Beinahe-Absturz

"Die Piloten haben geweint": Jennifer Lawrence spricht über ihren Horrorflug

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von Malika Baratov

Nach dem Albtraumflug: Jennifer Lawrence kämpft bis heute mit Flugangst.

Bild: picture alliance / Evan Agostini / Invision / AP


Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence erinnert sich an den Tag, an dem sie dachte, sie würde sterben: Die Schauspielerin schildert Panikmomente, Abschiedsgedanken und wie das Erlebnis sie bis heute prägt.

Jennifer Lawrence hat in einem neuen Interview eine äußerst persönliche und erschütternde Erinnerung geteilt: ein Erlebnis, das ihr 2017 beinahe das Leben genommen hätte. Bei einem privaten Flug von Louisville (Kentucky, USA) nach New York geriet die "The Hunger Games"-Schauspielerin in eine Situation, die selbst für geübte Vielflieger ein Albtraum wäre: Beide Triebwerke ihres Jets fielen aus. Die 35-Jährige schildert die dramatischen Minuten jetzt im Podcast "Las Culturistas". Das Interview gab sie anlässlich ihres neuen Films "Die My Love", der ab Mittwoch (12. November) im Kino startet.

"Ein Triebwerk fiel aus … dann mussten wir eine Notlandung machen"

Nach Lawrences Worten begann der Horrorflug mit einem ersten Ausfall. "Ein Triebwerk fiel aus, und dann mussten wir eine Notlandung machen, weil wir nur noch eines hatten", erzählt die Schauspielerin. Sie war mit einem engen Familienfreund unterwegs, der zunächst versuchte, sie zu beruhigen, allerdings ohne Erfolg. "Er sagte: 'Du weißt, dass alles in Ordnung ist, weil du das andere Triebwerk noch hören kannst. Wenn das Flugzeug still wird, sind wir am Arsch.'" Doch genau diese Stille trat kurz darauf ein. "Sobald er das sagte, wusste ich, dass es passieren würde", erinnert sich Lawrence. Als schließlich auch das zweite Triebwerk ausfiel, wurde allen an Bord klar, wie kritisch die Lage war.

Er wusste, dass wir sterben würden. Ich meine, die Piloten wussten, dass wir sterben würden. Das ganze Cockpit war erleuchtet - Lichter, Sirenen. Die Piloten haben geweint.

Jennifer Lawrence

Abschiedsnachrichten und ein letzter Versuch zu landen

"Ich hatte meinen kleinen Hund Pippi auf dem Schoß und fühlte mich so schrecklich für sie, weil sie dem nicht zugestimmt hatte", sagte die Oscar-Preisträgerin.

Während das Flugzeug Richtung Buffalo schwenkte, um eine Notlandung zu versuchen, begann Lawrence ihre letzten Worte aufzunehmen. "Ich versuchte, Sprachnachrichten für meine Freunde und meine Familie aufzunehmen: 'Ich hatte so ein schönes Leben, macht euch keine Sorgen. Erwähnt dies, das und jenes bitte nicht in eurer Rede.'"

Den Landeversuch beschreibt sie als reines Chaos: "Dann sah ich die Landebahn und dachte: Wow, vielleicht ... Und dann sah ich die Feuerwehrautos und dachte: Vielleicht stürzen wir ab. Wir flogen wieder kurz hoch, fingen Wind, setzten wieder auf, und es ging rauf und runter", sagt sie und zeigt die Bewegung mit der Hand. "Dann brachen die Feuerwehrleute die Tür auf, und wir alle begannen, zu umarmen und zu schluchzen."

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Bis heute traumatisiert

Schon 2021 hatte die Darstellerin das Erlebnis in der Zeitschrift "Vanity Fair" thematisiert und dabei ihre unverwechselbare Art bewahrt: "Ich weiß, privat zu fliegen - ich verdiene es zu sterben", witzelte sie damals. In den Momenten der Todesangst wandte sie sich sogar an eine höhere Macht: "Ich begann zu beten. Nicht zu dem bestimmten Gott, mit dem ich aufgewachsen bin, weil der furchteinflößend und sehr urteilend war. Aber ich dachte: Oh mein Gott, vielleicht überleben wir das? Ich werde ein Brandopfer sein, das wird schmerzhaft, aber vielleicht leben wir. Bitte, Herr Jesus, lass mich mein Haar behalten. Hülle mich in deine haarliebenden Arme. Bitte, lass mich nicht kahl werden."

Das Erlebnis hat Spuren hinterlassen. Gegenüber "Vanity Fair" gab Lawrence zu, dass die Angst in ihr geblieben ist: "Es hat mich viel schwächer gemacht. [...] Fliegen ist furchtbar, und ich muss es ständig tun."

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