Neuer Fall aus dem Schwarzwald
"Tatort: Das jüngste Geißlein": Berg und Tobler stoßen bei einem Märchen-Fall an ihre Grenzen
Veröffentlicht:
von Sylvia LothWas hat die kleine Eliza (Hanna Heckt) von dem Verbrechen mitbekommen, das in ihrem Zuhause passiert ist, fragen sich Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) und Franziska Tobler (Eva Löbau).
Bild: SWR / Benoît Linder
Ein rätselhafter Schwarzwald-Krimi zwischen Märchen und Realität: Als Kommissar Friedemann Berg ein verstörtes Mädchen in einem abgelegenen Haus findet, beginnt ein Fall voller Geheimnisse. Während ein Mord die Ermittlungen zuspitzt und Berg selbst suspendiert ist, müssen er und seine Kollegin Franziska Tobler tief in die Fantasiewelt des Kindes eintauchen, um die Wahrheit herauszufinden.

Das jüngste Geißlein
"Tatort: Das jüngste Geißlein": Darum geht es
Kommissar Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) entdeckt in einem einsam gelegenen Haus am Rand seines Heimatdorfs die verängstigte Eliza (Hanna Heckt). Von Vater und Mutter fehlt jede Spur. Anstatt zu erzählen, was passiert ist, spricht das Mädchen wenig und wenn, nur geheimnisvolle Märchensätze. Das einzige, das Eliza bei sich trägt, ist ein Walkman mit einer Audiokassette des Märchens "Der Wolf und die sieben Geißlein".
Der rätselhafte Fall nimmt eine dramatische Wendung, als die Leiche von Elizas Vater, Stefan Wegmüller (Simon Matt), in einem Stausee gefunden wird. Ist Elizas Mutter, Valea Baciu (Viorica Prepelita), eine Mörderin? Nur ddas Mädchen weiß, was wirklich passiert ist. Um die Wahrheit herauszufinden, müssen Berg und seine Kollegin Franziska Tobler (Eva Löbau) in die Märchen-Fantasiewelt des Kindes eintauchen.
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Geheime Ermittlungen
Da Friedemann Berg vertuscht hat, dass sein mittlerweile verstorbener Bruder Reinhard "Reini" den eigenen Vater getötet und die Leiche auf dem elterlichen Grundstück vergraben hat, ist er nach wie vor nicht als Kommissar im Einsatz. Die internen Untersuchungen gegen ihn sind noch nicht abgeschlossen. Da er weiterhin suspendiert ist, ermittelt Franziska Tobler im neuen Fall offiziell allein. Berg fungiert im neuen Schwarzwald-Krimi also nur als Zeuge und scheint dennoch der Einzige zu sein, dem Eliza vertraut. Vieles deutet darauf hin, dass Elizas Mutter die Mörderin ist. Die neunjährige Eliza, die sich vorm Wolf versteckt und auch sonst nur in Sätzen aus ihrem Lieblingsmärchen "Der Wolf und die sieben Geißlein" spricht, scheint tief traumatisiert zu sein. Das berichtet auch ihre Psychologin Dr. Evelyn Kaltenstein (Mina Tander), von der sich die Kommissarin Unterstützung erhofft. Sie behandelt das Kind seit rund einem Jahr, seitdem es mit den Eltern im Schwarzwald lebt.
Da Eliza außer mit Berg mit niemandem spricht, muss Tobler ihren suspendierten Kollegen in die Details des Falls einweihen und das Mädchen mit ihm gemeinsam befragen. Immer wieder redet Eliza vom "bösen Wolf", der gestoppt werden müsse. Das Kind scheint die Welt aus Sicht ihres Lieblingsmärchens zu betrachten. Berg und Tobler fragen sich, wer oder was der "böse Wolf" ist. Ist der Begriff ein Code, eine Chiffre oder der Hinweis auf den Mörder ihres Vaters?
Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) ist der Einzige, der aus Eliza (Hanna Heckt) ein Lächeln hervorlocken kann.
Bild: SWR / Benoît Linder
Märchenmotiv als Handlungsstrang
Das Grimmsche Märchen vom "Wolf und den sieben Geißlein", das ursprünglich "Der Wolf und die sieben jungen Geißlein" hieß, wird im neuen SWR-Krimi geschickt mit der Handlung verknüpft. Durch die Hörspielkassette, die Eliza mit ihrem Walkman hört, werden die Zuschauer:innen immer wieder auf die Geschichte aufmerksam gemacht, die sich wie ein roter Faden durch diesen "Tatort" zieht. Es beginnt damit, dass Berg Eliza im Uhrenkasten findet, die sich dort - ebenso wie das jüngste Geißlein im Märchen - versteckt hat.
Der Schwarzwald-Krimi überzeugt neben der Storyline auch mit seiner Optik: In den ersten Einstellungen erscheint eine Haustür, die in einem tiefschwarzen, scheinbar grenzenlosen Raum schwebt und sich auf die Kamera zu bewegt. Als plötzlich lautes Klopfen einsetzt, dreht sich die Kamera vollständig und gibt den Blick auf sieben verängstigte Mädchen frei. Bald wird deutlich, dass sie für Eliza real sind und sie diese für ihre Schwestern hält. Sie tauchen immer wieder auf und tragen schließlich maßgeblich zur tragischen Auflösung des kriminalistischen Geschehens bei.
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Blick hinter die Kulissen
Die neueste SWR-"Tatort"-Folge wurde vom 4. November bis zum 16. Dezember 2024 rund um Freiburg im Breisgau gedreht. Auch der aus dem letzten Fall "Der Reini" bekannte Schwarzwaldhof der Bergschen Familie diente erneut als Kulisse. Insgesamt handelt es sich um den 16. Fall für Berg und Tobler. Für seine junge Kollegin Hanna Heckt, die die neunjährige Eliza spielt, findet Friedemann Berg nur lobende Worte:
Mit Hanna zu drehen, hat mich sehr beeindruckt. […] Wenn Hanna ans Set kam, entstand dort sofort eine ganz besonders konzentrierte und ruhige Atmosphäre.
Hanna sei stets von dem Trubel am Set durch die Kinder-Coachin Lena Marie Seyfahrt abgeschirmt worden.
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