"Inas Nacht" mit Jörg Hartmann: So skurril stellt sich der ARD-Star sein "Tatort"-Ende vor

Bei "Inas Nacht" wird selten um den heißen Brei herumgeredet. Als Schauspieler Jörg Hartmann im Hamburger "Schellfischposten" Platz nahm, sprach der 54-Jährige also auch ganz offen über seine mittlerweile 13 Jahre im "Tatort" Dortmund - und ob er überhaupt noch Lust auf seine Rolle hat.

Jörg Hartmann: "Um ehrlich zu sein, ging mir das schon ein bisschen auf den Sack"

Bekannt ist Hartmann für kantige Figuren - ob als Stasi-Offizier Falk Kupfer in der Serie "Weissensee" oder als Dortmunder "Tatort"-Kommissar Peter Faber. Als Ina Müller ihn fragte, ob er angesichts der "Krimi-Flut" im deutschen Fernsehen nicht längst genug habe, lachte Hartmann zunächst, um dann klarzustellen: "Um ehrlich zu sein, ging mir das schon ein bisschen auf den Sack, bevor ich das angenommen habe. Es gibt einfach sehr viele Krimis."

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Dennoch reizte ihn die Figur sofort: ein Ermittler, der alles andere als glatt ist. "Das finde ich gut, wenn da ein Typ ist, der auch auf der anderen Seite des Gesetzes sein könnte", so Hartmann.

"Tot ist langweilig": "Tatort"-Star Jörg Hartmann über möglichen Abschied

Doch Hartmann denkt durchaus über den Abschied nach - nicht aus Überdruss, sondern aus Respekt: "Erst wenn ich merke, ich mach' nur noch Dienst nach Vorschrift, höre ich auf", sagte er in der Sendung. Er hat auch schon ein Konzept für das Ende seiner Zeit beim Tatort - und das hat es in sich. Den klassischen Serientod hält Hartmann für unterkomplex. "Tot ist langweilig, das kann ja sogar Frau Bönisch", kommentierte der Schauspieler - in Erinnerung an Fabers Kollegin, der er gerade erst seine Gefühle offenbart hatte, bevor sie tragisch starb. Gastgeberin Ina Müller fasste das bitterkomisch zusammen: "Gerade waren wir alle glücklich, sie haben sich gefunden - zack, tot."

Doch Hartmann denkt größer: Für Fabers Abgang schwebt ihm ein Szenario vor, das eher nach Fantasy-Epos klingt als nach Kriminalfall: Zombie-Bergleute, die aus den Tiefen Dortmunds emporsteigen, ein uralter Fluch - und Faber, der sich opfern muss, um das Unheil zu bannen.

"Da bist du auf Tukurs Spuren", warf Müller ein und erinnerte an die experimentellen Fälle von Hartmanns Schauspielkollegen Ulrich Tukur. Die Idee fand sie zwar originell, aber schwer finanzierbar: "Wenn es nicht albern aussehen soll, viel zu teuer." Ihr Vorschlag: Einfach abwarten, bis die Technik aufgeholt hat. "Bis die KI-Animation so weit ist, dass es ratzfatz geht." Mit Blick in Richtung Rhein merkte der "Tatort"-Star daraufhin noch mit einem Augenzwinkern an: "Jetzt ist es raus, nicht dass die Kölner das jetzt klauen."

Trotz Unmut: Jörg Hartmann bleibt beim WDR

Seit über einem Jahrzehnt verkörpert Hartmann bereits den sperrigen Ermittler Peter Faber - eine Figur, die kaum neutral betrachtet wird. Mal hochintelligent und brillant, mal zynisch, verletzend und unberechenbar. Regeln und Vorschriften sind für Faber bestenfalls Orientierung, häufiger Hindernis. Hartmann weiß: Genau das macht den Reiz aus.

Doch ganz ohne Schattenseiten ist ein so langer Lauf nie. "Natürlich gibt es in 13 Jahren auch Dinge, die einen nerven oder aufregen und wütend machen", gestand er bei "Inas Nacht". Welche Momente das konkret sind, ließ er offen.

Müller hakte sofort nach, ob er nach all den Jahren überhaupt noch Lust auf den Job habe. Hartmanns Antwort dürfte die Fans beruhigen: "Ja, ich habe immer noch Bock. Es macht mir Spaß." Und das offenbar nicht nur als freundliche Floskel: Der Schauspieler hat seinen Vertrag beim WDR bereits bis Ende 2026 verlängert.

Bestseller-Psychologin erklärt die Liebe

Neben Hartmann saß an diesem Abend auch Stefanie Stahl auf der kleinen Kneipenbank. Die Psychologin ist längst eine feste Größe im deutschen Bücherregal: Mit Bestsellern wie "Das Kind in dir muss Heimat finden" prägt sie seit Jahren die Ratgeberlandschaft.

Bei Ina Müller erklärte sie, was beziehungstechnisch so alles schieflaufen kann - und wie man es schafft, anscheinend unverrückbare Verhaltensmuster und alte Prägungen doch noch zu verändern.

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Musik mit Weltpremiere und Heimkehrer-Flair

Auch musikalisch hatte die Folge einiges zu bieten. Laufey, die isländisch-chinesische Sängerin und Grammy-Gewinnerin, eröffnete den Abend. Sie gilt als eine der spannendsten Persönlichkeiten einer neuen Jazz-Generation, da sie klassische Jazz-Elemente mit moderner Pop-Sensibilität verbindet - und so auch ein junges Publikum für das Genre begeistert. Bei Ina Müller präsentierte sie einen Song ihres neuen Albums - als weltweite TV-Premiere.

Später stand Sebastian Schub auf der Mini-Bühne im Schellfischposten. Der Singer-Songwriter zog schon als Teenager von Hamburg nach Großbritannien, um sich dort seinen Traum von der Musik zu erfüllen. Nun kehrt er zurück, um als Solo-Künstler zum ersten Mal im deutschen Fernsehen zu performen - und brachte frischen Indie-Pop-Sound in die traditionsreiche Sendung.

Mehr Ina Müller gibt's kostenlos auf Joyn

Die nächste Folge von "Inas Nacht" ist am Donnerstag, 04. September, 22:50 Uhr, im Ersten und im ARD-Livestream auf Joyn zu sehen. Die Fans dürfen sich insgesamt auf zwölf neue Folgen freuen.