TV-Comeback: Jimmy Kimmel appelliert für Meinungsfreiheit

+++ Update 24. September 2025 +++

Vor jubelndem Studiopublikum erklärte Jimmy Kimmel in der ABC-Show am Dienstagabend: "Diese Show ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass wir in einem Land leben dürfen, in dem man eine Show wie diese überhaupt machen kann." Damit reagierte er auf die landesweiten Diskussionen um seine Suspendierung, ausgelöst durch einen umstrittenen Kommentar zur politischen Instrumentalisierung eines Gewaltverbrechens. Unter Tränen erklärte Kimmel: "Es war nie meine Absicht, den Mord an einem jungen Mann zu verharmlosen." Keinesfalls habe er einer bestimmten Gruppe die Schuld für die Taten "dieses offensichtlich zutiefst verstörten Individuums" gegen wollen, im "Gegenteil".

Er dankte Unterstützerinnen und Unterstützern aus allen politischen Lagern. Dazu kritisierte er die ABC-Partnersender, die seine Sendung abgesetzt hatten: "Das ist nicht legal. Das ist nicht amerikanisch. Das ist unamerikanisch."

Trump droht mit Konsequenzen

Kurz vor Kimmels TV-Auftritt äußerte sich US-Präsident Donald Trump erstmals nach längerer Pause und kritisierte sowohl den Sender als auch den Moderator massiv. Trump schrieb auf Truth Social: "Ich kann nicht glauben, dass ABC Jimmy Kimmel seinen Job zurückgegeben hat. Warum wollen die jemand wiederhaben, bei dem es so schlecht läuft, der so unlustig ist und der seinen Sender in Gefahr bringt, indem er zu 99 % demokratischen Müll verbreitet?" Präsident Trump warf Kimmel zudem eine enge Verbindung zur demokratischen Parteizentrale vor und kündigte weitere Untersuchungen gegen ABC und Disney an.

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Jimmy Fallon und Stephen Colbert: Was machen die Late-Night-Kollegen?

Ob und wie die beiden Kollegen Jimmy Fallon und Stephen Colbert in ihren Late-Night-Shows auf die Rückkehr von Jimmy Kimmel und dessen emotionalen Eröffnungsmonolog reagiert haben, kannst du auf Joyn verfolgen. Dazu einfach den Streamer aufrufen und kostenlos anschauen:

+++ Update 23. September 2025 +++

Nach sechs Tagen Funkstille: Jimmy Kimmel kehrt ins ABC-Programm zurück

"Wir haben die letzten Tage intensiv mit Jimmy gesprochen und sind nach diesen Gesprächen zu dem Entschluss gekommen, die Sendung am Dienstag wieder aufzunehmen." Mit diesen Worten erklärte ein Sprecher des Senders ABC die Suspendierung von Jimmy Kimmel für aufgehoben. Der beliebte Showmaster wird heute Abend mit seiner Sendung "Jimmy Kimmel Live!" zurückkehren.

In Amerika schlug diese Meldung ähnlich hohe Wellen wie die, mit der am 17. September verkündet worden war, die Kimmel-Show "auf unbestimmte Zeit" abzusetzen. Diese Entscheidung sei damals getroffen worden, "um eine weitere Anspannung der angespannten Situation in einem emotionalen Moment für unser Land zu vermeiden", teilte ABC am Montag mit und ergänzte: "Wir haben diese Entscheidung getroffen, weil wir einige der Kommentare für unpassend und daher unsensibel hielten."

Großes Geheimnis um Comeback-Programm

Wie genau Kimmels Rückkehr aussehen wird, wird bis zur Ausstrahlung strengstens unter Verschluss gehalten. Es gibt allerdings schon Spekulationen, ob er sich für seine Aussagen entschuldigen oder weiter zu ihnen stehen wird, so ein Insider gegenüber der "Daily Mail".

Seine Entscheidung würde sich auf jeden Fall auf die Mitarbeiter:innen auswirken, die hoffen, dass Kimmel sich nicht der Zensur durch Disney beugt, so der Insider.

Die Vermutung, dass Kimmel dennoch seinen Vertrag mit Disney Mitte 2026 auslaufen lassen könnte und nur aus Loyalität zu seinen Mitarbeiter:innen zurückkehrte, steht ebenfalls im Raum, laut einem weiteren Insider der "Daily Mail".

Die "New York Times" will derweil erfahren haben, dass sich der Talkshow-Host zwar zum Kirk-Attentat äußern, aber nicht entschuldigen wolle.

So reagieren Kollegen, Stars und Fans

Auf die Rücknahme der Suspendierung reagierten viele Kollegen von Jimmy Kimmel mit Freude und Erleichterung. Unter anderem meldeten sich Stephen Colbert, Seth Meyers und Jon Stewart sowie auch Schauspieler Ben Stiller zu Wort.

Stephen Colbert: "Der Albtraum ist vorbei"

"Eine Minute, bevor wir mit den Aufnahmen begannen, haben wir erfahren, dass unser Freund Jimmy Kimmel wieder auf Sendung sein wird", verkündete Seth Meyers, Gastgeber der "The Daily Show" (NBC) und wurde von seinem Studiopublikum sofort mit Applaus unterbrochen. Meyers ist einer der Late-Night-Comedians, die US-Präsident Donald Trump ebenfalls ein Dorn im Auge sind.

Stephen Colbert sagte zur Eröffnung der letzten Ausgabe seiner "The Late Show": "Der nationale Albtraum der Late Night ist vorbei, denn Disney hat angekündigt, dass 'Jimmy Kimmel Live!' zurückkehren wird. Wunderbare Neuigkeiten von meinem lieben Freund Jimmy und seinem großartigen Team. Ich freue mich riesig für sie." Danach meinte er voller Galgenhumor: "Einmal mehr bin ich jetzt der einzige Märtyrer der Late-Night-Shows." Er spielte damit darauf an, dass der Sender CBS im Juli verkündet hatte, Colberts Show im Mai 2026 auslaufen zu lassen.

