7 Vorbilder, die wir lieben
Hollywood-Erfolg mit 40+: Diese Stars feierten ihren Durchbruch erst spät
Aktualisiert:
von Anna TiefenbacherAlan Rickman (l.), Pedro Pascal (M) und Kathy Bates (r.) waren echte Spätzünder:innen in Hollywood.
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Während viele Stars sich schon als Kinder in Hollywood einen Namen gemacht haben, dauert es bei anderen eben etwas länger. Was wir von ihnen lernen können: Für Träume ist es nie zu spät. Es zahlt sich am Ende eben doch aus, das zu tun, was wir lieben.
Die Stunde des Pedro Pascal
Wohl kaum ein Star wird aktuell so gefeiert wie der chilenisch-amerikanische Schauspieler Pedro Pascal. Er setzt sich für die Rolle von Trans-Personen ein und ist generell politisch engagiert, er gilt als bodenständig, empathisch und sehr umgänglich.
Pedro Pascal studierte Schauspiel an der School of Arts der New York University. Er landete dann auch früh einige Nebenrollen, unter anderem bei "Buffy - Im Bann der Dämonen", "The Good Wife" und "Law and Order". Doch der große Durchbruch ließ auf sich warten, kaum jemand kannte den Namen Pedro Pascal damals.
Erst als er 2014 die Rolle des Oberyn Martell in "Game of Thrones" übernimmt, wird das Publikum auf ihn aufmerksam. Obwohl er nur sieben Folgen lang Teil der Erfolgsserie ist, ist das der Job, der seine Karriere so richtig ins Rollen bringt. Seitdem scheint er unaufhaltsam. In folgenden namhaften Produktionen hat Pedro Pascal mitgespielt:
"Narcos" (Serie, 2015-2017)
"Kingsman: The Golden Circle" (Film, 2017)
"The Equalizer 2" (Film, 2018)
"Mandalorian" (Serie, 2019-2013)
"Massive Talent" (Film, 2022)
"The Last of Us" (Serie, 2023-2025)
"Was ist Liebe wert – Materialists" (Film, 2025)
"The Fantastic Four: First Steps" (Fillm, 2025)
40 fühlte sich erwachsen und stark an. 50 fühlte sich verletzlicher an. Viel verletzlicher.
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Unvergessen: Alan Rickman
Kurz vor seinem 70. Geburtstag starb Alan Sidney Patrick Rickman 2016 an den Folgen von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Ein großer Verlust, auch für die Fans - zumal die meisten ihn erst relativ spät in seiner Karriere kennengelernt haben dürften.
Mit 26 bekam er ein Stipendium für die Royal Academy of Dramatic Art in London, stand dann zunächst vor allem an diversen Theatern in London und New York auf der Bühne. Seinen Durchbruch auf der großen Leinwand hatte Rickman mit der Rolle des Hans Gruber in "Stirb langsam" 1988 - damals war er 42 Jahre alt. 2003 zeigt Rickman dann noch einmal eine ganz andere Seite von sich, als Harry im Kult-Weihnachtsfilm "Tatsächlich Liebe".
Eine weitere, legendäre Rolle: Severus Snape in der "Harry Potter"-Reihe. Man kann sich den düsteren, vielschichtigen Zaubertranklehrer ohne Rickmans sonore Stimme und gerunzelte Augenbrauen kaum vorstellen. Eine perfekte Besetzung und damit wohl eine der besten Casting-Entscheidungen, die die "Harry Potter"-Macher:innen damals getroffen haben.
Aktuell wird an einer Serien-Neuverfilmung gedreht, mit völlig neuen Gesichtern. Es gibt große Fußstapfen zu füllen, Fans dürfen gespannt sein, wie sich die "Harry Potter"-Serie schlagen wird.
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Oscar, Emmys, Golden Globes: Kathy Bates räumt ab
Schon über sechs Jahrzehnte währt die Karriere der amerikanischen Schauspielerin Kathy Bates. Sie studierte zunächst Theaterwissenschaften, zog dann nach New York City, um Schauspielerin zu werden. Am Broadway feierte sie bereits Erfolge, als sie in der Kinolandschaft noch unbekannt war.
Ihren Durchbruch hatte sie mit einem Streifen des Horror-Masters Stephen King: In "Misery" spielt sie Annie Wilkes, eine psychisch kranke Person, hinter deren freundlichem, fürsorglichem Äußeren eine gewalttätige, sadomasochistische Frau steckt. Damals war Kathy 42 Jahre alt, sie erhielt einen Golden Globe als "Beste Hauptdarstellerin".
Weitere großartige Angebote ließen nicht lange auf sich warten: Bates spielte 1991 eine der Hauptrollen in "Grüne Tomaten" und 1995 eine in "Dolores". 1997 spielte sie bei "Titanic" mit. Außerdem ist Bates auch als Regisseurin erfolgreich.
Tarantinos Liebling: Christoph Waltz
Eigentlich ist er in der Aufzählung nicht ganz richtig am Platz, Christoph Waltz war nämlich nicht mehr in seinen 40ern, sondern bereits 53 Jahre alt, als er seinen großen Durchbruch im Film hatte. Dennoch fällt er einem als Erstes ein, wenn man über Schauspieler spricht, die spät berühmt wurden – deshalb soll er hier nicht fehlen.
