eine starke Persönlichkeit, die sich in den einzelnen Teilen weiter entwickelt. Sie lernen, Stärken ebenso zuzulassen, wie Schwächen - und dass Fehler zum Erwachsenwerden dazugehören. Sprotte (Michelle von Treuberg) ist die selbstbewusste Anführerin, Frieda (Lucie Hollmann) die empathische Grüblerin, Trude (Zsá Zsá Inci Bürkle) die gute Seele, Melanie (Paula Riemann) ist sensibel und kämpft mit Unsicherheiten und Wilma (Jette Hering) setzt sich dafür ein, dass es okay ist, als Mädchen andere Mädchen zu lieben.

Alle stellen sich Herausforderungen wie familiären Probleme, Mobbing oder der ersten Liebe. Jede trägt auf ihre Weise dazu bei, sich für die anderen einzusetzen und mutig für Gerechtigkeit zu kämpfen. Die Botschaft: Du darfst du selbst sein und bist gut, so wie du bist!


Wilma steht zu ihren Gefühlen für Mädchen

Eine zentrale Rolle für die Selbstbestimmung von Mädchen und Frauen spielt Wilma (Jette Hering). Sie fühlt sich zu Mädchen hingezogen und merkt, dass sie lesbisch ist. Um sich zu vergewissern, küsst sie sogar Ricky (Nikita Wowurk), einen Mädchenschwarm aus der Parallelklasse. Im zweiten Film "Die wilden Hühner und die Liebe" kommt sie mit Leonie (Svea Bein) aus dem Theaterkurs zusammen. Auch wenn sie anfangs Bedenken hat, es den anderen "wilden Hühnern" zu sagen, steht sie zu ihren Gefühlen, was sich auszahlt. Das Thema Homosexualität wird sensibel, aber selbstbewusst behandelt und zeigt: Es ist okay, wenn man auf dasselbe Geschlecht steht. Denn jeder hat das Recht auf Selbstbestimmung und Vielfalt.

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Better together

"Die wilden Hühner" stellen schnell fest, dass sie nur gemeinsam viel erreichen können. Sprotte, Frieda, Melanie, Wilma und Trude gehen gemeinsam durch dick und dünn - auch wenn es mal Streit gibt, raufen sie sich wieder zusammen. Egal, ob sie gemeinsam gegen die Jungsbande "Pygmäen" vorgehen oder mit ihren eigenen Gedanken und Unsicherheiten kämpfen, sie wissen: Gemeinsam sind wir stärker! Ihre Freundschaft zeichnet sich durch Loyalität, Vertrauen und gegenseitigem Support aus.

Weibliches Empowerment: "Die wilden Hühner" stärken sich gegenseitig

Die fünf Mädchen, Sprotte, Melanie, Frieda, Trude und Wilma, treffen eigene Entscheidungen, auch wenn diese nicht immer den Erwartungen von Erwachsenen oder der Gesellschaft entsprechen. Das zeigt, dass sie sich gekonnt für ihre Wünsche einsetzen und gehört werden wollen. "Die wilden Hühner" zeigen, wie Mädchen ihre Stimme erheben können. Indem sie den Jungs der "Pygmäen" im ersten Teil helfen, deren Baumhaus zu retten, springen sie über ihren Schatten, weil sie wissen, wie wichtig die Erhaltung ihres Bandensitzes ist.

Sie kämpfen für sich und für die Rechte anderer, wenn diese ihrer Überzeugung entsprechen. Sie setzen sich mit Mut und Kreativität für ihre Werte ein. Sie übernehmen Verantwortung für ihr Handeln und gestalten aktiv ihr eigenes Leben.


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