Die Schauspielerin im Porträt

"Hanne"-Star Iris Berben wird 75: Warum sie nie geheiratet hat

Aktualisiert:

von teleschau

Iris Berben gehört zu den bekanntesten deutschen Schauspielerinnen. Anlässlich ihres 75. Geburtstags läuft im Ersten der Film "Hanne".

Bild: NDR/Volker Roloff


Schon mit 50 wurde Iris Berben als "Grande Dame des deutschen Films" bezeichnet. Jetzt wird die Schauspielerin 75. Sie blickt auf eine vielseitige Karriere und ein aufregendes Leben mit zwei großen Lieben zurück. Hier erfährst du mehr über ihre Karriere und ihr Privatleben.


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Steckbrief Iris Berben

  • Name: Iris Renate Dorothea Berben

  • Geburtstag: 12. August 1950

  • Geburtsort: Detmold

  • Wohnort: Berlin

  • Größe: 1,69 Meter

  • Familienstand: liiert mit Heiko Kiesow

  • Kinder: ein Sohn (Oliver Berben)

Bewegte Kindheit und Jugend

Viele Zuschauer:innen kennen Iris Berben vor allem als Charakterdarstellerin in ernsten Filmen. Bekannt wurde die Schauspielerin allerdings durch zwei Comedyserien und eine Hochglanzserie, die in Adelskreisen spielte. So wandlungsreich wie Iris Berbens Rollenwahl war auch das Leben der beliebten Schauspielerin.

Schon Iris Berbens Kindheit war von ständigem Wechsel geprägt. Sie wurde 1950 in Detmold geboren, zog nach der Scheidung der Eltern mit der Mutter nach Münster und Hamburg sowie zu den Großeltern nach Essen. Auch ihre Schulzeit war alles andere als geradlinig. Berben wechselte mehrfach die Schule und flog von mehreren Internaten. Schließlich brach sie ihre schulische Laufbahn ohne Abitur ab.

Wilde Jahre in München

1968 zog Iris Berben mit 18 Jahren von Hamburg nach München. Es war Münchens wilde Zeit - die Studentenbewegung, die damit verbundenen Krawalle, die Kommune um Rainer Langhans und Uschi Obermaier und das legendäre Schwabinger Nachtleben prägten damals die Stadt. Die junge Iris Berben mischte nicht nur in der Partyszene Münchens mit, sie fasste hier auch in der Filmwelt Fuß. Ihre erste Kinorolle erhielt sie 1968 in "Detektive", 1969 folgte der Edgar-Wallace-Film "Der Mann mit dem Glasauge".

Durch diese lustigen Rollen wurde Iris Berben bekannt

Einem breiten Publikum wurde Iris Berben 1978 bekannt. Der "Klimbim"-Macher Michael Pfleghar holte sie neben Ingrid Steeger für seine schrille Comedyserie "Zwei himmlische Töchter" vor die Fernsehkamera. Im selben Jahr zog Berben durch ihre Fotos im "Playboy" große Aufmerksamkeit auf sich. Später posierte sie zweimal für das Männermagazin "Penthouse".

Noch bekannter wurde Iris Berben 1985 durch die Kult-Comedyreihe "Sketchup" an der Seite von Diether Krebs. Darin bewies sie mit schrillen Kostümen, großen Zähnen und dicken Brillengläsern nicht nur Mut zur Hässlichkeit, sondern auch jede Menge Humor.

Mit den "Guldenburgs" und "Rosa Roth" in die Schauspiel-Elite

Ende der Achtzigerjahre nahm Iris Berbens Karriere so richtig an Fahrt auf. Im Straßenfeger "Das Erbe der Guldenburgs" verkörperte sie ab 1987 die vom Schicksal gebeutelte Adelstochter Evelyn. Die ZDF-Serie galt als deutsche Antwort auf die damals populären US-Serien "Dallas" und "Denver-Clan".

1994 landete Iris Berben schließlich die Rolle, die sie endgültig ins ernste Fach beförderte: Fast 20 Jahre lang verkörperte sie in der gleichnamigen Serie "Rosa Roth" die taffe Berliner Kriminalkommissarin.

Die vielfach preisgekrönte Iris Berben wurde zu einer der gefragtesten Schauspielerinnen des Landes. Sie spielte unter anderem die Hauptrollen in "Das Zeugenhaus", "Altes Land" und "Krupp - Eine deutsche Familie". Auch in internationalen Produktionen wie "Triangle of Sadness" war sie zu sehen. In den letzten Jahren kehrte Berben vermehrt als Komödiantin vor die Kamera zurück, etwa in Sönke Wortmanns Komödien "Der Vorname", "Der Nachname" und zuletzt "Der Spitzname". Iris Berben war neun Jahre Präsidentin der deutschen Filmakademie.

