Wettrennen um künstliche Intelligenz

Inside Silicon Valley: "Galileo" blickt hinter die Kulissen des KI-Booms

Veröffentlicht:

von Julia Wolfer

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Inside Silicon Valley: Ein KI-Startupper und die Schwester von Mark Zuckerberg

Videoclip • 16:03 Min • Ab 12


Der Deutsche Ralf Schönherr mischt im globalen Wettrennen um KI-Anwendungen mit. "Galileo" begleitet den Gründer im Silicon Valley zu einem entscheidenden Treffen mit Investorin Arielle Zuckerberg - und zeigt, wie hart das Rennen um die Künstliche Intelligenz wirklich ist.

Es herrscht Goldgräber-Stimmung in San Francisco: Das Silicon Valley ist das Epizentrum des globalen KI-Booms. Zahlreiche Gründer, Unternehmen und Investoren träumen von der Pole Position im Rennen um die Künstliche Intelligenz - und der Chance auf ein Milliardengeschäft.

Mitten unter ihnen ist der Deutsche Dr. Ralf Schönherr, Gründer von Myriad AI. Er weiß: Entscheidend für den Erfolg ist nicht nur die Technologie, sondern auch die richtigen Kontakte. Ralf nimmt das Team von "Galileo" mit in seinen Alltag als KI-Startupper in Kalifornien - und zu einem der wichtigsten Meetings des Jahres: ein Treffen mit Investorin Arielle Zuckerberg, der Schwester von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg.

Von Freiburg ins Silicon Valley

2023 gründete der 39-jährige Ralf Schönherr Myriad AI, ein Unternehmen, das mit einer eigens entwickelten KI Juristen dabei unterstützt, sich im komplexen Dschungel der ständig wechselnden Gesetzeslandschaft zurechtzufinden. "Wir bringen unserem AI Component bei, zum einen diese Gesetze zu lernen, zu interpretieren, aber auch gleichzeitig jeden Tag zu verstehen, was sich geändert hat."

Doch wie kommt ein Freiburger überhaupt ins Silicon Valley? Früher hat Ralf bei BMW Fließbänder automatisiert, dann brachte seine Doktorarbeit zum Thema KI den Durchbruch. Google warb ihn ab und brachte ihn nach Kalifornien. Die schier unbegrenzten Möglichkeiten hier faszinieren ihn. Er beschloss zu bleiben - und seine eigene Firma zu gründen.

Was vor ein paar Jahren als vage Idee begann, ist mittlerweile ein funktionierendes Startup mit rund 30 Mitarbeitenden, das bereits namhafte Unternehmensberatungen, Versicherungen und Banken als Kunden gewonnen hat. Doch der Druck ist enorm. Die Konkurrenz schläft nicht - und die Investoren wollen Ergebnisse sehen.

Der Druck der Investoren

Einer seiner ersten Unterstützer war der Tech-Milliardär Tom Preston-Werner, der 2018 durch den Verkauf einer Software-Plattform reich wurde. Ralf muss ihm quartalsweise Bericht erstatten, wie es um das Startup steht.

Superreiche wie Preston-Werner pumpen aktuell Unmengen Kapital in die KI-Welt. Allein 2024 wurden über 400 Milliarden US-Dollar in KI-Firmen investiert - ein Rekord. Preston-Werner erklärt, dass Investor:innen mit ihren Investments sozusagen Wetter auf verschiedene Unternehmen abschließen. Am Ende macht aber wahrscheinlich nur eines das Rennen.

Es ist viel besser, sein Geld zu verlieren, als den Mega-Durchbruch zu verpassen.

Tom Preston-Werner

Mit Preston-Werner bespricht Ralf auch den weiteren Kurs im Unternehmen: das Wachstum beschleunigen und Umsatz steigern - oder die Technologie weiter perfektionieren? Der Tech-Milliardär hat darauf eine simple Antwort: "Was hindert dich daran, beides zu tun?" Eine Herausforderung.

Zwischen 80-Stunden-Woche und Familienleben

Um in diesem Wettrennen mithalten zu können, arbeitet Ralf 70 bis 80 Stunden pro Woche - im Silicon Valley nicht ungewöhnlich. Wie schafft man es da, sich auch noch um seine Familie zu kümmern?

Jeden Tag ab 17 Uhr nimmt sich Ralf Zeit für die Familie. Doch ohne Opfer geht es nicht. "Er hat tatsächlich während unserer Flitterwochen in Italien den ersten Code für Myriad programmiert", erinnert sich seine Frau Aybike, mit der er zwei kleine Söhne hat. Klare Absprachen und gute Planung seien nötig, um Familienleben und Karriere unter einen Hut zu bringen.

Sobald die Kinder im Bett sind, geht für Ralf der Arbeitstag weiter. "Ich empfinde das nicht als Belastung, dass ich abends noch mal zurück an die Arbeit muss", erklärt er. "Ich nutze die Familienzeit, um runterzukommen, und dann will ich eigentlich wieder zurück an die Arbeit, weil über den Tag so viele Dinge passiert sind", sagt er.

Das entscheidende Treffen mit Arielle Zuckerberg

Am nächsten Tag steht dann ein wichtiges Gespräch an: das Treffen mit Arielle Zuckerberg. Die Fonds-Managerin und Schwester von Mark Zuckerberg ist keine Unbekannte in der Tech-Szene - aber warum investiert sie ausgerechnet in Myriad AI?

"Ralf ist auf magische Weise seltsam", sagt sie über den Deutschen. "Er kam von BMW zu Google X, hat Ernteroboter gebaut, macht jetzt Software für Compliance. Ziemlich seltsame Laufbahn. Das ist definitiv etwas, wonach wir suchen", sagt sie.

Ralf will sich bei diesem Treffen eine zweite Meinung zum Kurs seines Unternehmens einholen. Soll er das Wachstum aggressiv vorantreiben oder mehr Zeit in die technische Weiterentwicklung seiner KI investieren? Arielle Zuckerberg hat dazu ihre ganz eigene Philosophie. Welche das ist, erfährst du in der "Galileo"-Doku "Inside Silicon Valley" auf Joyn.


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