Schluss nach 17 Jahren
Max Moor verrät: So sieht seine Zukunft nach "Titel, Thesen, Temperamente" aus
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von teleschau - Jürgen WinzerDas war's. Am Sonntagabend verabschiedete sich Max Moor (66) als Moderator von "ttt - Titel, Thesen, Temperamente" - nach 17 Jahren und über 800 moderierten Sendungen. Wie geht es für ihn weiter?
17 Jahre. Über 800 Sendungen. Max Moor wurde bei "ttt - Titel, Thesen, Temperamente" zur TV-Institution, zum Gesicht des Kulturmagazins. Jetzt ist Schluss damit, auch mit seiner satirischen Rubrik "Schluss mit Moor", mit der er oft die Sendung beendete und die zu einem echten Publikumsfavoriten wurde.
Einmal noch über Robbie Williams und sein Bio-Pic "Better Man" berichtet, einmal noch mit dem niederländischen Historiker Rutger Bregman und der politischen Philosophin Liya Yu über Zukunftsvisionen und die Kraft der Hoffnung gesprochen, dann war die letzte Sendung am Sonntagabend vorbei.
Und wie geht es weiter?
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Mehr "ttt"-Einsätze für Siham El-Maimouni
Bei "ttt" dürfte Siham El-Maimouni (39) mehr in den Vordergrund rücken. Bereits seit 2021 führt die ehemalige "Sendung mit der Maus"-Moderatorin einmal pro Monat durch die "ttt". Denn natürlich wird's mit "ttt" auch ohne Moor weitergehen. Schließlich gibt es das Kulturformat bereits seit 57 Jahren.
Damals, am 4. Dezember, sendete der Hessische Rundfunk (HR) die erste Sendung unter dem Titel "Titel, Thesen, Temperamente". Mit dem Bayerischen Rundfunk (BR), Mitteldeutschen Rundfunk (MDR), Norddeutschen Rundfunk (NDR), Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) und Westdeutschen Rundfunk (WDR) stiegen fünf weitere Landesrundfunk-Anstalten ein, sendeten aber lange unter anderen Format-Titeln wie "Kulturreport" oder "Kulturweltspiegel". Erst 2006 entschloss man sich zu einem übergreifenden Namen. Nach Umfragen unter den Zuschauenden machte "Titel, Thesen, Temperamente" das Rennen.
Moor war mit 17 Jahren wirklich lange dabei, aber Rekordhalter ist er nicht: Kurt Zimmermann moderierte für den HR 26 Jahre. Zu seinen Nachfolgern (und Moors Vorgängern) zählten Caren Miosga (2006-2007) und Evelyn Fischer (2007).
Max Moor wollte Deutscher werden - und gab auf
Und Max Moor? Vielleicht findet der in Zürich unter dem Namen Dieter Moor geborene Moderator jetzt doch noch einmal Zeit, sein Einbürgerungsverfahren wieder aufzunehmen. Das brach der Schweizer nämlich schon einmal ab, aus "Verzweiflung über die deutsche Bürokratie", wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" Anfang des Jahres berichtete.
Denn geografisch ist Moor schon lange Deutscher und lebt mit seiner zweiten Frau Sonja, einer ehemaligen Filmproduzentin, seit 2003 in Brandenburg. Das Paar bewirtschaftet in der Nähe von Berlin einen landwirtschaftlichen Betrieb mit biologisch-dynamischem Landbau, züchtete dort auch lange unter anderem Wasserbüffel und Galloway-Rinder.
Es könnte auch sein, dass er seine Karriere als Schauspieler reanimiert, denn Moor spielte immerhin in bislang 25 Produktionen, neben einzelnen Rollen im "Tatort" (1985) oder "Pastewka" (2010) auch in Serien wie "Wenn das die Nachbarn wüßten" (1990-1992) und "Wolffs Revier" (2005-2006).
Oder er nimmt ein neues Hörbuch auf - drei hat er schon. Oder er veröffentlicht ein neues Buch. "Flo und der Schnüffel-Büffel", sein bislang fünftes und letztes, erschien 2017.
Klar scheint: Es wird ihm nicht langweilig werden.