Häufig arbeitet die Schauspielerin mir ihrem Sohn zusammen, dem Produzenten Oliver Berben.

In "Hanne" spielt Iris Berben eine Frau, die nach einer beunruhigenden Diagnose ihr Leben plötzlich neu überdenken muss.

Bild: NDR/Julia von Vietinghoff


Schlechtes Gewissen wegen Sohn Oliver Berben

Oliver Berben wurde im August 1971 geboren. Iris Berben wurde also mit gerade einmal 21 Jahren zur alleinerziehenden Mutter. Wer Olivers Vater ist, hat sie bis heute nicht verraten. Allerdings hält sich seit Jahrzehnten das Gerücht, dass es sich um den verstorbenen Sänger Abi Ofarim handelt. Mit ihm war Iris Berben um 1970 liiert.

Mutter und Sohn stehen sich sehr nahe. Dennoch hatte Iris Berben immer ein schlechtes Gewissen, weil sie womöglich nicht genug Zeit für ihren Sohn hatte, wie sie der "Gala" verriet. Heute hat Oliver Berben selbst zwei Kinder. Zu "Gala" sagte er einmal: "Meine Mutter ist eine coole Oma". Und die hat mit dem Begriff gar kein Problem, erklärte Iris Berben der "B.Z.": "Wenn ich an meine Oma denke, muss ich sagen, sie war einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben. Ich hatte eine ganz enge Bindung zu ihr, deshalb habe ich auch vor dem Wort Oma keine Scheu."

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Iris Berben und  Sohn Oliver Berben beim Deutschen Filmpreis 2025 im Theater am Potsdamerplatz am in Berlin.

Bild: IMAGO/Eventpress


Zwei große Lieben auch ohne Trauschein

"Ich habe zweimal im Leben das Glück gehabt, einen guten Partner an meiner Seite zu haben", sagte Berben 2022 in der Talkshow "Bestbesetzung" mit Johannes B. Kerner. Sie halte "das nicht für selbstverständlich, dass man zweimal in seinem Leben wirklich das Glück hat, zu sagen: Da war ein guter Partner an deiner Seite. Der ist in einer wichtigen und intensiven Zeit deines Lebens an deiner Seite und hat dich auch geprägt".

Ihre erste große Lebensliebe traf die Schauspielerin 1974 in dem Geschäftsmann und Gastro-Unternehmer Gabriel Lewy. Mit ihm war sie 32 Jahre zusammen, für Sohn Oliver wurde Lewy zum Ziehvater. 2007 lernte Iris Berben bei den Dreharbeiten zu "Afrika, mon amour" den Stunt-Koordinator Heiko Kiesow kennen und lieben.

Iris Berben mit Heiko Kiesow bei den Radio Regenbogen Award in Baden-Württemberg.

Bild: IMAGO/Bildagentur Monn


Ans Heiraten hat sie dennoch nie gedacht. "Das ist sicher der Zeit damals, den 60-ern, geschuldet, den 68-ern natürlich", sagte sie 2024 in "Gala TV". Und ergänzte bei "Bunte": Heirat war in meinem ganzen Leben kein Thema für mich." Für sie sei "das Thema Ehe auch zu konservativ besetzt". Da gebe es "so viele bürgerliche Klischees, die ich nicht ausblenden kann".

Iris Berbens besondere Verbindung zu Israel

Eine weitere Liebe verbindet Iris Berben mit Israel, das sie 1967 das erste Mal besuchte. Auch ihre Beziehungen zu den Israelis Abi Ofarim und Gabriel Lewy trugen zu ihrem Interesse an dem Land und seiner Geschichte bei. "Später kamen dann Begegnungen, auch mit Holocaust-Überlebenden, das hat mich geprägt", erklärte sie der "Zeit". "Diese tätowierte Auschwitz-Nummer kennt jeder von uns aus Büchern. Sie wirklich zu sehen, das war ein Moment, der ist mir unvergesslich, ein Moment, der die Scham hervorgebracht hat. Und seither hat sie nicht aufgehört." Seit vielen Jahren setzt sich Iris Berben gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus und das Vergessen des Holocaust sowie für mehr Toleranz ein.


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