Für Freizeitparks in China
Dieser Mann erweckt mythische Fabelwesen zum Leben - und verwandelt sie in gigantische, mechanische Kreaturen
Aktualisiert:
von Claudia FrickelAuf Joyn ansehen
Blockbuster zum Anfassen: So entstehen Chinas bewegliche Monster
Videoclip • 09:04 Min • Ab 12
Auf meterhohe, bewegliche Kreaturen aus Stahl und Silikon spezialisiert sich ein Künstler aus China. Ganze Vergnügungsparks entstehen um die mythologischen Wesen. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz sollen die Steampunk-Tiere bald sogar mit Menschen interagieren.
Der neun Meter hohe Stier senkt den Kopf, rollt mit den Augen und stampft mit den Hufen. Er bewegt sich 70 Meter vor und zurück und aus seinen Nüstern strömt Dampf aus . Dann spritzt er Wasser und stellt sich sogar auf die Hinterbeine. Lichteffekte und Musik unterstreichen die beeindruckende, fünfminütige Show.
Neun Meter hoch ist das Fabelwesen im Steampunk-Stil, es wiegt 40 Tonnen - so viel wie ein beladener Sattelschlepper. "Xuan Niu" besteht aus Stahl und Aluminium, mit einer Silikonhaut und LED-Augen. Der Stier stammt aus chinesischen Mythologien und soll eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft schlagen.
Erfunden und entwickelt hat ihn der Künstler und Unternehmer Xiao Di aus der chinesischen Hafenstadt Dalian. Zwei Jahre benötigten er und sein Team, um das Tier zu bauen. Kostenpunkt: umgerechnet 3,8 Millionen Euro. Enthalten sind über 2.000 mechanische Komponenten, Elektromotoren und ein starkes Hydrauliksystem.
Ein Computer steuert die Kreatur automatisch. Einige Aktionen und Bewegungen lenkt aber ein Mensch, zum Beispiel das Wasserspritzen. "Ich fühle mich, als würde ich einen Panzer fahren", lacht Xiao Di. "Galileo" darf bei den letzten Tests zusehen, bevor der Stier erstmals in der Öffentlichkeit auftritt. Einen Einblick in die beeindruckende Show bekommst du in dem Video oben. "Wenn die Menschen diesen Stier sehen, werden sie begeistert sein. Das kann ich in ihren Gesichtern erkennen", sagt der Erfinder.
Der mechanische Drache "Bixie" misst acht Meter. Er kann den Kopf schütteln und Dampf ausstoßen.
Bild: picture alliance/dpa/MAXPPP
KI soll die Animatronik-Wesen interaktiv machen
Der mythologische Stier ist nicht die einzige Kreation von Xiao Di. Seit zehn Jahren spezialisiert er sich auf den Bau riesiger, beweglicher Wesen. Darunter sind der acht Meter lange Drachen "Bixie", das sechs Meter hohe Pferd "Qinglong" und der sieben Meter hohe Bär "Bei Bei".
Aber bewegliche Figuren erschuf er schon davor, meist für Vergnügungsparks. Der 49-Jährige entwickelt bis heute alle Designs selbst. Seine Schöpfungen sind in China so beliebt, dass er mittlerweile 400 Angestellte beschäftigt. Außerdem entstehen ganze Themenparks rund um seine Riesenwesen, zum Beispiel für den neuen Stier.
Xiao Di ist ein Meister der Animatronik. Das ist eine Technik, bei der mechanische Figuren so gebaut und gesteuert werden, dass sie sich realistisch bewegen oder interagieren können. Es kann sich um Tiere, Fabelwesen oder Menschen handeln. Der Künstler will nun noch einen Schritt weitergehen: Mithilfe von Künstlicher Intelligenz sollen seine Stiere, Pferde und Drachen mit Besucher:innen reden und interagieren können.
In der "Galileo"-Reportage erzählt Xiao Di, wie ein "Transformers"-Spielzeug ihn als Kind inspirierte. Zudem wirfst du einen Blick in sein Büro, das eher an ein Spielzimmer erinnert - und siehst ihm zu, wie er dank KI mit einem seiner Wesen spricht.
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