Hollywood-Stars freuen sich über Kimmel-Rückkehr

Jon Stewart von "The Daily Show" freute sich ebenfalls über die Rückkehr des Kollegen und dankte dem Publikum: "Diese Kampagne, die ihr alle gestartet habt, indem ihr so getan habt, als würdet ihr Disney+ kündigen, während ihr heimlich vier Staffeln von 'Only Murders in the Building' geschaut habt ... Glückwunsch."

Damit spielte Stewart auf die Tatsache an, dass viele Menschen nach der Suspendierung durch den Disney-Sender ABC damit gedroht hatten, ihre Pay-TV-Abos zu kündigen. Tatsächlich gab es Berichte über massive Verluste der Disney-Aktie.

Auch in den sozialen Medien war die Rückkehr von Jimmy Kimmel Thema. Schauspieler Ben Stiller postete auf Instagram Icons mit applaudierenden Händen, "Star Wars"-Kollege Mark Hamill feixte ironisch: "Kernschmelze auf 'Truth' Social in 5 … 4 … 3 … 2 …" Er meinte damit, dass die neueste Kimmel-Meldung Donald Trump, dem Mann hinter "Truth Social", wohl eher nicht gefallen werde.

+++ Original-Meldung +++

"Heute Abend sind wir alle Jimmy Kimmel", sagte US-Talkmaster Stephen Colbert zu Beginn der gestrigen Ausgabe von "The Late Show" und versicherte so seinem gerade von ABC gefeuerten Kollegen Jimmy Kimmel sein Mitgefühl und seine Unterstützung. "Ich stehe voll und ganz hinter dir und deinen Mitarbeitern."

Die Talkshowmaster der satirischen Late-Night-Formate sitzen im selben Boot: Auch Stephen Colbert erfuhr im Juni, dass seine Show vom Sender CBS im kommenden Mai abgesetzt wird. Für Kimmel indes gab es keine "Verlängerung". "Jimmy Kimmel Live!" wurde am Mittwoch abgesetzt, nachdem er sich im Zusammenhang mit der Ermordung des umstrittenen MAGA-Anhängers und Trump-Unterstützers Charlie Kirk kritisch und mit satirisch beißendem Spott geäußert hatte.

Mit Jimmy Fallon meldete sich ein weiterer Talkmaster zu Wort. Zu Beginn seiner "Tonight Show" auf dem Sender NBC stärkte auch er Kimmel den Rücken. "Jimmy Kimmel ist ein netter, lustiger und liebevoller Typ. Und ich hoffe, er kommt zurück." Diese aktuelle Folge von Fallons Show ist bereits auf Joyn zu sehen.

Ex-Präsident Barack Obama kritisiert Kimmel-Rauswurf

Alle drei Talkmaster sind dem amtierenden US-Präsidenten Donald Trump ein Dorn im Auge. Dieser feierte dann auch die Entlassungen von Colbert und Kimmel in einem Post auf seiner Plattform "Truth Social" und schrieb: "Tolle Neuigkeiten für Amerika: Die Jimmy Kimmel Show, die wegen ihrer Quoten angeschlagen war, wurde abgesetzt. Glückwunsch an ABC, dass sie endlich den Mut hatten, das zu tun, was getan werden musste." Er ergänzte: "Kimmel hat null Talent und sogar schlechtere Quoten als Colbert, wenn das überhaupt möglich ist."

Im selben Post machte Trump keinen Hehl daraus, wen er als nächsten aus der Talkmaster-Gilde gehen sehen möchte: "Bleiben also Jimmy und Seth, zwei totale Verlierer bei Fake News NBC. Ihre Quoten sind ebenfalls miserabel. Tu es, NBC!!!" Damit zielte er eindeutig auf Jimmy Fallon und Seth Meyers, den Host der Show "Late Night with Seth Meyers", ab.

Derweil übte Ex-Präsident Barack Obama scharfe Kritik an Kimmels Entlassung. Auf seinem X-Account schrieb er: "Nach Jahren der Klagen über die Cancel Culture hat die derzeitige Regierung diese auf eine neue und gefährliche Ebene gehoben, indem sie Medienunternehmen regelmäßig mit Regulierungsmaßnahmen droht, wenn sie Reportern und Kommentatoren, die ihr nicht gefallen, einen Mundschutz anlegen oder sie entlassen."

Ist Jimmy Fallon der Nächste auf Donald Trumps Liste?

Fallon und auch Colbert ließen sich bislang nicht einschüchtern. In ihren aktuellen Shows machten sie weiterhin satirische Witze über Trump oder die Haltung des Senders ABC. Colbert, der vor Kurzem einen Emmy für die "Beste Talkshow" gewann, spottete, dass "einige ABC-Manager sich den ganzen Tag über die Reaktion auf einen Kimmel-Monolog-Witz aus der Montagsshow in die Hose gemacht haben".

Fallon wiederum trug eine Moderation vor, die er angeblich "ganz wie immer" formulieren wollte. Aber immer, wenn er sich einer spitzen Pointe Richtung Trump näherte, wurde seine Stimme von einem zensierenden Sprecher ersetzt, der die Aussagen ins Positive drehte oder verharmlosend verfälschte. So berichtete Fallon, dass während Trumps Reise nach England Bilder von Trump und seinem Freund an Häuser projiziert worden seien. Den "Freund" nannte er "Jeff …", aber statt dem Nachnamen Epstein, setzte der Zensor aus dem Off "Goldblum".