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Oracle-Gründer Larry Ellison bei "Galileo": So brach er Elon Musks Vermögens-Rekord

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von Claudia Frickel

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Oracle-Gründer Larry Ellison: Bald reichster Mann der Welt?

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Sein Unternehmen Oracle machte an der Börse riesige Gewinne - und er auch: Ein paar Stunden lang war Larry Ellison reicher als die Bosse von Tesla, Facebook und Amazon. Jetzt liegt er auf Rang 2. Aber wer ist der Tech-Visionär eigentlich, und warum hat er so viel Geld?

13 Milliarden US-Dollar mehr als Musk – für ein paar Stunden

Elon Musk, Mark Zuckerberg und Jeff Bezos gehören zu den bekanntesten Unternehmern der Welt. Die Chefs von Tesla, Meta und Amazon sind allesamt superreich. Zu Meta gehören Facebook, Instagram und WhatsApp.

Aber der Name Larry Ellison ist weit weniger geläufig – und auch der seines Konzerns Oracle nicht. Dabei ist der Mann der zweitreichste Mensch der Welt. Ein paar Stunden lang stößt er sogar Elon Musk vom Thron. Und bald könnte er sich dauerhaft an die Spitze setzen.

Während eines einzigen Tages Mitte September wächst Ellisons Vermögen um 70 Milliarden US-Dollar an – jedenfalls auf dem Papier. Der Grund: Die Oracle-Aktie steigt teilweise um 40 Prozent. Der 81-Jährige hält 1,16 Milliarden Anteile an der Firma.

An dem Tag schätzt die Nachrichtenagentur Bloomberg Ellisons Vermögen auf 397 Milliarden US-Dollar, während das von Tesla-Chef Musk bei 384 Milliarden US-Dollar liegen soll. Aber wie das so ist mit den gewaltigen Summen und Börsengewinnen: Inzwischen haben sich die Zahlen wieder etwas verschoben (siehe Tabelle).

Seinen sagenhaften Reichtum hat sich Ellison hart erarbeitet. Schon zu Beginn seiner Karriere war er ein Tech-Visionär:  "Er hat erkannt, dass die Zukunft nicht nur in Computern, sondern auch in der Verwaltung von Informationen liegt", erklärt der Vermögens-Soziologe Professor Thomas Druyen bei "Galileo": "Das ist sein Businessmodell."

In dem Beitrag erklärt der Experte auch, wieso Oracle-Systeme in unserem Alltag überall eine Rolle spielen. Außerdem erfährst du, welche Insel der Multimilliardär vor ein paar Jahren kaufte und wie weit sein Einfluss in der Politik und Tech-Branche reicht.


Das sind die aktuell reichsten Menschen der Welt

  1. Elon Musk: 484 Milliarden US-Dollar

  2. Larry Ellison: 344 Milliarden US-Dollar

  3. Mark Zuckerberg: 244 Milliarden US-Dollar

  4. Jeff Bezos: 234 Milliarden US-Dollar

  5. Larry Page (Google): 204 Milliarden US-Dollar

Diese (geschätzten) Zahlen stammen aus der Liste "The World's Real-Time Billionaires" des US-Magazins Forbes (Stand: 8. Oktober 2025). Die Werte ändern sich täglich, je nach Gewinnen und Verlusten.

Als Oracle-Chef ist Ellison mehrfacher Milliardär.

Bild: picture alliance / ZUMAPRESS.com


Vom Studienabbrecher zum Multimilliardär: Wer ist Larry Ellison?

"Ich bin süchtig danach zu gewinnen", sagt der erfolgreiche Tech-Unternehmer Lawrence "Larry" Joseph Ellison von sich selbst: "Je mehr man gewinnt, desto mehr will man gewinnen." Bis 2014 war er der CEO des Software-Konzerns Oracle. Derzeit ist er der CTO, also der Technische Direktor, sowie der Executive Chairman, der geschäftsführende Vorsitzende des Boards of Directors.

Geboren wird Ellison 1944 in New York City. Es sieht lange Zeit nicht danach aus, als würde aus ihm später ein extrem erfolgreicher Firmeninhaber werden. Seine 19-jährige Mutter ist unverheiratet und lebt im armen Stadtviertel Bronx.

Als der Junge mit neun Monaten eine Lungenentzündung bekommt, adoptieren ihn Tante und Onkel in Chicago. Seine Mutter sieht er erst wieder, als er 48 Jahre alt ist.

Später beginnt er ein Medizinstudium, bricht aber nach dem Tod seiner Stiefmutter ab. Auch ein Studium der Physik und Mathematik schließt er nicht ab.

Denn Ellison will etwas ganz Neues wagen: "Ich war 21 Jahre alt, als ich das College schmiss und alles, was ich besaß, in mein Auto packte". Das erzählt der heutige Milliardär in dem "Galileo"-Beitrag.

1966 fährt er nach Kalifornien, wo er zunächst als Fluss-Guide und Kletterlehrer arbeitet. Weil das schlecht bezahlt ist, schlägt er sich mit Programmier-Jobs durch. Elf Jahre später ruft er mit Freunden den Vorgänger von Oracle ins Leben – mit einer Investition von gerade mal 2.000 US-Dollar. Die hat sich gelohnt.

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Was macht Oracle eigentlich?

1977 gründen die drei Freunde Larry Ellison, Bob Miner und Ed Oates die Firma "Software Development Laboratories", die sie wenige Jahre später in "Oracle Systems Corporation" umbenennen. Das Unternehmen beschäftigt sich vor allem mit Datenbank-Systemen.

Später gehören auch ERP-Systeme zum Portfolio: Damit können Konzerne ihre zentralen Geschäftsprozesse digital steuern. Erst 2016 beginnt Oracle, zusätzlich eine Cloud-Infrastruktur anzubieten. Zu den Top-Playern in diesem Bereich gehören Amazon, Microsoft und Google. Oracle ist zunächst ein eher kleiner Fisch.

Aber der Konzern findet eine Nische, die sich später bezahlt macht: Das eigene Cloud-System OCI wird immer mehr auf Künstliche Intelligenz und High-Performance-Computing ausgerichtet. Oracle ist heute ein führender Anbieter von KI-optimierten Cloud-Lösungen.

Die gute Prognose für das Cloud-Geschäft lässt die Oracle-Aktie in die Höhe schießen. Firmenchefin Safra Catz kündigt Mitte September 2025 an, dass Oracle mehrere weitere milliardenschwere Kunden unter Vertrag nehmen will. Vier Multi-Milliarden-Verträge für OCI hat der Konzern schon, zum Beispiel mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI.

Übrigens ist Ellison seit vielen Jahren das alleinige Gesicht von Oracle: Bob Miner stirbt 1994 mit nur 52 Jahren an Krebs. Ed Oates zieht sich 1996 aus dem Unternehmen zurück.

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