Der Meisterdetektiv - nur ganz anders

"Elementary" erklärt: So modern interpretiert die Serie Sherlock Holmes

Aktualisiert:

von Linda T., Anne O.

"Elementary" neu erzählt - was bleibt vom alten Holmes?

Bild: IMAGO / Cinema Publishers Collection | snaptitude/adobe.stock


Es ist ein Sherlock der Moderne: Mit "Elementary" wurde eine Brücke zwischen alt und neu geschaffen. Doch was hat der Holmes, den wir kennen, mit dieser Serie zu tun?

"Sherlock Holmes": Vom Original zu Adaptionen

Sherlock Holmes und sein treuer Weggefährte Dr. John Watson schafften es aber auch unzählige Male ins Kino oder auf den TV-Bildschirm. Zu den bekannteren Neuinterpretationen zählt die Serie "Sherlock" (2010-2017) mit Benedict Cumberbatch als Kult-Detektiv und Martin Freeman als sein Assistent. Der Ermittler wird dabei als hochfunktionaler Soziopath gezeichnet, der neben seinem scharfen Verstand die neuen Technologien im modernen London nutzt, um Fälle zu lösen.

Auch zwei Kinofilme von Regisseur Guy Richie widmeten sich dem berühmten Ermittler-Duo. In "Sherlock Holmes" (2009) und "Sherlock Holmes: Spiel im Schatten" (2011) ermitteln Robert Downey Jr. als Holmes und Jude Law als Watson mit viel Action und Humor. Die Kampfkunst und die exzentrische Persönlichkeit des Kult-Detektivs stehen dabei im Vordergrund.

Die Krimiserie "Elementary" verfährt etwas anders mit der Adaption und wandelt die Arthur-Conan-Doyle-Vorlage zeitgemäß ab.

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"Elementary": Alle Informationen zur Serie

Statt im 19. Jahrhundert werden in der US-Serie "Elementary" die kuriosesten Fälle im heutigen New York City gelöst.

In den Hauptrollen: Jonny Lee Miller und Lucy Liu, die sich 154 Episoden und sieben Staffeln gegenseitig bei der Arbeit unterstützen. Jede Folge behandelt dabei ein neues, spannendes Rätsel, das einzig und allein von dem hochintelligenten Detektiv Holmes gelöst werden kann.

Vereinzelte und scheinbar unlösbare Rätsel, die sich über mehrere Folgen erstrecken, gibt es auch - für die, die gerne auf die Folter gespannt werden.


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Wie "Sherlock Holmes"? Das ist anders in "Elementary"

"Elementary" kommt auf den ersten Blick wie eine weitere moderne Adaption der ikonischen Detektivgeschichte daher, überrascht jedoch mit einer frischen Interpretation der Figuren von Arthur Conan Doyle.

Los geht’s direkt beim Setting. Die berühmte Baker Street samt Nebel oder Regen im viktorianischen London suchen Zuschauer:innen vergeblich. Die Handlung spielt nämlich im modernen New York City. Dort wird der bekannte Detektiv anstelle von Monokel und Schiebermütze in eine Uniform gesteckt und ist als Berater für das New York Police Department angestellt - normal ist er aber keineswegs.
Seine überragenden Fähigkeiten in der Beobachtung und Schlussfolgerung, seine intellektuelle Arroganz und seine soziale Ungeschicklichkeit kommen den Charakterzügen des klassischen Holmes sehr nahe.
Sein Boss, Captain Tobias Gregson, fürchtet jedoch, dass Holmes seiner Behörde durch dessen besondere Methoden der Verbrechensaufklärung Probleme machen könnte.

Ungewöhnlich für "Sherlock Holmes"-Fans dürfte bei "Elementary" jedoch der Fokus auf das Thema Drogensucht sein. Dabei wurde diese Problematik sogar vom Original inspiriert. Während Autor Doyle die Morphin- und Kokainsucht seiner Hauptfigur eher andeutet, legt die Heroin-Abhängigkeit in "Elementary" die Weichen für einen zentralen Handlungsstrang: das Auftreten von Watson.

Denn was wäre Sherlock Holmes ohne einen Watson? Die Figur gibt es natürlich auch - nur in anderer Form. Sie wird verkörpert von Dr. Joan Watson, der Ärztin, die den Ex-Junkie betreuen soll. Als sie Holmes zu seiner Arbeit begleitet, stellt sie fest, dass ihr die Ermittlungsarbeit mehr liegt, als sie dachte, und wird zu seiner treuen Begleiterin. Sie ist dabei sein moralischer Kompass und emotionaler Anker. Umgekehrt lernt Watson auch ganz neue analytische Methoden von ihrem Kollegen.


⚠️ ACHTUNG, SPOILER-ALARM!
Dieser Artikel verrät dir Details aus dem Staffelfinale von "Elementary".

Der Bösewicht in "Elementary"

Eine tragende Figur der alten Holmes Geschichten ist Sherlocks Erzfeind Moriarty. Auch in "Elementary" spielt der Charakter eine Rolle.

Am Ende der 1. Staffel macht der Meisterdetektiv die wohl erschreckendste Erkenntnis seines Lebens -  seine ehemalige Geliebte Irene Adler (Natalie Dormer) ist in Wahrheit Moriarty. In der dritten Folge der 2. Staffel wird erstmals ihr Vorname offenbart ("Jamie").

Eine große Neuerung, da Irene Adler in den originalen Erzählungen eine eigenständige Figur darstellt, die eine große Rolle in Sherlocks Leben spielt. Diese Wendung macht die Serie auf jeden Fall zu einem neuen Hingucker.

Trotz moderner Impulse bleibt das Erfolgskonzept bestehen: Holmes kommt zusammen mit Watson stets durch genaue Beobachtungen und ungewöhnliche Schlussfolgerungen zum richtigen Täterprofil und Motiv. Dabei widerlegen sie in der Regel die eher offensichtlichen Ermittlungsergebnisse der Polizei. Auch die dynamische Beziehung zwischen Holmes und Watson bleibt das Herzstück der Adaption.

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