1956 wurde er quasi in die Schauspielerei hineingeboren, seine Eltern und Großeltern waren alle in irgendeiner Form am Theater tätig. Waltz selbst studierte Schauspiel und spielte dann an mehreren Theatern. Seit Ende der 1970er war er auch im Fernsehen zu sehen, unter anderem bei "Derrick", "Polizeiruf 110", "Tatort" und "Der Alte".
Trotz zahlreicher Engagements und Auszeichnungen wollte sich der ganz große Erfolg nicht wirklich einstellen. Bis er bei einem Casting in Berlin für die Rolle des Hans Landa vorsprach. Quentin Tarantino erkannte sein Potenzial und gab ihm die Rolle in "Inglourious Basterds" (2009), die ihn über Nacht zum internationalen Star machte.
Für seine Rolle in "Inglourious Basterds" gewann Waltz einen Oscar, ein weiterer folgte für seinen Auftritt in "Django Unchained". Der Bösewicht steht ihm gut, da ist Hollywood sich wohl einig. In den "James Bond"-Teilen "Spectre" (2015) und "Keine Zeit zu sterben" (2021) landete Waltz ebenfalls die Rolle des Antagonisten (Franz Oberhauser).
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Auf ihren Druchbruch-Film schaut sie heute skeptisch: Viola Davis
Viola Davis, geboren 1965, hat bereits Geschichte geschrieben: Sie hat 2015 als erste afroamerikanische Hauptdarstellerin in einer Dramaserie ("How to Get Away with Murder") einen Emmy abgeräumt, außerdem ist sie eine der wenigen, die den sogenannten EGOT-Status erreicht haben. Das bedeutet, dass sie alle wichtigen amerikanischen Preise abgeräumt hat (Emmy, Grammy, Oscar, Tony).
Bevor sie sich an die Spitze Hollywoods spielte, war Davis bereits viele Jahre als Schauspielerin am Broadway tätig. Bekannt wurde sie einem breiten Publikum erst mit Anfang 40. 2008 erhielt sie für ihre Rolle als Nebendarstellerin in einer einzigen Szene im Film "Glaubensfrage" eine Oscar-Nominierung, mit der Hauptrolle der Aibileen Clark in "The Help" (2011) landete sie einen SAG-Award und eine Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin. Letzteren Job bereut Davis heute, wie sie in einem Interview mit der "New York Times" einmal zugab - sie sei rückblickend mit der Darstellung der schwarzen Haushaltshilfen im Mississippi der 1960er Jahre nicht zufrieden. Der Film fokussiert sich sehr auf die weiße Perspektive, bedient den White Saviour Komplex.
Im Drama "Fences" (2016) von Denzel Washingtin erspielte Davis sich den Oscar für die beste Nebendarstellerin. Absolut sehenswert ist auch "The Woman King" von 2022, ein Kriegsdrama um eine weibliche Eliteeinheit in Westafrika zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Viola Davis als Generalin Nanisca
Vaterrollen stehen ihm: Bryan Cranston
Er war bereits 44 Jahre alt, als er die Rolle des Hal in "Malcom Mittendrin" antrat. Zuvor hatte er bereits in zahlreichen, meist eher unbekannten Filmen mitgespielt, flog aber immer unter dem Radar. Etwas unreif und naiv, ziemlich liebenswert, aber im besten Sinne durchschnittlich, so haben wir ihn als Familienvater bei "Malcom Mittendrin" lieben gelernt. Dass Bryan Cranston sich nach sechs Jahren von seiner ersten großen Serienrolle lösen und ganz andere Seiten von sich zeigen konnte, ist bei Weitem nicht selbstverständlich.
Von 2008 bis 2013 spielt er wieder einen Familienvater, diesmal aber ganz, ganz anders: Für seine Darstellung des Walter White in "Breaking Bad" gewann er neben einer treuen, großen Fangemeinschaft zwei Emmys und einen Golden Globe. Cranston führt auch Regie und hat viele Aufträge als Synchronsprecher.
Darf in dieser Liste nicht fehlen: Dame Judi Dench
Sie ist die älteste Schauspielerin in dieser Reihe: Judi Dench wurde 1934 in England geboren. Sie war vor allem für ihre Rollen in Shakespeare-Inszenierungen am Theater bekannt, als sie 25 Jahre alt war, begeisterte sie Kritiker und Publikum als "Julia" in "Romeo und Julia". Es folgten Angebote für Shakespeare-Verfilmungen, wie "Hamlet" und "Ein Sommernachtstraum".
Für ihre Rollen in "Zimmer mit Aussicht" (1987) wurden Dench und ihre Kollegin Maggie Smith beide it dem British Academy Film Award ausgezeichnet. Für "Der Duft von Lavendel" standen die beiden Ausnahmeschauspielerinnen 2004 erneut vor gemeinsam vor der Kamera. Vielleicht ist sie dir auch in ihrer Rolle der Diabetikerin in "Chocolat - ein kleiner Biss genügt" (2000) in Erinnerung geblieben.
Spätestens aber seit ihrer grandiosen als Rolle der M in den "James Bond" Filmen seit 1995 kennt wirklich jeder Judi Dench. Ganze sieben Mal spielte sie die Chefin des britischen Geheimdienstes, zuletzt in "Skyfall".
Fun Fact: 2020 zierte Judi Dench das Cover der britischen "Vogue". Mit 85 Jahren ist sie das älteste Covermodel der Geschichte.
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